Stillen mit dem Brusternährungsset

In manchen Situationen scheint es mit dem Stillen einfach nicht zu klappen. Du hast vermutlich schon alles versucht, vom Brusthütchen über Abpumpen bis hin zum Stillen im Halbschlaf. Es kann durchaus vorkommen, dass dein Baby nicht an der Brust trinken möchte, weil es beispielsweise zu schwach, als Frühchen auf die Welt gekommen oder erkrankt ist. Ein Brusternährungsset (kurz BES) ist in solchen Fällen möglicherweise die Lösung für eure Probleme.

Unterstützung bei Stillschwierigkeiten

Bei einem Brusternährungsset handelt es sich um ein medizinisches Produkt, das bei speziellen Stillschwierigkeiten zum Einsatz kommt. Mit Hilfe des Sets saugt das Baby an der Brust und bekommt gleichzeitig Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung aus einem ganz feinen Schlauch, der an der Brust befestigt ist. Klingt erstmal gewöhnungsbedürftig, kann unter fachgerechter Anleitung jedoch dazu führen, dass ein saugschwaches Baby innerhalb weniger Wochen ausschließlich gestillt wird. Auch beim Versuch der Relaktation wird ein Brusternährungsset verwendet.

Solche Sets werden überwiegend auf Säuglingsstationen und in der Stillberatung eingesetzt. Du benötigst in jedem Fall eine Hebamme oder Stillberaterin, die dir die Anwendung des Brusternährungssets erklärt, die dir hilft, die Schläuche zu befestigen und die Durchflussgeschwindigkeit der Milch zu regulieren. Und natürlich braucht es in solchen speziellen Situationen viel Geduld, manchmal auch ein hohes Frustrationslevel. Ein Brusternährungsset kann euch den Weg zum ausschließlichen oder zumindest zum teilweisen Stillen ebnen. Nicht geeignet ist es für Mütter, die aus gesundheitlichen Gründen nicht stillen können bzw. Medikamente einnehmen, die nicht stillverträglich sind.

Bei folgenden Stillproblemen wird das Brusternährungsset eingesetzt:

  • Wenn du zu wenig Milch hast – die Milchproduktion über längere Zeit hinweg stockt.
  • Wenn dein Baby zwar ausschließlich an der Brust trinkt, aber nicht genug zunimmt.
  • Wenn dein Baby große Schwierigkeiten dabei hat, an der Brustwarze zu saugen bzw. ein Saugvakuum herzustellen.
  • Wenn du ein adoptiertes Baby stillen möchtest.
  • Wenn du eine Relaktation planst (von ausschließlicher Fläschchennahrung auf Stillen umsteigen möchtest).
  • Bei besonderen Bedürfnissen deines Kindes (z.B. bei neurologischen Erkrankungen, Gendefekten oder bei angeborenen Fehlbildungen wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalte).
  • Wenn die Milchproduktion im Wochenbett stark verzögert einsetzt (nach einer operativen Geburt oder bei gesundheitlichen Komplikationen seitens der Mutter).

Es sind also sehr spezielle Situationen, in denen das Brusternährungsset eine Unterstützung beim Stillen darstellt. Und es ist uns auch bewusst, dass die Stillbeziehung beim Großteil aller Mütter und Kinder gut funktioniert. Dennoch möchten wir über das Brusternährungsset aufklären, denn es kann einen wunderbaren Ausweg darstellen. Vor allem für jene Mamas, die unbedingt stillen oder ihr Baby keinesfalls abstillen möchten.

MAM Move: Entspannt und flexibel durch die Stillzeit

Flexibel und diskret abpumpen – die neue MAM Move Handsfree-Milchpumpe macht es möglich! Sie passt bequem in jeden Still-BH, ist schlauch- und kabellos und ideal für zuhause, im Büro oder unterwegs. Dabei arbeitet sie besonders leise. Die MAM Move Handsfree-Milchpumpe ist als Einzel- oder Doppelmilchpumpe erhältlich und bietet jeder Mama die Flexibilität, die sie verdient.

Dank vier Trichtergrößen sowie drei unterschiedlicher Modi ist die tragbare Milchpumpe individuell anpassbar und sorgt für höchsten Komfort. Perfekt für eine entspannte Stillzeit!

Jetzt die MAM Move und weitere praktische Stillprodukte entdecken:

Mehr erfahren

 
Advertorial

 

So funktioniert das Still-Set

Damit das Stillen mit dem Brusternährungsset klappt, benötigst du die Hilfe einer Hebamme/einer Stillberaterin und jede Menge Geduld. Das kann wohl nicht oft genug erwähnt werden, denn mitunter sind diese Phasen sehr anstrengend und nervenaufreibend für die ganze Familie. Du wirst zu Beginn nämlich viele Stunden damit beschäftigt sein, Muttermilch abzupumpen, das Brusternährungsset anzulegen und anschließend zu reinigen sowie natürlich damit, dein Baby zu stillen. Es gibt gewisse Still- und Pumpintervalle, die du einhalten musst, um die Milchproduktion anzuregen.

Ein Brusternährungsset besteht aus dem Milchbehälter, einem Ventilhalter, diversen Ventilen, einem Haltering, Heftpflaster, einer Schutzklappe, einer Kordel und drei Schläuchen in unterschiedlichen Größen. Du wählst Schlauch und Ventil in der für euch passenden Größe und verbindest den Milchbehälter mit Schlauch, Ventil und Haltering. Anschließend wird die Kordel am Milchbehälter befestigt und Säuglingsanfangsnahrung oder abgepumpte Muttermilch eingefüllt. Die Flasche leicht andrücken, damit sich die Flüssigkeit im Schlauchsystem verteilt. Mit Hilfe der Kordel hängst du dir nun Milchflasche und Schläuche um den Hals. Die Schläuche führen zur linken als auch rechten Brust und werden dort mit Klebeband befestigt. Dein Baby soll nun an der Brust saugen und gleichzeitig Milch aus dem dünnen Schlauch erhalten. Dadurch lernt dein Baby die richtige Ansaugtechnik und versteht auch, dass die Brust als Nahrungsquelle dient. Du kannst die Flussgeschwindigkeit der Muttermilch/Säuglingsanfangsmilch selbst regulieren, je nachdem wie gut dein Baby beim Trinken zurechtkommt.

Anwendungsphasen

Üblicherweise umfasst das Stillen mit dem Brusternährungsset (BES) drei Phasen, die je nach individuellen Bedürfnissen unterschiedlich lange dauern können. In der Anfangsphase tastest du dich gewissermaßen an die neuen Umstände heran. Du lernst die Handhabung des Sets und dein Baby übt sich darin, Brustwarze und Schlauch zu umfassen. Darauf folgt eine Phase, in der das Stillen mit Set schon sehr gut klappt und du bei etwa ¾ aller Stillmahlzeiten das Ernährungsset verwendest, die übrigen Stilleinheiten lässt du dein Baby ohne Set an der Brust trinken. Die letzte Phase ist gekennzeichnet davon, dass dein Kind ordentlich saugt und auch entsprechend zunimmt. Dein Milchfluss ist aufrecht und die Stillintervalle an Hunger sowie Milchproduktion angepasst. Nun wirst du das Brusternährungsset immer häufiger weglassen bis du die Fütterungshilfe gar nicht mehr benötigst. Am Ende dieses Prozesses wird dein Kind idealerweise ohne Hilfsmittel voll gestillt. Wir empfehlen in dieser Zeit die Begleitung durch eine professionelle Hebamme und/oder Stillberaterin.

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Mehr erfahren:

Die Mama-Garderobe: Fashion-Tipps für den Alltag mit Kindern

Solange die Kinder noch klein sind, muss es in Sachen Styling oft schnell gehen. In der Regel bleiben Mamas nur wenige Minuten, um sich anzuziehen und sich zurechtzumachen, ehe der Nachwuchs wieder die volle Aufmerksamkeit fordert. Gleichzeitig soll der Look tauglich für den turbulenten Alltag mit Kind sein, ohne langweilig auszusehen. Hier erfährst du, wie dir das gelingt.

Weiterlesen …

Junge Mutter stillt ihr Baby auf einer Fensterbank

Wie bekomme ich meinen starken Milchspendereflex in den Griff?

Wir haben es bereits erwähnt: ein starker Milchspendereflex geht oft mit einer Überproduktion an Muttermilch Hand in Hand. Einen Teil des Problems kannst du also lösen, indem du versuchst, die Milchmenge zu reduzieren. Die anderen Maßnahmen, die Erleichterung schaffen, betreffen in erster Linie die Technik beim Stillen und die Stillposition.

Weiterlesen …

Fünf Elemente Ernährung: Beikost nach TCM für dein Baby

Neben der klassischen Beikost gibt es auch die Möglichkeit, einen anderen Weg zu gehen und die ersten Mahlzeiten für dein Baby nach der Fünf-Elemente-Ernährungslehre zuzubereiten. Die Kernelemente der fernöstlichen Lehre sind das Kochen und Dünsten der Lebensmittel. Dem Verdauungssystem deines Babys kommt das sehr entgegen, da es laut TCM bis zum sechsten Lebensjahr dauert, bis die Verdauung komplett ausgereift ist. Wir erklären dir in diesem Artikel die TCM-Ernährungsbasics ganz allgemein und wie du sie in der Beikostphase anwenden kannst.

Weiterlesen …

Schlaf gut: Einrichtungsideen fürs Familienschlafzimmer

Es ist eines der Themen, das am häufigsten im Familien- und Freundeskreis und mit anderen Eltern besprochen wird: der Schlaf. In den ersten Lebensmonaten deines Babys bekommt ihr vermutlich nicht genug davon, und auch wenn die Kinder größer werden, gibt es immer wieder Phasen (z. B. Krankheit, Zahnen, Entwicklungsschub), in denen ihr mit nächtlichen Unterbrechungen umgehen müsst. Etwa bis zum Schulalter, bei manchen auch darüber hinaus, hat es sich bewährt, alle Familienmitglieder in einem Schlafzimmer unterzubringen. Das hat den Vorteil, dass ihr in der Nacht schnell reagieren könnt, wenn der Nachwuchs etwas braucht. Zudem ist es erwiesen, dass sich Kinder in der Gegenwart ihrer Eltern leichter beruhigen. Wir haben ein paar Tipps für euch, wie man ein Familienschlafzimmer so gestaltet, dass Groß und Klein einen erholsamen Schlaf und ausreichend Raum für sich finden.

Weiterlesen …

Melde dich zum Schwanger.at Newsletter an – dich erwarten spannende Artikel, Produkttests und Gewinnspiele!

Bitte addieren Sie 3 und 1.