Die richtige Kleidung für dein Baby im Winter

Wenn es draußen stürmt und schneit, möchten Eltern ihre Babys besonders gewissenhaft vor den Witterungseinflüssen schützen. Und das ist auch gut so. Schließlich sind Kinder gerade in den ersten Lebenswochen sehr empfindlich, sie müssen sich erst an die neue Umgebung und damit einhergehenden Temperaturschwankungen gewöhnen. Je älter dein Kind wird, desto eher ist es in der Lage, seine Körpertemperatur zu regulieren oder auf seine Weise zu kommunizieren, dass es ihm jetzt zu kalt oder zu warm ist. Bis dahin und auch darüber hinaus empfiehlt sich der sogenannte Zwiebel- oder Lagenlook. Wie der funktioniert, verraten wir dir in diesem Artikel und wir geben dir auch Tipps, wie du dein Baby unterwegs richtig ausstattest, damit es immer angenehm warm bleibt.

Schicht für Schicht

Wenngleich das Wetter vielleicht nicht unbedingt dazu einlädt, solltest du mit deinem Kind dennoch jeden Tag an die frische Luft gehen. Zum einen tankst du über das Sonnenlicht im Winter ein wenig Vitamin D, zum anderen stärken die Aufenthalte in der Natur die Widerstandskraft und dein Immunsystem. Auch dein Baby profitiert von den winterlichen Spaziergängen und Ausflügen. Laufanfänger lieben es, durch den Schnee zu stapfen und einzelne Schneeflocken zu fangen. Wie du siehst, es spricht rein gar nichts dagegen auch an kalten Tagen hinaus zu gehen. Wichtig ist dabei nur die richtige Kleidung für dein Baby und nicht zuletzt auch für dich. Neugeborene sind in den ersten Wochen besonders empfindlich. Für sie gilt daher: immer eine Schicht mehr anziehen oder im Kinderwagen eine zweite Decke mitnehmen.

Tipp: Wie du die richtige Kleider-, Hauben- und Schuhgröße findest, erfährst du hier!

Winterausstattung für Kleinkinder

Für ältere Babys und Kleinkinder hat sich der Zwiebellook bewährt. Die unterste Schicht bildet die Windel und ein Langarmbody aus Baumwolle, Seide oder Leinen. Die nächste Schicht besteht aus einer Hose mit Füßchen/einer Strumpfhose und einem passenden Oberteil. Alternativ kannst du auch einen Strampler verwenden. Dann noch ein dünnes Jäckchen und als äußerste Schicht dann die Outdoor-Bekleidung, z. B. einen Skioverall oder eine Winterjacke. Als Alternative funktioniert hier auch ein Overall aus Wollwalk oder Fleece. Der Vorteil der Zwiebelschichten ist es, dass die Luft zwischen den Schichten zirkulieren kann und sie gleichzeitig wie ein Kältepuffer wirkt. Du hast jederzeit die Möglichkeit, deinem Baby eine Schicht auszuziehen, z. B. wenn ihr im Supermarkt oder in der Kindergruppe seid, und sie dann wieder zu ergänzen, sobald ihr vom Warmen in die kalte Winterluft wechselt.

Tipp: Babys frieren leicht, sie überhitzen aber auch schnell. Über die einzelnen Schichten kannst du die Temperatur sehr gut regulieren. Zwischendurch zeigt dir ein Griff in den Nacken, ob dein Baby zu kalt oder zu warm hat. Fühlt sich der Nacken schwitzig und heiß an, dann bitte eine Schicht weniger. Ist er gefühlt eher kühl, bitte noch eine Schicht mehr anziehen.

Kleidung in Innenräumen

In der gut beheizten Wohnung benötigt dein Baby auch im Winter keine spezielle Kleidung. Häufig sind Body, Strampler und oder Schlupfhose oder Jäckchen ausreichend. Achte darauf, dass die Füße deine Babys immer schön gewärmt sind. Im Lauflernalter haben sich auch so genannte Krabbelschuhe oder dickere Socken mit Noppen bewährt. Du kannst sie einfach über die Strumpfhose ziehen, so bleiben die Füßchen warm und sie haben zusätzlichen Halt bei den ersten Gehversuchen.

Gut geschützt vor Wind & Wetter

Nun macht es natürlich einen Unterschied, ob du mit deinem Baby im Winter ein paar Erledigungen machst, du es bei einem langen Spaziergang im Kinderwagen schiebst oder es vielleicht schon selbst im Schnee toben möchte. Wenn es regnet, schneit oder die Temperaturen unter 5 Grad fallen, ist es wichtig, dass der Lagenlook eine dicke Außenschicht enthält. Das ist entweder ein Schneeanzug mit angenähten Füßchen, ein klassischer Skianzug oder ein Overall aus Wollfleece oder Wollwalk. Sind Kinder schon selbstständig im Schnee unterwegs, sollte die äußerste Schicht wasserweisend sein (wertvolle Angaben liefert dazu die sogenannte Wassersäule, die die Wasserdurchlässigkeit eines Kleidungsstückes beschreibt).

Zudem darfst du nicht auf die richtige Kopfbedeckung vergessen, denn der Großteil der Körperwärme entweicht nach oben über den Kopf. Im Winter benötigt dein Baby eine warme Mütze aus Wolle oder Fleece. Gegebenenfalls kannst du ein dünnes Mützchen darunterziehen, wenn die Haut deines Babys sehr empfindlich ist. Beliebt sind bei Eltern Schlupfhauben und Kopfbedeckungen, die einen zusätzlichen Schutz für die Ohren haben. Hände und Füße deines Babys müssen beim Winterausflug ebenso geschützt werden. Gefütterte Fäustlinge haben sich ebenso bewährt wie dicke Socken (die du auch über die Hände ziehen kannst). Bei manchen Overalls und Skianzügen sind die Handschuhe und Füßchen angenäht bzw. lässt sich der Bund so umschlagen, dass auch die Finger deines Babys gut geschützt sind.

Warm eingepackt unterwegs

Hinweis: Je nachdem wie ihr euch im Freien fortbewegt, benötigt dein Baby die entsprechende Ausstattung. Ein Skioverall wäre unter dem Tragetuch beispielsweise viel zu warm und auch im Auto sind dick gefütterte Oberbekleidungen nicht empfehlenswert. Wir haben die wichtigsten Punkte, die du unterwegs beachten solltest, für dich zusammengestellt:

Im Kinderwagen

Für den Kinderwagen gibt es einige smarte Lösungen, um ihn winterfest zu machen. Dazu zählen:

  • Ein Fußsack aus Fleece oder Lammfell
  • Eine Isomatte, die du auf der Liegefläche platzierst.
  • Ein Lamm- oder Schaffell, das in den Kinderwagen gelegt wird.
  • Der Regenschutz, – der dein Baby vor eisigem Wind und den ersten Schneeflocken schützt.
  • Für die Mama: Kinderwagenhandwärmer – das ist ein Muff, der auf die Schiebestange des Kinderwagens montiert wird und Mamas Hände warmhält.
  • Eine Baumwolle- oder Wolldecke als zusätzliche Wärmeschicht.

Je nachdem wie du den Kinderwagen ausstattest, ziehst du dein Kind wieder im Zwiebellook an. Wenn du ein Lammfell oder einen Fußsack verwendest, benötigt dein Baby keinen dicken Skioverall. Häufig reicht ein dünnerer Fleece- oder Walkoverall und die entsprechende Kopfbedeckung sowie Handschuhe. Achte darauf, den Oberkörper gut zu schützen, schließlich reicht der Fußsack nur maximal bis zur Körpermitte.

In der Babyschale/im Auto

Verkehrsklubs empfehlen, Babys und Kleinkinder nicht mit dicken Skianzügen, Overalls oder dick wattierten Jacken in die Babyschale oder den Autokindersitz zu setzen. Das hat zwei Gründe: Zum einen überhitzen Babys schnell, zumal du dein Auto im Winter heizt. Zum anderen wird die Gurtführung beeinträchtigt. Durch die dicke Schicht liegt der Gurt nicht richtig am Körper des Babys an, es ist bei einem Aufprall nicht mehr ausreichend geschützt.  Idealerweise heizt du das Auto schon ein wenig vor, anschließend transportierst du dein Baby ausreichend warm angezogen (inkl. Kopfbedeckung), aber nicht dick eingepackt.

Viele Mamas udn Papas legen eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen in die Babyschale, um diese anzuwärmen. Das empfiehlt sich vor allem dann, wenn du im Winter bei sehr eisigen Temperaturen unterwegs bist, z. B. in der Früh auf dem Weg zu Kindergarten mit dem Geschwisterkind. Auf dem Weg zum Auto bzw. im Auto selbst verwendest du dann eine wärmende Decke für dein Baby.

In der Babytrage/im Tragetuch

Wenn du dein Baby in der Trage oder im Tragetuch tragen möchtest, dann profitiert ihr beide von der Körperwärme des anderen. Das bedeutet, dass du dein Kind nicht übermäßig warm anziehen musst, da es ohnehin durch dich gewärmt wird (und umgekehrt). Zieh es normal an und achte darauf, dass alle Körperteile, die nicht durch eine Tragejacke, ein Tragecover oder deine Jacke bedeckt sind, zusätzlich geschützt werden. Du kannst auf Handschuhe, Booties, dicke Socken und selbstverständlich Mützchen zurückgreifen.

Bewährt haben sich Overalls aus Fleece oder Wolle, idealerweise mit Bündchen zum Umstülpen für Hände und Füße. Bei sehr eisigen Temperaturen solltest du dein Baby immer unter der Jacke oder unter einem Cover tragen. Auch sehr kleine Babys sind dadurch ideal geschützt. Achte jedoch immer darauf, dass das Gesicht deines Kindes frei liegt und die Luft zirkulieren kann.

Tipp: Vergiss bei allen Outdoor-Aktivitäten nicht auf die Gesichtshaut deines Babys. Die Schutzbarriere der Haut ist noch nicht ausreichend ausgeprägt. Wir empfehlen dir, eine Wind- und Wettercreme zu verwenden!

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Mehr erfahren:

Säugling nuckelt an Schnuller

Schnuller - Ja oder Nein?

Babys und ihre Schnuller: manche haben immer mehrere „Nuckis“ griffbereit, andere lehnen die künstlichen Sauger vehement ab. Warum er dosiert eingesetzt werden sollte und wie sich das „Schnullern“ mit dem Stillen verträgt, wir haben alle wichtigen Infos für dich.

Weiterlesen …

Die Hitze und dein Baby: Tipps für einen angenehmen Sommer

Nun ist es soweit: Die Temperaturen klettern weit über die 30° Grad Marke hinaus, tagsüber brütet die Hitze in der Stadt und auch in der Nacht findet sich zwischen den aufgewärmten Häuserzeilen kaum mehr Abkühlung. Tropennächte rauben uns den Schlaf und am ehesten zieht es uns in den frühen Morgenstunden ins Freie. Darunter leiden jedoch nicht nur die Erwachsenen, sondern besonders auch Babys im ersten Lebensjahr. Wie ihr die „Hundstage“ besser überstehen könnt, darüber haben wir uns ein paar Gedanken gemacht.

Weiterlesen …

Dem Baby das Fläschchen geben: So gelingt das Bonding

Dem Baby das Fläschchen geben: So gelingt das Bonding

Muttermilch ist das optimale Nahrungsmittel für dein Kind und beim Stillen tankt es zusätzlich viel Sicherheit und Geborgenheit. Manchmal ist es jedoch so, dass es aus welchen Gründen auch immer mit dem Stillen nicht klappt oder möglich ist. Dann bekommt dein Kind künstliche Säuglingsanfangsnahrung aus dem Fläschchen. Das Bonding muss darunter jedoch nicht leiden. Wenn dein Baby mit dem Fläschchen gefüttert wird, kannst du darauf achten, wie du das Füttern gestaltest. Körpernähe, Blickkontakt und entspannte Atmosphäre tragen dazu bei, dass die Eltern-Kind-Bindung auch gefördert wird, wenn du nicht stillst. Wir haben ein paar Ideen für dich, wie man das Füttern mit dem Fläschchen so angenehm und bindungsorientiert wie möglich gestalten kann. Von den Tipps profitieren übrigens Stillmamas, die gelegentlich Milch abpumpen, damit sie selbst oder eine andere Bezugsperson das Kind zwischendurch versorgen können.

Weiterlesen …

Helmtherapie

Wenn sich Verformungen des kindlichen Kopfes nicht von alleine zurückbilden, kann eine so genannte Helmtherapie verordnet werden. Der Säugling trägt dann für ein paar Wochen einen individuell angefertigten Therapiehelm.

Weiterlesen …

Melde dich zum Schwanger.at Newsletter an – dich erwarten spannende Artikel, Produkttests und Gewinnspiele!

Bitte rechnen Sie 6 plus 1.