Aktueller Schnuller-Test: Durchwegs gute Ergebnisse für Silikonsauger

Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich veröffentlichte unlängst einen Bericht des Magazins Öko-Test, der bestätigt, dass handelsübliche Sauger einem Praxistest ohne weiteres standhalten können. Überprüft wurden 13 Silikonschnuller unterschiedlichster Marken, die sowohl in Deutschland als auch in Österreich erhältlich sind. Alle Beruhigungssauger schneiden sehr gut ab, Abwertungen gab es für eine unzureichende Gebrauchsanweisung sowie erhöhte Schadstoffwerte, die in einem Schnuller gefunden wurden.

Die Ergebnisse im Detail

Eltern, die regelmäßig oder gelegentlich einen Schnuller für ihr Baby verwenden, können beruhigt aufatmen. 11 der 13 getesteten Marken erzielten sehr gute Bewertungen, Öko-Test zeigte sich mit den Ergebnissen durchwegs zufrieden. Ein Sauger wurde mit „Gut“ beurteilt, ein Sauger mit „Befriedigend“. Die Preisspanne der Schnuller reichte von 0,98 Euro pro Stück (z.B. Babylove Schnuller anatomisch von DM) bis hin zu 5,29 Euro pro Stück (Difrax Schnuller Natural). Ob günstig oder hochpreisig, Drogerie-Eigenmarke oder Markenprodukt, alle Schnuller konnten im Praxistest überzeugen. Im Labor wurden die Silikonsauger sozusagen auf ihre Belastbarkeit überprüft. Schließlich nuckeln Babys nicht nur daran. Wenn sie älter werden, knabbern sie auch am Saugteil oder am Schild. Beißfestigkeit, Durchstichfestigkeit und Reißfestigkeit waren bei allen Modellen ausreichend gegeben, erfreulicherweise lösten sich von keinem der Sauger einzelne Teile oder Silikonstückchen.

Schadstoffe im Dentistar Night

Schnuller befinden sich oft mehrere Stunden im Mund des Säuglings, sie kommen also direkt mit der Haut bzw. Schleimhaut in Kontakt. Schadstofffreiheit ist bei Saugern somit ein ungeschriebenes Gesetz. Silikon gilt in diesem Zusammenhang als unbelastetes reines Material, außerdem bleibt es länger in Form und ist geschmacksneutral. Öko-Test hat nur in einem Schnuller, dem Dentistar Night Schnuller mit Dentalstufe 2 Perlmutt, eine schädliche Verbindung gefunden. Im Saugteil konnte das Labor Naphthalin nachweisen. Es handelt sich hierbei um einen bizyklisch-aromatischen Kohlenwasserstoff, der in Verdacht steht, Krebs zu erzeugen. Das brachte dem Dentistar Night eine Abwertung ein, er belegt im Test den letzten Platz. Am vorletzten Platz befindet sich der Mollis Beruhigungssauger mit Ring, Größe 2. Das Ergebnis ist allerdings nicht auf Mängel bei den Inhaltsstoffen oder im Praxistest zurückzuführen, sondern auf fehlende Warnhinweise in der Gebrauchsanweisung.

Tipps von der Hebamme

Für viele Eltern zählt ein Schnuller zur Grundausstattung, in manchen Haushalten gibt es sogar ansehnliche Schnullersammlungen. Andere wiederum verzichten auf den Sauger und versuchen, ihr Kind mit anderen Methoden zu beruhigen. Ob der Nuckel zum Einsatz kommt oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. In bestimmen Situationen kann er eine große Hilfe sein, den Nachwuchs trösten oder ihn sanft in den Schlaf begleiten. Andersrum hat so manch Schnuller schon eine Saugverwirrung ausgelöst, die das Stillen zum mühsamen Unterfangen werden lässt. Hebammen und KinderärztInnen empfehlen also, den Beruhigungssauger stets mit Bedacht einzusetzen. Babys sollten ihn erst dann bekommen, wenn sich die Stillbeziehung bereits etabliert hat, also etwa nach 6-8 Wochen. Im Wochenbett kann der übermäßige Einsatz des Saugers zu einer Verzögerung der Milchbildung führen. Auch der Nachwuchs entwickelt möglicherweise Schwierigkeiten beim Ansaugen an der Brustwarze. Auch späterhin ist die Aufmerksamkeit der Eltern gefordert. Nicht jedes Weinen sollte sofort mit dem Schnuller beantwortet werden. Idealerweise kommen unterschiedliche Beruhigungsmethoden wie z.B. Fahren im Kinderwagen, Tragetuch, Körperkontakt, zur Anwendung. Zahnfehlstellungen und Probleme mit dem Kiefer sind zwar ein Thema, jedoch nicht automatisch vorprogrammiert. Mittlerweile gibt es so genannte „kiefergerechte“ Sauger, die breiter und flacher geformt sind als jene in Kirschform. Diese sollen Zahnfehlstellungen vorbeugen. Außerdem sollten Kinder ihren Schnuller nach dem ersten Geburtstag nur mehr gelegentlich verwenden, Dauernuckeln ist ohnehin nicht empfehlenswert. Spätestens im dritten Lebensjahr wird es dann Zeit für die „Schnullerfee“, darin sind sich die Experten einig.

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Mehr erfahren:

Die Hebamme im Wochenbett

Hebammen spielen eine wichtige Rolle in jeder Phase deiner Schwangerschaft. Nach der Geburt übernehmen sie viele Aufgaben rund um die Wochenbettbetreuung der Mutter, sie kümmern sich auch um das Neugeborene. In Österreich besteht übrigens ein Anspruch auf Hebammen-Hilfe – die Krankenkasse bezahlt die Kosten für eine festgelegte Anzahl an Besuchen bei der frisch gebackenen Familie. Wie Hebammen im Wochenbett unterstützen und warum du dich rechtzeitig um deine „Wunschhebamme“ kümmern solltest, erfährst du bei uns.

Weiterlesen …

Junge Mutter stillt ihr Baby direkt nach der Geburt

Milcheinschuss nach der Geburt

Die Brust bereitet sich bereits während der Schwangerschaft auf die Stillzeit vor, der tatsächliche Milcheinschuss findet 2-5 Tage nach der Geburt statt. Für einen guten Still-Start ist es erforderlich, das Baby nach der Entbindung so rasch wie möglich zu stillen. Viele Säuglinge suchen ohnehin intuitiv die Brust der Mutter, sobald sie auf ihrem Bauch liegen. Auch den meisten Müttern ist es ein Anliegen, das Kind so schnell wie möglich zu stillen. Das Saugen wirkt sich nicht nur positiv auf die Bindung von Mutter und Kind, sondern auch auf die Rückbildung der Gebärmutter aus.

Weiterlesen …

Baby wird in Badewanne gehalten

Das Baby baden

Den eigenen Nachwuchs das erste Mal ins wohlig warme Wasser zu tauchen, das ist für viele Eltern ein ganz besonderer Moment. Zur Freude mischen sich jedoch auch ein wenig Anspannung und die Sorge, ob man denn alles richtig macht.

Weiterlesen …

Kleinkind auf Töpfchen

Töpfchentraining – So klappt es auch ohne Windel

Es ist ein Meilenstein in der Entwicklung deines Kindes und ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit, wenn es regelmäßig die Toilette oder das Töpfchen benutzt. Auf dem Weg dorthin kannst du dein Kleinkind am besten unterstützen, indem du ihm Geduld schenkst und auf seine kindlichen Fähigkeiten vertraust.

Weiterlesen …

Melde dich zum Schwanger.at Newsletter an – dich erwarten spannende Artikel, Produkttests und Gewinnspiele!

Was ist die Summe aus 1 und 4?