PeKiP, Krabbelgruppe und Co. - Der richtige Kurs für dich und dein Baby

Das Wochenbett ist vorüber und ihr habt in einen schönen Alltag gefunden. Nun wird es auch mal wieder Zeit, hinaus zu gehen – ein wenig Abwechslung tut dir und deinem Baby gut. Wie wäre es mit einem Mama-Kind-Kurs? Mittlerweile gibt es zahlreiche Angebote, von der lockeren Krabbelgruppe bis hin zu pädagogisch geführten Spielkursen. Wir helfen dir, dich im Kursdschungel zu orientieren und das Richtige für dich und den Nachwuchs zu finden.

Junge Mutter und Baby sitzen im Bett

Soziales Lernen

So wie sich die Sinne entwickeln, bekommt dein Baby auch immer mehr von seiner Umgebung mit. Sein Universum erweitert sich Tag für Tag, Stunde um Stunde. Mit wenigen Monaten zeigen Babys schon Interesse an gleichaltrigen Kindern. Kommuniziert wird hier vorrangig auf einer non-verbalen Ebene. Gestik, Mimik und kleine Bewegungen spielen eine große Rolle. Für Säuglinge ist es häufig schon ausreichend, sich einfach gegenseitig anzulächeln. Die Anwesenheit einer Bezugsperson ist in frühkindlichen Gruppensituationen sehr wichtig, daher werden alle Kurse in diesem Alter als Mutter-Kind-Kurse geführt.

Die Begleitperson fungiert sozusagen als sicherer Hafen, das Baby kann sich jederzeit zurückziehen und das Geschehen vom Schoß der Mutter beobachten. Sobald dein Baby krabbeln und laufen lernt, ist die gemeinsame Bewegung ein zentrales Element. Gleichaltrige lernen voneinander, indem sie einander zusehen und imitieren. Jede Aktion ist eine bewusste Bezugnahme auf den anderen, auch wenn es für uns Eltern von außen oft nicht danach aussieht. Auch das Streiten um einen Ball oder ein Spielzeug, ist eine Form der Kommunikation, eine Art Verhandlung.

Bei einem Kurs oder einer Gruppeneinheit kommen Kleinkinder das erste Mal in Berührung mit ritualisierten Abläufen. Sie lernen, wann gemeinsam gegessen wird oder wann es Zeit ist, wieder nach Hause zu gehen. Musikalisches, spielerisches und motorisches Erleben in der Gruppe ist für die Kleinsten immer eine Bereicherung.

Mama trifft Mama

Als frisch gebackene Mama ist es manchmal gar nicht so einfach, andere Mamas kennenzulernen. Die ersten Monate verbringt man häufig in den eigenen vier Wänden oder beim Spazieren gehen. Der Tag- und Nachtrhythmus ist durcheinander, das Stillen muss sich erst einspielen, viele Mamas bevorzugen in dieser Phase das traute Heim. Dieser Rückzug ist vollkommen okay und natürlich. Schließlich hat dein Baby euer Leben auf den Kopf gestellt und du musst dich erst an die neue Konstellation gewöhnen.

Früher oder später wird jedoch der Zeitpunkt kommen, wo du mehr Sicherheit erlangst und du dich nach Aktivitäten außer Haus sehnst. Vielleicht fällt dir auch einfach die Decke auf den Kopf oder dir fehlt der Austausch mit Gleichgesinnten. In solchen Situationen kommen Babykurse wie gerufen. Sie sind eine gute Gelegenheit, um andere Mamas kennenzulernen und gemeinsam ein paar nette Stunden zu verbringen. Im Gespräch wirst du sehen, dass du mit vielen Sorgen nicht alleine bist und euch ähnliche Dinge beschäftigen. Manchmal ist es auch interessant, neue Perspektiven und andere Herangehensweisen zu entdecken. Etwas kann man davon immer in den eigenen (Erziehungs-)Alltag mitnehmen.

Kleine Entscheidungshilfe

Das Angebot an Babykursen ist, vor allem in den Ballungszentren, unüberschaubar. Private als auch öffentliche Einrichtungen bieten unterschiedlichste Kurse für Mamas und Babys an. Auch die Bandbreite ist groß, von musikalischer Früherziehung über erste Bewegungstrainings bis hin zum Entspannungskurs ist alles dabei. Sich zu entscheiden, fällt in Anbetracht der Auswahl gar nicht so leicht. Wir wollen dir ein wenig unter die Arme greifen und stellen zum einen die gängigsten Kurse vor. Zum anderen haben wir für dich eine kleine Checkliste mit Fragen, die mehr Klarheit bringen sollen. Folgende Aspekte solltest du dir überlegen, bevor du dich für einen Kurs entscheidest:

  • Gibt es Anbieter in meiner Nähe? Wie steht es um die Erreichbarkeit der Kursräumlichkeiten? Manche Babys fahren nicht gerne im Auto, andere werden in öffentlichen Verkehrsmitteln quengelig und wieder andere lassen sich am liebsten im Tragetuch spazieren tragen. Damit der Weg zum Kurs so entspannt wie möglich für euch beide wird, solltest du ein wenig auf Wegzeit und Strecke achten. Meistens ist es angenehmer in der näheren Umgebung zu bleiben als mit Baby einmal quer durch die Stadt zu fahren.
  • Wie hoch sind die Kosten für den Kurs?
  • Wie viele Einheiten werden angeboten? Gibt es die Möglichkeit, eine Einheit nachzuholen, wenn das Baby z.B. einmal krank wird?
  • Gefällt dir das „Thema“ des Kurses? Damit so ein Kurs für euch beide zur Bereicherung wird, wäre es von Vorteil, wenn du dich mit dem Kursinhalt identifizieren kannst. Du magst Musik? Dann ist die musikalische Früherziehung vielleicht etwas für euch! Wenn du selber wieder etwas für deinen Körper tun möchtest, könntest du dich und dein Baby zum Kangatraining anmelden. Es ist dir wichtig, andere Mamas kennenzulernen und dich in zwangloser Atmosphäre ein wenig auszutauschen? Dann empfehlen wir dir eine Krabbelgruppe beziehungsweise einen Mama-Kind-Treff. Je wohler du dich dabei fühlst, desto besser kann sich dein Kind auf den Kurs einlassen.
  • Tipp: viele KursleiterInnen bieten so gennannte Schnupperstunden/Schnuppereinheiten an. Häufig sind diese auch kostenlos. Das ist eine ideale Gelegenheit für dich, den Kurs ein wenig kennenzulernen und dir ein erstes Bild zu machen.
  • Und gleich noch ein Tipp: der Besuch eines Mama-Kind-Kurses sollte Spaß machen und nicht in Stress ausarten. Es ist ratsam, nicht so viele Kurse auf einmal zu buchen, auch wenn du in Anbetracht des Angebotes die Qual der Wahl hast. Dein Baby braucht zwischendurch ausreichend Verschnaufpausen, um die neuen Eindrücke zu verarbeiten.

Babyschwimmen

Während sich die einen im warmen Nass pudelwohl fühlen, scheuen andere Babys das Wasser. Ob dein Baby das Zeug zur Wasserratte hat, können wir natürlich nicht beurteilen – du musst es einfach ausprobieren. Babyschwimmen ist der Klassiker unter den Mutter-Kind-Kursen, Spaß und Spiel im Wasser stehen zumeist im Vordergrund. Viele Mütter schätzen es, wenn ihr Kind das Element Wasser möglichst früh kennenlernt. Wenn dein Baby schon älter ist, gibt es auch die Möglichkeit, es im Rahmen des Babyschwimmens auf spätere Schwimmkurse vorzubereiten. Babyschwimmkurse eignen sich für Kinder ab drei Monaten.

Mutter-Kind-Yoga

Yoga ist nicht nur in der Schwangerschaft eine beliebte Aktivität, sondern auch nach der Entbindung. Mit Hilfe von Yoga kommen frische gebackene Mamas sanft wieder in Form, ohne den Körper zu überfordern. Auch spezielle Übungen zur Rückbildung sind im Rahmen eines postnatalen Yogakurses vorgesehen. Zur Einheit selbst kannst du dein Baby mitnehmen. Je nach Alter des Kindes, kann es bei einfachen Übungen mitmachen oder dir zusehen. Gegen ein Nickerchen auf der Decke spricht natürlich auch nichts. Üblicherweise gibt es vor Ort ausreichend Wickel- und Stillmöglichkeiten, so dass du dir darüber auch keine Gedanken machen musst.

PeKIP Spielgruppe

Die Abkürzung PeKIP steht für Prager-Eltern-Kind-Programm. Es handelt sich hierbei um ein pädagogisches Konzept, das Eltern und Kinder gleichermaßen berücksichtigt. In einer PeKIP Spielgruppe werden PeKIP-Grundlagen eingebracht. Eltern sollen angeregt werden, ihre Kinder zu beobachten und nicht mit Spielangeboten zu überfordern. Die natürliche Sinneswahrnehmung der Babys steht im Vordergrund. Eine PeKIP Trainern zeigt unterschiedliche Übungen, die Eltern gemeinsam mit den Kindern durchführen können. PeKIP eignet sich ab einem Alter von 4-6 Wochen, die Gruppen umfassen maximal 8 Teilnehmerinnen und ihre Babys.

Kangatraining

Wenn du deinen Körper nach der Geburt wieder trainieren und dein Baby mitnehmen möchtest, dann ist Kangatraining das Richtige für dich. Die Übungen sind so konzipiert, dass der Beckenboden nicht zu stark belastet, die Bauchmuskeln aber gefordert werden. Das Work-Out findet bei Musik statt, es gibt auch Variationen wie beispielsweise NordicKanga, Kangatrail oder Kangaburn. Dein Baby liegt entweder vor dir auf einer Turnmatte oder es sitzt sicher in einer Tragehilfe, die ergonomischen Gesichtspunkten gerecht wird. Du kannst mit dem Kangatraining beginnen, sobald es aus gynäkologischer Sicht grünes Licht gibt.

Krabbeltreff

Im Gegensatz zu Kursen mit einem festen Programm, ist ein Krabbeltreff eine recht lockere Angelegenheit. Die Babys krabbeln und spielen, die Mütter plaudern. Wenn ausreichend Platz ist, wird auch gemeinsam gegessen, häufig bringt jede Mama eine Kleinigkeit mit. Krabbeltreffs werden von unterschiedlichsten Vereinen aber auch von Privatpersonen organisiert. Auch in vielen Eltern-Kind-Studios gibt es so genannte Babycafes bei denen sich Eltern einmal pro Woche treffen und austauschen können.

Musikalische Früherziehung

Jetzt gibt es ordentlich etwas auf die Ohren! Schon die Allerkleinsten haben eine natürliche Vorliebe für Musik und die kannst du spielerisch fördern. Im Rahmen der musikalischen Früherziehung wird gemeinsam gesungen und getanzt. Darüberhinaus stehen einfache Instrumente bereit, die schon von Babys bedient werden können. Mach dir keine Gedanken, wenn dein Kind nicht mitmachen möchte. Manche Babys genießen es schlichtweg, der Gruppe zuzuhören und andere Kinder beim Musizieren zu beobachten. Beginnen kannst du mit der musikalischen Frühförderung etwa ab einem halben Jahr.

Stillgruppe

Nomen est Omen. Stillgruppen sind Treffpunkte für stillende Mamas aber auch für interessierte Schwangere. Üblicherweise wird die Gruppe von einer Stillberaterin geleitet, häufig gibt es auch individuelle Schwerpunksetzungen wie „Stillen & Tragen“, „Langzeitstillen“ oder „Beikost“. Bei regelmäßigen Treffen werden Fragen rund ums Stillen geklärt und Erfahrungen ausgetauscht.

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