Der Sommer kann kommen – Die besten Sonnenschutzmittel für Kinder

Jedes Jahr nimmt Stiftung Warentest aktuelle Sonnenschutzmittel unter die Lupe. Auch heuer wurden wieder 20 am Markt erhältliche Sonnencremes und -Sprays getestet, zudem haben die Tester*innen ein Update zu im Vorjahr gut bewerteten Kindersonnenschutzmitteln veröffentlicht. Gleich vorweg: Die Ergebnisse fallen nicht so erfreulich aus, nur jedes zweite Produkt kann überzeugen. Bemerkenswert heuer die schwankende Qualität der Produkte. Marken, die im Vorjahr eine Top-Platzierung erzielt haben, rutschen dieses Mal nach hinten. Andererseits gibt es aber auch Marken, die im letzten Test nicht gut abgeschnitten haben, dieses Mal aber sehr gute Ergebnisse erzielen konnten.

Fazit der Tester*innen: Als Konsument kann man sich weder auf bestimmte Marken noch auf hochpreisige Produkte 100 % verlassen, erst die Untersuchungen im Labor zeigen, ob ein Sonnenschutzmittel auch hält, was es verspricht.

Guter Schutz muss nicht teuer sein

Auch wenn es bei der Qualität der Sonnencremes zum Teil große Unterschiede gibt, hält sich ein Trend, der sich bereits in den Vorjahren abgezeichnet hat. Guter zuverlässiger Sonnenschutz muss nicht viel kosten. Die Testsieger sind gleichzeitig auch die preisgünstigsten Produkte. Auf Platz eins und zwei liegen zwei Sonnenschutzsprays, die im Supermarkt erhältlich sind. Am besten schneidet das Sun D’Or Spray von Edeka (4,30 Euro/200ml) ab, gefolgt vom Sunozon Sonnenspray von Rossman (3,90 Euro/200 ml). Am dritten Platz liegt mit dem Eau Thermale Avéne Sonnenspray (um 26,90 Euro pro 200 ml) ein Produkt aus dem hochpreisigen Segment, das ausschließlich in der Apotheke oder online erhältlich ist.

Erschreckende Ergebnisse erzielte ausgerechnet das teuerste Produkt im Test. Die Million Dollar Sun Cream von Lush versagte sowohl beim UVA- als auch beim UVB-Filter. Im Labor konnte nachgewiesen werden, dass eine Schutzwirkung kaum vorhanden ist - und das bei stolzen 42 Euro pro 100 Milliliter. Immerhin reagierte der Hersteller noch vor der Veröffentlichung des Tests, indem alle Exemplare der Million Dollar Sun Cream sofort aus dem Handel genommen wurden. Bedenklich finden wir auch, dass in vier Sonnenschutzmittel ein gefährlicher Weichmacher gefunden wurde. Dinhexylphthalat (DnHexP) ist ein Phthalat, das als Weichmacher an sich in Kunststoffen (z.B. Vinylböden, Kunstleder und Kabelummantelungen) verwendet wird, um deren Flexibilität zu erhöhen. Es wird häufig in Produkten wie Sonnenschutzmittel eingesetzt. Dinhexylphthalat werden erbgutschädigende Eigenschaften nachgesagt, auch eine negative Wirkung aufs Hormonsystem ist nicht ausgeschlossen. Laut EU-Kosmetikverordnung ist der Einsatz von Dinhexylphthalat also aus gutem Grund verboten. Wie der Schadstoff in die Sonnenschutzmittel gelangt ist, ist derzeit noch unklar. Man geht aber davon aus, dass die Produkte verunreinigt wurden.

Tipp: Die Bezeichnung „wasserfest“ bedeutet nicht, dass der Schutz ununterbrochen hält. Als wasserfest gilt ein Produkt bereits dann, wenn es nach zwei Badegängen á 20 min nur mehr die Hälfte der UV-Schutzleistung aufweist. Die Expert*innen von Stiftung Warentest empfehlen also häufiges Erneuern des Sonnenschutzes insbesondere nach dem Baden.

Die besten Sonnencremes für Kinder

Kinderhaut ist um ein Vielfaches empfindlicher als die Haut eines Erwachsenen. Die natürliche Schutzbarriere ist noch nicht ausreichend ausgeprägt, gleichzeitig reagieren Kinder sensibler auf bestimmte Wirk- oder Inhaltsstoffe. Daher ist der richtige Sonnenschutz das A & O, um Sommertage unbeschwert genießen zu können. Die Sonne gibt unterschiedlichsten Arten von Strahlung ab, darunter die für uns unsichtbaren UV-Strahlen (Ultraviolettstrahlen). Diese sind in zwei Haupttypen unterteilt: UVA und UVB. UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein und können langfristige Schäden verursachen. Sie sind verantwortlich für die vorzeitige Hautalterung und können das Risiko für Hautkrebs erhöhen. UVB-Strahlen betreffen die oberen Hautschichten und sind die Hauptursache für Sonnenbrand. Auch sie können zur Entstehung von Hautkrebs beitragen.

Jede Sonnenschutzcreme bildet gewissermaßen ein Schutzschild, das die schädlichen UV-Strahlen abwehrt. Die Cremes enthalten verschiedene Wirkstoffe, die entweder physikalisch oder chemisch wirken: Physikalische Filter reflektieren die UV-Strahlen und lassen sie nicht in die Haut eindringen. Beispiele für solche Filter sind Zinkoxid und Titandioxid. Chemische Filter absorbieren die UV-Strahlen und wandeln sie in Wärme um, die dann unschädlich abgegeben wird. Häufig verwendete chemische Filter sind Avobenzon und Octocrylen.

2023 hat Stiftung Warentest 19 Sonnenschutzmittel für Kinder getestet: Cremes, Lotionen und Sprays mit Sonnenschutzfaktor 30, 50 oder 50+. Der Großteil aller Produkte konnte im Vorjahr ein gutes bis sehr gutes Ergebnis erzielen. Vier Sonnenschutzmittel sind allerdings durchgefallen, sie boten viel weniger Sonnenschutz als angegeben. 8 der als gut getesteten Sonnencremen sind in unveränderter Zusammensetzung auch 2024 noch erhältlich – das hat eine Anfrage von Stiftung Warentest bei den jeweiligen Herstellern ergeben. Zu den besten Sonnenschutzmitteln für Kinder im letzten Jahr zählten:

  • Lidl Cien Sun Kids Sonnencreme (2,75 Euro für 100 ml)
  • Rossmann Sunozon Kids Sonnenspray (4,15 Euro pro 200 ml)
  • Bübchen Sonnenlotion Sensitiv (6,95 Euro pro 100ml)
  • Eucerin Kids Dry Touch Sun Gel-Creme Ultraleicht (24,30 Euro pro 200 ml)

Wichtig: Achte darauf, dass du ausreichend Sonnencreme verwendest und auch jene Stellen einschmierst, die gerne vergessen werden, wie z.B. Ohren, Nacken oder Nasenrücken. Ein Mensch mit einer Körpergröße von 1,80 Meter benötigt 3 Esslöffel Sonnencreme für einen umfassenden Sonnenschutz.

Auf kritische Weichmacher wurden die Kindersonnenschutzmittel nicht geprüft, da das zum Zeitpunkt des Tests (7/23) kein aktuelles Thema war. Wenn du dir dahingehend unsicher bist, kannst du für Kinder auch auf gut bewertete Produkte für Erwachsene zurückgreifen. Kinder benötigen mindestens Lichtschutzfaktor 30, besser noch 50 oder 50+.

Alle Ergebnisse im Detail findest du hier.

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