Ernährungsverbote in der Schwangerschaft

Kommen wir zu einem sehr wichtigen Thema – jenen Lebensmitteln und Speisen, die du in der Schwangerschaft auf jeden Fall meiden solltest. Wir unterscheiden da zwischen ungesunden Gerichten, die Transfette und Zucker enthalten (beispielsweise Backwaren, Fast Food, panierte und frittierte Speisen, Convenienceprodukte), und Lebensmitteln, die du keinesfalls essen solltest, da sie dich oder dein Baby gefährden. Warum dein Immunsystem in der Schwangerschaft anfälliger ist für Lebensmittelinfektionen, was Küchenhygiene mit der Keimbelastung einer Speise zu tun hat und warum Alkohol und Suchtmittel ohnehin „No-Gos“ sind, erfährst du hier.

Das „schwangere“ Immunsystem

Herzlichen Glückwunsch zu deiner Schwangerschaft! Von nun an befindet sich dein Körper in einer Umbauphase, die erst Monate oder Jahre nach der Geburt beendet ist. Das soll dich jedoch jetzt nicht ängstigen. Es ist wunderschön und magisch zu sehen, welche Kraft in dir steckt und wie clever die Natur vorgesorgt hat, um deinem Baby die besten Wachstumsbedingungen zu ermöglichen. In der Schwangerschaft verändert sich dein Körper mal mehr, mal weniger. Zu Beginn leidest du vielleicht unter den typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit oder Müdigkeit. Sobald sich der Hormonhaushalt umstellt, bessern sich die Symptome. Du beginnst langsam damit, dich richtig gut zu fühlen und im vierten Monat ist vielleicht auch schon eine kleine Wölbung zu erkennen.

Schwangerschaft als Stressfaktor

Wenngleich alle Prozesse automatisch passieren und du dich auf das ausgeklügelte Zusammenspiel deiner Hormone verlassen kannst: Für dein Immunsystem ist eine Schwangerschaft eine enorme Belastung. Zum einen muss es dich zum anderen das heranwachsende Leben in deinem Bauch bestmöglich schützen. In der Schwangerschaft bist du per se anfälliger für banale Infekte, Erkrankungen, schwangerschaftsbedingte Erkrankungen wie z. B. Diabetes oder Schilddrüsenunter-/Überfunktion und auch für Lebensmittelinfektionen.

Für deine Immunabwehr ist es ein echter Balanceakt. Es muss seine Abwehr so weit reduzieren, dass sie sich nicht gegen dein Baby richtet. Schließlich ist in gewisser Hinsicht ein Fremdkörper, der ganz klar unbekannte Gene (die des Kindsvaters) in sich trägt. Natürlich weiß dein Körper aber auch, dass er dein Baby von nun an beschützen muss. Für deine Immunabwehr bedeutet das also Stress und ein Kämpfen/Ausbalancieren an mehreren Fronten. Dadurch wird dein Immunsystem durchlässiger für Keime, Bakterien und Viren.

Gut zu wissen: Banale Infektionen gefährden dein Baby in keinster Art und Weise. Es bleibt auch dann gut geschützt und bestens versorgt, wenn du einen grippalen Infekt, eine Magen-Darm-Erkrankung oder Husten hast. Selbst bei komplexeren Erkrankungen besteht selten Gefahr für dein Baby, wenngleich dann eine engmaschige Kontrolle unbedingt angebracht ist.

Warum Ernährung eine Rolle spielt

Die ausgewogene Ernährung ist ein wichtiger Baustein in der Schwangerenvorsorge und üblicherweise merken Frauen intuitiv, dass sie sich und dem Baby Gutes tun können, wenn sie zu den richtigen Lebensmitteln greifen. Du unterstützt damit jedoch nicht nur das Wachstum deines ungeborenen Kindes, sondern auch dein Immunsystem. Gerade aufgrund der erhöhten Infektanfälligkeit in der Schwangerschaft und manchmal auch darüber hinaus ist es sinnvoll, deinen Körper über die Nahrung mit allen wichtigen Mikro- und Makronährstoffen zu versorgen.

Zink, Selen, Vitamin C, Eisen, ausgewählte B-Vitamine und Vitamin D haben erwiesene Effekt bei der Immunabwehr. Du kannst sie über die Nahrung aufnehmen, oder (wenn ärztlich abgeklärt) auch supplementieren. Und eben weil Ernährung so eine wichtige Rolle in der Schwangerschaft spielt, nicht nur, aber auch bei der Immunabwehr, gibt es neben den zahlreichen Geboten einige Verbote, die bestenfalls strikt einzuhalten sind.

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Toxoplasmose

Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, die von der Parasitengruppe der Toxoplasma Gondii verursacht wird. Wenn sich eine gesunde, also immungestärkte Person mit dem Erreger infiziert, ist der Verlauf zumeist mild. Schwangere verfügen jedoch über eine geschwächte Immunabwehr und sind somit anfälliger. Du erkennst eine mögliche Infektion an Symptomen, die auch bei einem grippalen Infekt auftreten können, z. B. Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Müdigkeit. Kommt es zu einem ungünstigen Zusammenspiel mehrerer Faktoren, kann eine Toxoplasmose auch schwerer verlaufen. Wichtig für dich zu wissen ist, dass für dein Baby bei einer Infektion eine tatsächliche Gefahr besteht. Die Erreger können die Plazentaschranke überwinden und dein ungeborenes Kind infizieren. Mögliche Folgen wären Fehlbildungen (Wasserkopf), Frühgeburt oder Totgeburt.

Der einzige Weg, um einer Infektion mit Toxoplasma Gondii vorzubeugen, ist den Erreger zu meiden. Er kommt beispielsweise in Katzenkot vor oder gelangt darüber in die Erde. Lass das Katzenklo also während der Schwangerschaft von einem Familienmitglied reinigen und trage bei der Gartenarbeit immer reißfeste Handschuhe. Eine weitere Infektionsquelle sind Lebensmittel wie Fleisch, das nicht ausreichend erhitzt wurde sowie ungewaschenes Obst (Beeren) und Gemüse.

Don’t:

  • Ungewaschene Beeren verzehren
  • Ungewaschenen Salat oder ungewaschenes Gemüse zubereiten
  • Rohes Fleisch essen (Bei Temperaturen von über 70 ° Grad werden die Erreger zerstört – Achte also darauf, Fleisch immer vollständig durchzugaren!)
  • Gartenarbeit ohne entsprechende Handschuhe
  • Kontakt mit Katzenkot, dem Katzenklo und generell kein enger Kontakt mit Katzen

Listeriose

Auch hier haben wir eine Lebensmittelinfektion, die von Bakterien ausgelöst wird. In diesem Fall handelt es sich um den Erreger Listeria monocytogenes, der sich überall in unserer Umwelt befindet. Manche Lebensmittel (unverarbeitet und roh) sind jedoch besonders anfällig und begünstigen die Vermehrung. Schwangere haben im Gegensatz zu nicht schwangeren Frauen ein zwölf Mal höheres Risiko, sich mit Listeriose zu infizieren. Die Diagnose ist im Regelfall gar nicht so einfach, da eine Listeriose, ähnlich der Toxoplasmose, auch mit einem banalen Infekt verwechselt werden kann. Bei dir wirkt sich die Infektion vielleicht harmlos, dein Baby ist jedoch einem Risiko ausgesetzt. Die konkreten Auswirkungen sind abhängig vom Schwangerschaftsmonat und dem Entwicklungsstatus deines ungeborenen Babys. Es kann zu Fehlbildungen, Organschäden oder zum frühzeitigen Schwangerschaftsabbruch kommen. Babys, die im Mutterleib infiziert und ausgetragen werden, überleben nach der Geburt nicht lange.

Don’t:

  • Lebensmittel, die nicht oder nicht ausreichend erhitzt werden können
  • Rohwurst (z. B. Salami, Hauswürste)
  • Roher Schinken
  • Roher Fisch, rohe Meeresfrüchte
  • Weichkäse, Käsesorten mit Käseschmiere
  • Rohmilch und Rohmilchprodukte
  • Speisen, die rohes Fleisch beinhalten, z. B. Beef Tartar
  • Rohe Eier und Speisen, die daraus gemacht werden (Mayonnaise, Tiramisu)
  • Geräucherter Fisch (z. B. Räucherlachs)
  • Kopfsalat, geschnittene/offene Salate, ungewaschenes Obst und Gemüse

Alkohol, Energydrinks und andere Suchtmittel

Für viele Schwangere ist es vermutlich selbstverständlich, dennoch wollen wir an dieser Stelle noch einmal aufklären. Alkohol, Nikotin und sämtliche Drogen sind absolut tabu, wenn du ein Baby erwartest. Die Wirkung von hohem, chronischem oder regelmäßigem Alkoholkonsum auf dein ungeborenes Baby wird mit dem Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) umschrieben. Sowohl geistig, körperlich als auch motorisch kommt es beim ungeborenen Kind zu Fehlbildungen, wenn die Mutter regelmäßig Alkohol trinkt und/oder auch in der Schwangerschaft abhängig ist. Zu den häufigsten alkoholkonsumbedingten Fehlbildungen zählen:

  • Untergewicht
  • Verzögertes Wachstum
  • Kleinköpfigkeit
  • Entwicklungsstörungen
  • Gaumenspalte/hoher Gaumen

Ebenso schädlich ist das Rauchen in der Schwangerschaft. ÄrztInnen empfehlen eine Entwöhnung möglichst bereits bei bestehendem Kinderwunsch. Krebserregende Stoffe werden mit hoher Wahrscheinlichkeit an das ungeborene Baby weitergegeben, wenn die Mutter während der Schwangerschaft raucht. Eine Rolle spielt dabei die Menge an Nikotin, die dem Organismus täglich zugeführt wird. Ebenso abzuraten ist von jeglichen Suchtmitteln wie Cannabis, Heroin oder sonstigen Drogen. Sie können dein Baby massiv schädigen.

Sowohl bei Alkohol, - Nikotin- als auch Suchtmittelkonsum steigt das Fehl-, Früh- und Totgeburtsrisiko des Babys signifikant an. Eine Sonderposition nehmen die oben genannten Energydrinks an. Sie liefern so viel „Energie“ da sie hohe Mengen Koffein und Zucker enthalten. Da sie schon für gesunde, nicht schwangere Menschen als bedingt empfehlenswert gesehen werden können, wird auch in der Schwangerschaft davon abgeraten.

Auf folgende Lebensmittel solltest du ebenfalls verzichten

Neben jenen Speisen, die eine Lebensmittelinfektion auslösen können, gibt es noch eine Reihe weiterer Lebensmittel, die Schwangere nicht verzehren sollte. Der Grund sind ebenfalls Infektionen oder andere gesundheitsschädigende Effekt für Mutter und/oder Kind. Dazu zählen:

  • Fische, die mit Schwermetall belastet sind
  • Cremes, Soßen und Zubereitungen aus rohem Ei oder roher Milch (Achtung bei Süßspeisen)
  • Vorgeschnittene, abgepackte Salate, vorgeschnittenes Obst/Gemüse
  • Offene Salate, Wurstsalate, eingelegte Käsesorten und Aufstriche bei einer Lebensmitteltheke/im Supermarkt
  • Chininhaltige Getränke
  • Innereien
  • Antipasti
  • Softeis
  • Generell Lebensmittel, die eine Kühlung benötigen, bei denen jedoch nicht klar ist, ob die Kühlkette eingehalten wurde
  • Lebensmittel, die die Mindesthaltbarkeit überschritten haben
  • Lebensmittel und Speisen, die in einem Vakuum verpackt werden und lange lagern

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