Entsorgung von Feuchttüchern wird immer problematischer

Gerade in der Babypflege verwenden wir sie täglich, ob zu Hause beim Wickeln oder weil sie unterwegs einfach praktisch sind: Feuchttücher. Eine Studie der Montanuniversität Leoben hat nun aber gezeigt, dass die Entsorgung von Feucht- und Kosmetiktüchern sowie feuchtem Toilettenpapier die Kosten für Abfallwirtschaft in schwindelnde Höhen treibt.

Reißfestigkeit als wesentlicher Faktor

Grundsätzlich gilt: Feuchttücher müssen über den Hausmüll entsorgt werden. Obwohl sich auf dem Großteil aller Verpackungen auch ein entsprechender Hinweis befindet, werden die feuchten Tücher vielerorts unachtsam in die Toilette geworfen. In der bislang einzigen Studie zu diesem Thema („Analyse und Verbleib von Feuchttüchern im Abfall“) hat die Montanuniversität Leoben herausgefunden, dass in der Steiermark 1.200 LKW-Ladungen pro Jahr mit so genannten Fehlwürfen anfallen. Dazu zählen auch Feuchttücher und feuchtes Toilettenpapier. „Fehlwürfe“ sind jene Abfälle, die unsachgemäß in der Toilette entsorgt werden und erhebliche Mehrkosten verursachen. Die Entsorgung von 100 Feuchttüchern kostet beispielsweise 13,70 Euro. Zum Vergleich: 100 Stück Feuchttücher erhält man im Supermarkt schon um 5,30 Euro. „Das bedeutet, dass die kommunalen Allgemeinkosten um etwa 260 Prozent höher sind als die privaten Anschaffungskosten.“ - so das Fazit der StudienautorInnen.

Über die biologische Abbaubarkeit entscheidet die Materialzusammensetzung. Je höher der Kunststoffanteil, desto höher die Reißfestigkeit, desto problematischer die Entsorgung. Die Tücher verstopfen gesamte Pumpwerke und führen so zu Störungen in den Kläranlagen. An der Montanuniversität hat man sich entschlossen, Feuchttücher in drei unterschiedliche Gruppen einzuteilen – von abbaubar bis nicht abbaubar. Babypflegetücher sind besonders reißfest, also schwer abzubauen. Feuchte Toilettentücher sind hingegen leichter zu entsorgen.

Natürliche Alternative

Was kann der Verbraucher nun tun? Wer nicht auf feuchte Tücher verzichten möchte, der kann auf Bio-Feuchttücher umsteigen – sie sind aufgrund der Naturfaser zu 100% biologisch abbaubar. Ebenfalls eine Möglichkeit: Feuchttücher für die Babypflege selbst herstellen. Im Internet findet man dazu zahlreiche Anleitungen. Üblicherweise benötigst du dafür Baumwolltücher in der gewünschten Größe, abgekochtes Wasser und ein naturbelassenes Öl (z.B. Kokosöl, Ringelblumenöl oder Mandelöl) und eine luftdurchlässige Box für die Aufbewahrung. Die selbst gemachten Pflegetücher halten nicht so lange wie herkömmliche Feuchttücher, sind aber dennoch eine umweltfreundliche Alternative. Manche Mütter verzichten generell auf feuchte Tücher. Sie reinigen den Po ihres Babys mit einem feuchten Waschlappen oder direkt in der Badewanne.

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Mehr erfahren:

Junge Mutter stillt ihr Baby

Meine Brust fühlt sich hart an – habe ich einen Milchstau?

Ob es sich tatsächlich um einen Milchstau handelt, hängt ein wenig davon ab, zu welchem Zeitpunkt die Verhärtung auftritt und wie lange sie bestehen bleibt. Wenige Tage nach der Geburt findet der Milcheinschuss statt – in dieser Phase ist die Brust geschwollen, prall und fühlt sich gelegentlich hart an. Die Schwellung geht üblicherweise innerhalb von 24 bis maximal 48 Stunden wieder zurück. Wenn sich Verhärtungen mehrere Wochen nach der Entbindung bemerkbar machen, dann hast du vermutlich einen Milchstau. Das ist eine Komplikation, von der Stillende relativ häufig betroffen sind und die sich im Rahmen einer Stillkarriere auch regelmäßig wiederholen kann.

Weiterlesen …

Der Schlaf im Kleinkindalter

Der Schlaf des eigenen Kindes beschäftigt Eltern nicht nur in den ersten Lebensmonaten: Wie viel, mit welcher Regelmäßigkeit und wie gut geschlafen wird, das sind Themen, die Familien bis ins Kleinkindalter und oft darüber hinaus begleiten. Das Schlafverhalten eines Babys unterscheidet sich dabei maßgeblich von dem eines Kleinkindes. Im Schulalter gibt es die nächste Veränderung, genauso schlagen die Schlafbedürfnisse im Teenageralter noch einmal um. Wir rufen uns in diesem Artikel noch einmal die Merkmale des Babyschlafs in Erinnerung und sehen uns den Übergang zum Kleinkindschlaf an. Außerdem erzählen wir dir, was du tun kannst, um dein Kind zu unterstützen und eine angenehme Schlafumgebung für die ganze Familie zu gestalten.

Weiterlesen …

Mutter und Baby an der Brust beim Stillen

Stillberatung

Ob eine Frau ihr Kind stillen möchte oder nicht, entscheidet sie meist noch während der Schwangerschaft. Vielen Müttern ist es ein Bedürfnis, ihr Kind einige Monate an die Brust zu legen, andere Mütter entscheiden sich aus persönlichen oder medizinischen Gründen dagegen. Steht der Entschluss fest, sind damit meist viele Fragen und Unsicherheiten verbunden. Vor allem bei Frauen, die zum ersten Mal ein Kind erwarten.

Weiterlesen …

Stillen & Kinderbetreuung – So gelingt die Eingewöhnung bei Tagesmutter, Krabbelgruppe und Co.

Stillen & Kinderbetreuung

Wenn du wieder arbeiten oder einfach mehr Zeit für dich möchtest, hast du ab einem gewissen Alter die Möglichkeit, dein Kind zu einer Tagesmutter, Leihoma oder in eine Kleinkind- bzw. Krabbelgruppe zu geben. In Kinderkrippen werden Babys und Kinder bis zum dritten Lebensjahr betreut, ebenso gibt es Tagesmutter, die kleinere Gruppen haben und dadurch jüngere Kinder aufnehmen können. Mamas, die ihr Kind noch stillen, stehen häufig vor der Frage, ob die Fremdbetreuung ein Abstillen erfordert oder wie sich Stillen und Kinderbetreuung vereinbaren lassen. Wir haben uns ein paar Gedanken zu dem Thema gemacht und die wichtigsten Tipps zusammengefasst, wie eine stillfreundliche Eingewöhnung gelingen kann.

Weiterlesen …

Melde dich zum Schwanger.at Newsletter an – dich erwarten spannende Artikel, Produkttests und Gewinnspiele!

Bitte addieren Sie 9 und 4.