Interviews

Hier bei Schwanger.at stehen wir laufend im Dialog mit Menschen in und rund um Kinderwunsch, Schwangerschaft und Baby. In unseren Interviews geben sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter und lassen uns einen Blick in ihre Arbeit werfen.

Die Rolle der Doula – Ein Gespräch mit Barbara Lusher

Sie sind neben Hebammen und GynäkologInnen immer häufiger an der Seite gebärender Frauen anzutreffen: Doulas. Die Weltgesundheitsorganisation WHO unterstreicht den positiven Effekt, den die Anwesenheit einer Doula auf den Geburtsverlauf hat, das Hauptaugenmerk liegt stets auf der emotionalen Begleitung der Gebärenden. Wir wollten mehr erfahren über diese wunderbare Möglichkeit, Frauen in ihrer Gebärkraft zu stärken, und haben uns mit Barbara Lusher, Doula aus Wien, zum Gespräch getroffen. Sie hat uns nicht nur einen Einblick in ihre abwechslungsreiche Arbeit gewährt, sondern auch erklärt, warum die Abgrenzung zwischen Doula und Hebamme wichtig ist und wie Gebärende (und ihre Partner) von einer achtsamen Geburtsbegleitung profitieren.

Die Rolle der Doula – Ein Gespräch mit Barbara Lusher
© Hadas Natural Photography

Schwanger.at: Liebe Frau Lusher, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, unseren Leserinnen etwas über die spannenden Aufgaben einer Doula zu erzählen. Beginnen wir ganz von vorne: Woher stammt der Begriff Doula eigentlich und was bedeutet er?

Barbara Lusher: Doula kommt aus dem altgriechischen und bedeutet „Dienerin“, wir von DiA-Doulas in Austria übersetzen ihn gerne mit „Dienerin der Frau“. Seit den Siebzigerjahren wird dieser Begriff für jene – meist weiblichen – Begleitpersonen einer Schwangeren, Gebärenden und jungen Mutter verwendet, die an einer eigentlich sehr alten Tradition anknüpfen: Sie kümmern sich um das emotionale Wohlbefinden der begleiteten Frau.

Schwanger.at: Im Laufe der Schwangerschaft bleibt oftmals kein Stein auf dem anderen – können Sie uns beschreiben, was eine Doula macht, wie sie vor der Geburt mit Schwangeren arbeitet?

Barbara Lusher: Heutzutage ist der Umgang mit der Schwangerschaft sehr medizinbasiert. Die Doula deckt hier einen anderen Bereich ab: Uns geht es darum, wie fühlt sich die Frau, das werdende Elternpaar? Wie kommen sie mit den Veränderungen in ihrer Rolle zurecht? Welche Art von Begleitung ist ihnen wichtig?

Jede Doula arbeitet hier etwas anders, setzt andere Schwerpunkte.

Mir geht es primär darum, die Frau mit allen ihren Themen wirklich kennenzulernen. Die Bedürfnisse der Frauen variieren und daran passe ich mich an, denn es ist ihre Geburt, ihr Kind. Manche Frauen melden sich bereits sehr früh in der Schwangerschaft oder kommen aus dem Ausland und benötigen Hilfe, ihr Geburtsteam zusammenzustellen oder ein Krankenhaus oder Geburtshaus zu finden. Andere Frauen haben bereits alles organisiert, aber befürchten, dass die Hebamme im Krankenhaus zu wenig Zeit hat und gönnen sich und ihrem Partner durch die Doulabegleitung eine durchgehende 1:1 Betreuung mit einer Person, die ihnen vertraut ist, die ihre Geschichte kennt. Wieder andere Schwangere sind allein und wünschen sich eine Person, die mit ihnen auf das Baby wartet, mit der sie den Weg, den sie gehen, teilen können, und die einfühlsam ist und ihnen nicht sagt, wie sie es wollen sollen.

Mit allen Frauen erstelle ich gegen Ende der Schwangerschaft einen Geburtsplan. Das gibt der Frau die Möglichkeit herauszufinden, was ihr während ihrer Geburt wichtig ist. Auch das kann sehr unterschiedlich sein: Der einen Schwangeren ist es wichtig, schmerzfrei zu sein, sie wird gerne berührt, getröstet oder benötigt Zuspruch, eine andere Gebärende möchte keinesfalls Medikamente bekommen und wünscht sich in Ruhe gelassen zu werden. Wir besprechen auch immer, wie die Frau mit Veränderungen umgeht, denn ein Plan muss immer auch die Möglichkeit miteinschließen, dass sich aufgrund medizinischer Gegebenheiten eine Änderung ergibt. Wie können die Frau und der Partner diese Veränderung akzeptieren? Die Antwort ist hier meistens: mit respektvoller Kommunikation und liebevoller Zuwendung.

Schwanger.at: Wenn die Wehen einsetzen, wird es ernst für alle Beteiligten, das Kind möchte auf die Welt kommen. Beschreiben Sie Ihre Rolle während der Entbindung, welche Unterschiede gibt es zwischen einer privaten Geburt und einer Geburt im Krankenhaus?

Barbara Lusher: Meine Rolle definiert sich darüber, was sich die Frau gewünscht hat. In den meisten Fällen ruft mich die Frau an, egal wann, denn ich habe mein Handy in der Zeit vor der Geburt Tag und Nacht in meiner Nähe. Sind die Wehen noch leicht, fahre ich oft zur Mama, zum Paar. Gemeinsam veratmen wir, ich mache etwas zu essen oder wir rasten noch. Es ist oft beruhigend, wenn noch jemand da ist, die Frauen können daheim noch entspannen. Bei einer Hausgeburt oder wenn es eine private Hebamme gibt, telefonieren die Frau, der Partner oder ich mit der Hebamme, damit sie ihren Einsatz planen kann. Wenn die Frau sich zu Hause nicht mehr wohl fühlt, fahren wir ins Krankenhaus oder Geburtshaus. Vor Ort geht es meist darum, gemeinsam zu atmen, im Kreißsaal anzukommen, eine gute Beziehung zwischen der Frau, der Hebamme und dem geburtshilflichen Team zu fördern. Sobald die Wehen stärker werden, zeigt die Frau, was sie braucht. Achtsamkeit ist gefragt und Geduld und Ruhe. Wenn sie und ihr Partner gut zurechtkommen, dann schaue ich, dass die Gebärende trinkt, erinnere sie daran, regelmäßig ihre Blase zu entleeren, unterstütze sie physisch bei Positionswechseln, ich mache Fotos oder halte ihre Hand. Fällt es dem Partner schwer, sie zu unterstützen, zeige ich, was er tun könnte oder löse ihn auch einfach ab, wenn er mal hinaus muss. Nach der Geburt nehme ich mich zurück, denn dieser Augenblick gehört dem Paar bzw. der Mama.

Sollte ein Kaiserschnitt notwendig werden oder ein solcher geplant sein, so bin ich entweder im OP mit oder warte auf Partner und Kind, um ihm dann im Kreißsaal beim Bonding zu helfen. Ich versuche immer, sicherzustellen, dass das Baby so schnell wie möglich zur Mama kann, idealerweise schon im Aufwachraum.  

Schwanger.at: Sprechen wir über die Rolle des Vaters während der Geburt – Kommt es vor, dass sich Väter von Ihnen gewissermaßen verdrängt fühlen?

Barbara Lusher: Das ist ein Punkt, den ich immer thematisiere, denn ich glaube, viele Väter trauen sich nicht, dieses Gefühl anzusprechen. Aber Väter sind ein Teil des Gefüges, sie sind wichtig und auch betroffen, wenn es nicht läuft, wie geplant. In einem Gespräch lässt sich meist klären, dass wir unterschiedliche Rollen haben und dass ich auch für den Vater da bin, wenn er Fragen hat, oder er sich hilflos fühlt, weil er schon viele Stunden neben seiner Frau ausharrt und das Baby ist immer noch nicht da. Bei Einleitungen bekommt die Gebärende manchmal etwas zum Schlafen. Der Vater ist ebenfalls völlig übermüdet, traut sich aber oftmals nicht, von der Seite der Partnerin zu weichen. Bin ich als vertraute Doula dabei, kann er beruhigt schlafen gehen, weil er weiß, dass ich ihn hole, sobald die Geburt voranschreitet. Er hat damit nicht das Gefühl, seine Frau allein zu lassen. Als Partner sorgt er sich um seine Frau und kann durch das, was er miterlebt, sehr verunsichert werden. Als Doula kann ich ihm auch als Übersetzerin von Emotionen und Vorgängen dienen. Mancher Mann denkt z.B. in der Übergangsphase: „Noch nie habe ich sie so leiden gesehen, das ist schwer auszuhalten.“ Ich lasse ihn wissen, dass seine Frau so viel Kraft und Ausdauer hat und, dass sie wie eine Hochleistungssportlerin am Höhepunkt ihrer Leistung arbeitet. Ich gebe ihm mit, dass die Geburt gut vorangeht und dass das lang erwartete Baby bald da ist. Positive Kommunikation macht einen großen Unterschied in seinem Geburtserleben! Besonders, wenn Komplikationen auftreten, ist es gerade für ihn sehr hilfreich, seine Sorgen zu teilen und alle Informationen zu bekommen, die er braucht.

Nach der Geburt sind die Väter nicht selten die glühendsten Befürworter der Doulas. Ich habe Väter aus meinen Begleitungen, die jeder Schwangeren, egal ob im Zug oder beim Babyschwimmen erklären, was eine Doula ist und dass sie UNBEDINGT eine brauchen ?

Schwanger.at: Als potenzielles Konfliktfeld erweist sich auch die Zusammenarbeit einer Doula mit Hebammen, ÄrztInnen und dem Pflegepersonal im Krankenhaus. Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?

Barbara Lusher: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es vor allem bei den Hebammen zu Beginn Skepsis gegenüber meinem Aufgabengebiet gibt, wohingegen Ärzte Doulas eher wohlwollend wahrnehmen. Es gibt, denke ich, Aufklärungsbedarf, dass eine Doula niemals in die Arbeit der Hebamme eingreift, denn Doulas sind kein medizinisch geschultes Fachpersonal. Damit das niemals infrage gestellt wird, arbeiten wir im Verein DiA - Doulas in Austria auch nach einem bestimmten Ethikkodex. Sobald mich Hebammen mit einer Frau erlebt haben, sind sie meist positiv überrascht. In vielen Häusern werde ich inzwischen sehr herzlich empfangen oder bekomme sogar Frauen vermittelt. Eine Hebamme hat mir sogar gesagt, dass sie sich auch eine Doula mitnehmen würde, wenn sie einmal ein Kind bekommt. Hebammen sind wesentlich für Frauen, aber leider ermöglicht die Krankenhausroutine und die Personaleinsparungen ihnen zu wenig one-on-one Zeit mit den Frauen.

Die Rolle der Doula – Ein Gespräch mit Barbara Lusher
© Hadas Natural Photography

Schwanger.at: Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt ausdrücklich eine kontinuierliche emotionale Begleitung der Schwangeren durch eine Doula – sind die positiven Effekte auf das Geburtserlebnis bereits ausreichend wissenschaftlich belegt?

Barbara Lusher: Es gibt einige gute Studien zu dem Thema, die auch auf der Seite von DiA - Doulas in Austria zusammengefasst sind. Was bemerkenswert ist, ist dass die Rolle der Doula immer besser erforscht und verstanden wird. Die nachgewiesenen Vorteile der kontinuierlichen Geburtsbegleitung zeigen sich besonders, wenn sie durch eine trainierte, nicht dem sozialen Umfeld der Frau und nicht dem Krankenhaus zugehörenden Person – wie einer Doula – geleistet wird. Diese Erkenntnis besteht unabhängig davon, dass wir uns für alle Frauen eine 1:1 Betreuung durch eine Hebamme wünschen und dafür politisch eintreten. Ich würde mich aber freuen, wenn noch mehr Augenmerk auf das Empfinden der Frau gelegt werden würde. Denn es kommt nicht nur darauf an, wie die Geburt objektiv abgelaufen ist und, ob medizinisch eingegriffen werden musste, sondern wie die Frau die Geburt erlebt hat. Denn an die Geburt erinnert sich jede Frau noch in hohem Alter, daher ist es so wichtig, dass es eine positive Erinnerung ist.

Schwanger.at: Wie finde ich eine Doula in meiner Nähe und mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Barbara Lusher: Am einfachsten und nach Regionen gegliedert findet man eine DiA-Doula auf der Website www.doula.at. Die Kennenlerngespräche sind kostenlos und es kann sinnvoll sein, sich mehrere Doulas anzusehen, denn die Geburt ist eine so persönliche Sache, dass die Chemie einfach stimmen muss.

Die Kosten sind abhängig von Region, Erfahrung und Zusatzangeboten, aber die meisten Doulas verlangen in Österreich zwischen 350 und 700 Euro. Wir sind im internationalen Vergleich also noch recht günstig.

Da wir gerne auch Frauen unterstützen, für die es finanziell nicht ganz so leicht ist, macht es Sinn nachzufragen, ob eine Doula bei entsprechendem Bedarf auch ehrenamtlich oder gegen ein geringeres Entgelt begleiten würde. Zum Beispiel begleiten Doulas in Ausbildung gerne, um Erfahrung zu sammeln, gegen eine kleine Aufwandsentschädigung. Ich selbst begleite Frauen ebenfalls ehrenamtlich, wenn sie über eine Organisation zu mir kommen, die sich um Schwangere in Krisensituationen kümmert.

Erfahrungsbericht einer Mutter, die von einer Doula begleitet wurde

Wir wollten nun auch noch gerne wissen, wie es jenen Frauen ergeht, die schon während der Schwangerschaft und unter der Geburt von einer Doula begleitet werden. Anne-Kathrin ist seit sechs Monaten Mama und sie hat auf Barbara Lusher vertraut. Besonders spannend: Anne-Kathrins Mann Thomas hat uns ebenfalls ein paar Fragen beantwortet. Danke!

Schwanger.at: Liebe Anne-Kathrin, herzlichen Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns teilen möchtest. Du bist seit sechs Monaten frisch gebackene Mama - hat sich der Familienalltag schon gut eingespielt?

Anne-Kathrin: Über diese Frage muss ich jedes Mal lachen, denn die Worte „Alltag“ und „Baby“ passen für mich noch immer nicht zusammen - immer wenn ich mich an etwas gewöhnt habe, ist es schon wieder anders und neu. Genau das macht das Schöne und Herausfordernde an dieser Zeit mit Baby für mich aus und ich bin froh, dass ich noch in Karenz bin und jeden Tag einfach auf mich zukommen lassen kann. Wir sind jedenfalls inzwischen ein gutes Team zu dritt geworden und ich kann es mir gar nicht mehr anders vorstellen.

Schwanger.at: Barbara Lusher hat dich zur Geburt begleitet. Warum hast du dich für eine Doula entschieden?

Anne-Kathrin: Ich habe zu Beginn der Schwangerschaft festgestellt, dass das ganze Thema „Schwangerschaft und Geburt“ in unserer Kultur sehr „medizinisch“ besetzt ist. Es gibt tonnenweise Bücher, unzählige Arzttermine, Kurse… Und alle fokussieren auf die körperlichen Vorgänge (und Gefahren!). Das fand und finde ich skurril. Immerhin wuchs da eine kleine Person in meinem Körper heran, wir waren am Weg eine Familie zu dritt zu werden, ich würde eine Geburt erleben… Das ist ja auch emotional eine ganz schöne Reise! Deshalb wünschte ich mir eine Person, die in unserem „Team“ ist, die Erfahrung mit Geburten hat, die uns hilft, diesen Weg bestmöglich zu gestalten. Ursprünglich hatte ich dabei an eine Hebamme gedacht, doch schon in der 10. SSW war es unmöglich, jemanden zu finden, der zu unserem errechneten Geburtstermin im Sommer Zeit hatte. Dann stieß ich auf Barbaras Homepage und hatte sofort ein gutes Gefühl - sie schrieb so klar und ehrlich und sympathisch, dass ich sie einfach direkt anrief. Wir trafen uns 2 Wochen später in einem Kaffeehaus und ich fühlte mich sofort wohl mit ihr.

Schwanger.at: Was sind deiner Meinung nach die Vorteile für werdende Mamas, wenn sie von einer Doula unterstützt werden?

Anne-Kathrin: Am tollsten fand ich, dass Barbara sich so viel Zeit für uns genommen hat - sie hat sich ganz oft schon in der Schwangerschaft gemeldet, gefragt wie es mir geht, Tipps und Erfahrungen geteilt. Dieses menschliche und persönliche Element hat mir sehr viel Zuversicht gegeben - ich wusste einfach, da wird jemand sein der uns kennt, der weiß, was uns wichtig ist, dem wir wichtig sind und der uns hilft.

Während der Geburt selbst war Barbara dann nicht nur eine seelische Unterstützung, sondern auch praktisch eine Riesen-Hilfe - sie hat mich z.B. abgeholt und ins Krankenhaus gefahren als die Wehen ewig dauerten und ich unsicher war wie es weitergeht. Sie hat TAGELANG (!!) mit uns im Krankenhaus verbracht, mir den Rücken massiert, mich gehalten und getröstet und ermutigt, meinen Mann abgelöst, wenn er dringend mal eine Pause brauchte.  Kurz, sie war rundherum da für uns und ich konnte mich ganz fallen lassen mit ihr!

Der Vorteil ist also aus meiner Sicht, dass man genau das bekommt, was man braucht - kein standardisiertes Programm, sondern eine erfahrene, starke Frau an der Seite, die einen in dieser aufregenden Zeit begleitet.

Schwanger.at: Wie reagiert dein Umfeld, wenn Du erzählst, dass du eine Doula zur Geburt mitgenommen hast?

Anne-Kathrin: Die meisten können mit dem Begriff Doula nichts anfangen (so ging es mir selber auch vor der Schwangerschaft). Manche haben auch ganz klischeehafte Vorstellungen im Kopf - dass eine Doula-Begleitung zum Beispiel sündhaft teuer wäre oder nur etwas für ganz alternative Öko-Freaks ist. Ich versuche deswegen ganz bewusst, unsere positiven Erfahrungen zu teilen, weil ich glaube, dass viele Frauen und Paare davon profitieren könnten. Die Geburt ist für alle Beteiligten ein einschneidendes Erlebnis, es wäre schön, wenn jeder dabei so tollen Support haben könnte wie wir.

Und das sagen die werdenden Papas zur Doula-Begleitung:

Schwanger.at: Lieber Thomas, du bist vor sechs Monaten Papa geworden - Wie war das für dich, was hat sich seitdem verändert?

Thomas: Wir haben uns sehr über die Schwangerschaft gefreut und waren eigentlich gut vorbereitet. Die Geburt selbst war dann leider sehr langwierig und teilweise krisenhaft, da das Personal überfordert war und selbst während der Presswehen immer wieder das Zimmer verließ und nicht greifbar war. Wäre unsere Doula nicht gewesen, wäre der ganze Geburtsprozess viel schwieriger verlaufen, sie war eine große Unterstützung. Auch die ersten Wochen waren nicht einfach, weil es Stillprobleme gab. Auch hier war uns unsere Doula noch für uns da. Mittlerweile sind wir eine sehr glückliche Familie und werden sicher auch das Geburtserlebnis noch ein bisschen aufarbeiten, um uns davon zu befreien.

Schwanger.at: Habt ihr euch denn im Vorfeld unterhalten, wer welche Rolle bei der Geburt einnehmen wird - oder habt ihr es auf euch zukommen lassen?

Thomas: Es war sehr wichtig, dass wir uns aktiv damit auseinandergesetzt haben, wie wir die Geburt gestalten wollen und was meine Rolle dabei ist. Auch da spielte die Doula zunächst wichtige Rolle, wenn auch zu Beginn negativ: Ich fühlte mich etwas verdrängt, da meine Frau und sie sich gut verstanden und schon einiges besprochen hatten, was die Geburt betrifft, bevor ich sie zum ersten Mal traf. Aber das haben wir ausgeredet und es war auch für meine Lebensgefährtin vollkommen klar, dass ich eben ihre primäre Unterstützung sein würde. Von da an waren wir ein Team.

Schwanger.at: Eine Doula wird in erster Linie als Begleiterin für die Gebärende verstanden. Sie ist aber, was viele nicht wissen, auch eine Unterstützung für den werdenden Papa. Kannst du diese Erfahrung teilen?

Thomas: Das war sie im wörtlichen Sinne. Zunächst aber möchte ich einmal sagen, dass die werdenden Eltern zwar vielleicht was die Gesundheit betrifft durch den Mutter-Kind-Pass einigermaßen aufgefangen werden, aber sicher nicht was das Emotionale betrifft. Hier ist eine Doula wirklich hilfreich, um sich auf Geburt und erste Tage auch innerlich gut vorbereiten zu können.

Es war gerade in unserer schwierigen Geburtssituation wichtig, eine Doula zu haben. Schließlich bringt ja die Frau das Kind zur Welt, ist beschäftigt, es dreht sich alles um sie, aber für den werdenden Vater ist niemand zuständig. Man ist in der Geburtsvorbereitung, und vor allem bei der Geburt, aber ebenfalls Betroffener, muss sich auf ganz neue Situationen einstellen, hat aber an sich keine Unterstützung. Das kann aber die Doula leisten.

Schwanger.at: Herzlichen Dank für eure Offenheit. Lieber Thomas, liebe Anne-Kathrin – wir wünschen euch noch viel Freude mit dem Nachwuchs und alles Liebe!

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Kommentare

Kommentar von Zehra A. |

Danke für die Informationen :)
LG Zehra

Kommentar von Fr. Porsch |

Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich habe ein großes Glück gehabt Fr. Lusher als Duola bei meiner Geburt zu haben! Es ist eine ernorme Leistung und Unterstützung gewesen! Ich danke dem Gott liebe Fr. Lusher kennengelernt zu haben und bei meiner Geburt als Duola zu haben!!! Lieb, nett, sympathisch, professionell, geduldig, hilfsbereit, warmherzig...und vieles mehr ist die Fr. Lusher!!! Ich und mein Sohn Anton wollen uns bei der Fr. Lusher nochmals bedanken, dass sie uns bei der Geburt begleitet hat!!! Es war alles perfekt und grossartig ❤❤❤?
Wir wünschen Fr. Lusher viel Gesundheit, viel Glück und Erfolg sowohl beruflich als auch privat!
Nataliya

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