Tees in der Schwangerschaft – Was du beachten solltest

Wenn du in der Hektik des Alltags oft nicht mehr weißt, wo dir der Kopf steht, dann bietet sich auch in der Schwangerschaft eine Tasse Tee an. Die kleine Auszeit und das Ritual des Teetrinkens verschaffen dir wieder mehr Boden unter den Füßen. Zudem kann sich der Genuss bestimmter Teesorten auch positiv auf dein Wohlbefinden auswirken und körperliche Beschwerden lindern. Bei manchen Tees solltest du jedoch aufpassen, sie könnten in großen Mengen abortiv oder fruchtschädigend wirken.

A Cup of tea for two

Die Ernährungsempfehlungen für Schwangere hast du vermutlich schon zur Genüge studiert. Du weißt, dass du dich ausgewogen ernähren,  auf saisonale Produkte achten und ausreichend Flüssigkeit zu dir nehmen sollst. Einen Teil deines gesteigerten Flüssigkeitsbedarfs kannst du wunderbar über unterschiedliche Teezubereitungen decken. Im Sommer helfen lauwarme Tees dabei, deinen Körper zu kühlen. Im Winter wärmt der Kräuteraufguss von innen. Zudem kannst du Tees auch in Form einer Kräutertherapie bei gewissen Schwangerschaftsbeschwerden einsetzen.

Hinweis: Auch wenn es sich „nur“ um Tees handelt, die Menge, die du zu dir nimmst, ist dennoch entscheidend. Mit Maß und Ziel werden dir zwei bis drei Tassen Tee pro Tag mehr Genuss verschaffen als schaden. Solltest du wirklich große Mengen eines Wirkstoffes über längere Zeit in Form von Tee konsumieren, kann dies natürlich unerwünschte Nebenwirkungen haben. Solltest du dir unsicher sein, ob du einen bestimmten Tee trinken darfst oder nicht, wende dich an deine Hebamme oder deinen Gynäkologen/deine Gynäkologin. Das gilt insbesondere für Frauen in einer Risikoschwangerschaft und Schwangere, die Medikamente einnehmen müssen.

Bewährte Teesorten in der Schwangerschaft

Es gibt ein paar Allrounder unter den pflanzlichen Wirkstoffen, die als Tee getrunken überwiegend positiv auf die Schwangere wirken. Dazu zählen:

  • Kamillen-, Melisse- und Pfefferminztee gegen Übelkeit, Erbrechen, bei Magen-Darm-Beschwerden und innerer Unruhe. Achtung: Pfefferminztee kann Sodbrennen verursachen!
  • Orangenblütentee: Wirkt stimmungsaufhellend, entspannend und fördert den gesunden Schlaf.
  • Brennnesselkraut, Schafgarbe, Löwenzahn: Diese Pflanzen haben eine entwässernde Wirkung, unterstützen die Funktion von Leber und Galle und können einem Eisenmangel vorbeugen (Hinweis: einen echten Eisenmangel bitte immer medizinisch im Labor abklären lassen!).
  • Fenchel und Anis: Bei Verdauungsbeschwerden und Sodbrennen.
  • Birkenblättertee: unterstützend bei Wassereinlagerungen, schweren Beinen und Schwellungen.
  • Himbeerblättertee: Die Himbeerblätter sind wohl die Klassiker der Hebammenkunde. Etwa ab der 36. Woche kannst du bis zu drei Tassen Himbeerblättertee pro Tag trinken. Die Himbeerblätter entspannen den Uterus und das Muskelgewebe, so wird dein Körper schon auf die Geburt vorbereitet.
  • Teemischungen für Schwangere: Einige Hersteller bieten spezielle Schwangerschafts- oder Stilltees an, die du bedenkenlos in Maßen genießen kannst.

Welche Teesorten für Schwangere nicht geeignet sind

Als nicht empfehlenswert oder riskant werden jene Pflanzen eingestuft, die sich in klinischen Studien als mutagen, karzinogen, abortiv oder fruchtschädigend gezeigt haben. Zudem werden meist auch jene Teesorten kritisch betrachtet, zu deren Wirkung noch nicht ausreichend geforscht wurde. Klar ist, du solltest in der Schwangerschaft kein Risiko eingehen und im Zweifelsfall lieber auf eine „sichere“  Teesorte umsteigen.

Darauf solltest du verzichten:

  • Rosmarin, Passionsblume und Eisenkraut (es besteht die Gefahr vorzeitiger Wehen)
  • Süßholzwurzel (könnte abortiv wirken)
  • Engelwurzwurzel, Mutterkraut und Gelbwurz
  • Salbei sowie Muskatellersalbei
  • Grüner Tee, Chai und Schwarzer Tee: Hier ist Vorsicht geboten, da du in der Schwangerschaft ein bestimmtes Maß an Koffeinkonsum nicht überschreiten darfst, diese Teesorten jedoch Koffein enthalten. Ob und wie viel du davon trinkst, hängt also auch davon ab, ob du zusätzlich Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke zu dir nimmst.

Kommentare

Kommentar von C. K. |

Sie sollten auch über die gefahren, z.b. bei Himbeerblättertee hinweisen. Zu weiches Gewebe kann schlecht genäht werden nach Geburtsverletzung und Nähte halten nicht.

Antwort von Schwanger.at

Hallo und vielen Dank für den Input. Wir haben im Artikel ohnehin den Hinweis drin, sich auch immer an die betreuende Hebamme zu wenden, um mögliche Risiken im Vorfeld abzuklären.

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 6 und 1?

Mehr erfahren:

Schwangere fährt mit Auto

Babybauch in Sicherheit: Autofahren in der Schwangerschaft

Mobilität ist mit Kindern und als frisch gebackene Familie ein großes Thema. Aber nicht nur das: Auch in der Schwangerschaft sind sich viele Frauen nicht sicher, ob sie noch wie gewohnt Autofahren oder das Rad benützen können. Alles, was du beim Autofahren beachten musst, erfährst du in diesem Artikel.

Weiterlesen …

Familienleben: Ein Geschwisterchen willkommen heißen

Familienleben: Ein Geschwisterchen willkommen heißen

Wenn du erneut schwanger bist, kommt dir manches schon bekannt vor, vieles ist aber neu. Schließlich seid ihr schon eine Familie und dein erstgeborenes Kind wird zur großen Schwester oder zum großen Bruder. Euer Alltag wird sich verändern und du stellst dir vermutlich die Frage, wie dein Kind auf ein neues Familienmitglied reagieren wird. Wir haben ein paar wichtige Aspekte zusammengefasst.

Weiterlesen …

Dem Baby das Fläschchen geben: So gelingt das Bonding

Dem Baby das Fläschchen geben: So gelingt das Bonding

Muttermilch ist das optimale Nahrungsmittel für dein Kind und beim Stillen tankt es zusätzlich viel Sicherheit und Geborgenheit. Manchmal ist es jedoch so, dass es aus welchen Gründen auch immer mit dem Stillen nicht klappt oder möglich ist. Dann bekommt dein Kind künstliche Säuglingsanfangsnahrung aus dem Fläschchen. Das Bonding muss darunter jedoch nicht leiden. Wenn dein Baby mit dem Fläschchen gefüttert wird, kannst du darauf achten, wie du das Füttern gestaltest. Körpernähe, Blickkontakt und entspannte Atmosphäre tragen dazu bei, dass die Eltern-Kind-Bindung auch gefördert wird, wenn du nicht stillst. Wir haben ein paar Ideen für dich, wie man das Füttern mit dem Fläschchen so angenehm und bindungsorientiert wie möglich gestalten kann. Von den Tipps profitieren übrigens Stillmamas, die gelegentlich Milch abpumpen, damit sie selbst oder eine andere Bezugsperson das Kind zwischendurch versorgen können.

Weiterlesen …

Baby auf Wickeltisch

Dreimonatskoliken beim Baby

Auch wenn wir es allen Kindern wünschen würden, so genannte Dreimonatskoliken zählen bedauerlicherweise nicht zu den Ammenmärchen, die rund um die ersten Lebensmonate erzählt werden. Von Dreimonatskoliken spricht man, wenn Babys nicht näher definierte Schmerzen haben, häufig und langanhaltend weinen/schreien und sich regelmäßig krümmen oder den ganzen Körper durchstrecken.

Weiterlesen …

Melde dich zum Schwanger.at Newsletter an – dich erwarten spannende Artikel, Produkttests und Gewinnspiele!

Bitte rechnen Sie 9 plus 4.