Kombi-Kinderwagen auf dem Prüfstand: Erfreuliche Ergebnisse von Stiftung Warentest

Für die Ausgabe August 2019 hat Stiftung Warentest 14 Kombi-Kinderwagen getestet, darunter auch drei Modelle für Geschwister. Im Gegensatz zu den letzten Jahren zeigte man sich dieses Mal mit den Ergebnissen durchaus zufrieden. Am Ende schneiden sogar sechs Modelle mit „Gut“ ab, auch günstige Modelle halten hohen Qualitätsansprüchen durchaus stand.

(C) Hauck

Sechs Modelle mit guter Bewertung – Nur ein „Mangelhaft“

Ein Kombi-Kinderwagen gehört in vielen Familien zur Grundausstattung, immerhin verspricht er eine lange Nutzungsdauer. Wenngleich ein Kombi-Modell in der Anschaffung meist etwas teurer ist, kann es vom Babyalter bis ins Kleinkindalter, bis zu einem Gewicht von 25kg, verwendet werden. Sobald dein Baby sitzt, wird die Wanne oder Babyschale einfach ab- oder umgebaut. Üblicherweise wird dann ein Sportsitz montiert, den man noch leicht in Liegeposition bringen kann. Dass ein ordentlicher Kinderwagen nicht unbedingt teuer sein muss, zeigt der aktuelle Check von Stiftung Warentest. Als Sieger geht der Mono-Kinderwagen Hauck Saturn R Duoset aus dem Test hervor. Er erzielt die Note 2,3 (Gut) und bewegt sich mit einem UVP von 400 Euro im günstigeren Preissegment. Den zweiten Platz belegt das Modell Salsa 4 des deutschen Herstellers ABC Design (Note 2,4 – UVP 700 Euro), an dritter Stelle liegt der Bugaboo Fox (Note 2,4 – UVP 1150 Euro).

Schadstoffe sind bei Produkten für Kinder leider immer noch ein Thema. Bei einem Modell, dem Babyone B.O. Startklar T-Light (Note 4,6 Mangelhaft), wurde die zulässige Schadstoffgrenze deutlich überschritten, das führte zur schlechtesten Bewertung im gesamten Test. In den Griffen des Kinderwagens konnten erhöhte Konzentrationen von Benzo(ghi)perylen nachgewiesen werden. Es handelt sich hierbei um einen potenziell gesundheitsgefährdenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoff.

Immer wieder Probleme mit der Ergonomie

Anlass zur Kritik gibt auch der Sitzkomfort in manchen Kinderwagenmodellen. Das Problem dabei ist folgendes: Einige Babywannen sind zu kurz oder schränken die Bewegungsfreiheit des Kindes ein. Aus manchen wachsen die Kinder sehr schnell heraus – dann kann es aber für einen Umstieg auf die Sitzeinheit noch zu früh sein. Aus ergonomischer Sicht sollten Kinder nämlich erst dann aufrecht sitzen, wenn sie über ausreichende Kopfkontrolle verfügen, sich alleine aufsetzen und sich schon für ein paar Minuten in dieser Position halten können. Diesbezüglich gibt es laut Nico Langenbeck, Leiter des Kinderwagentests, noch Nachbesserungsbedarf bei den Herstellern. An den Sitzeinheiten wird zudem kritisiert, dass sie nicht in eine waagrechte Liegeposition gebracht werden können. Das ist vor allem bei jüngeren Babys problematisch, wenn sie im Kinderwagen einschlafen.

Geschwisterwagen

Doppel- oder Geschwisterkinderwagen werden für Zwillinge oder Kinder unterschiedlicher Altersstufen hergestellt. Sie verfügen zumeist über einen Kindersitz und eine Wanne für das jüngere Geschwisterchen. Stiftung Warentest hat diese Modelle zum ersten Mal in den Kinderwagentest aufgenommen, die ExpertInnen zeigen sich aber nicht begeistert. Der Versuch, zwei Kinder in einem Wagen unterzubringen und das bei einer möglichst kompakten Konstruktion des Wagens, führt zu einem suboptimalen Ergebnis hinsichtlich Komfort beim Transport und Gewicht. Die beste Bewertung erhält der ABC Design Zoom mit der Note 2,7. Er hat einen UVP von 770 Euro.

So wurde getestet

Es sind mehrere Faktoren, auf die man bei Stiftung Warentest achtet. 45% entfallen auf die Gestaltung des Kinderwagens, 35% auf die Handhabung (z.B. Auf- und Abbau des Wagens), 5% auf die Haltbarkeit, 5% auf die Sicherheit. Schadstoffe werden mit 10% gewichtet. Insgesamt wurden 11 Mono-Kinderwagen und 3 Geschwisterkinderwagen getestet.

Checkliste für den Kauf von Stiftung Warentest

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