Sonnencreme für Babys und Kleinkinder im Test

Sobald die Sonne herauskommt, zieht es uns nach draußen – erst recht mit Baby. Aber genau da lauert auch die Gefahr: UV-Strahlung. Denn die zarte Babyhaut ist extrem empfindlich und braucht ganz besonderen Schutz. Einfach irgendeine Sonnencreme aus dem Regal nehmen? Lieber nicht.

Zum Glück gibt es regelmäßig unabhängige Tests, die genau zeigen, welche Produkte wirklich schützen und von welchen du besser die Finger lässt. Wir haben für dich die wichtigsten Ergebnisse von Stiftung Warentest und ÖKO-TEST zusammengefasst. Erfahre, welche Sonnencremes für Babys empfehlenswert sind. Welche solltest du lieber meiden? Und worauf solltest du beim Eincremen unbedingt achten?

Diese Sonnencremes für Babys haben in den aktuellen Tests überzeugt

Wer ganz sicher gehen will, greift zu Cremes, die in unabhängigen Tests gut abgeschnitten haben. Stiftung Warentest (07/2023) und ÖKO-TEST (06/2024) haben mehrere Produkte unter die Lupe genommen. Die besten Cremes schützen zuverlässig, enthalten keine bedenklichen Stoffe und sind auch für empfindliche Haut gut geeignet. Diese vier haben besonders überzeugt:

  1. Cien Sun Kids Sonnencreme (Lidl): Testsieger bei ÖKO-TEST 2024 und mit der Note 1,5 auch bei Stiftung Warentest ganz vorn. Parfümfrei, hoher Lichtschutzfaktor (LSF 50+), zieht gut ein und kostet weniger als 5 Euro.
  2. Garnier Ambre Solaire Kids Sensitive Expert+: In beiden Tests mit „gut“ bewertet (Stiftung Warentest: 1,6). Ohne bedenkliche Inhaltsstoffe, extra wasserfest, zieht schnell ein und eignet sich auch für empfindliche Haut.
  3. Sundance Kids Sonnenspray (dm): Sehr gutes Gesamturteil bei ÖKO-TEST 2024. Die Formulierung ist frei von Parfüm und Mikroplastik, bietet LSF 50 und punktet mit einem fairen Preis.
  4. Eucerin Kids Sun Gel-Creme Sensitive Protect LSF 50+: Bester Apothekenkandidat im Stiftung-Warentest-Test mit Note 1,6. Die leichte Gel-Creme ist extra wasserfest, parfümfrei und besonders gut verträglich bei Neurodermitis oder Sonnenallergie.

Diese Produkte zeigen, dass eine gute Baby-Sonnencreme nicht teuer sein muss.

Diese Sonnencremes solltest du besser meiden

Nicht jede Sonnencreme ist automatisch gut für Babys zarte Haut. Ökotest hat in einigen Produkten bedenkliche Inhaltsstoffe gefunden, allen voran der Weichmacher Di-n-hexylphthalat (DnHexP), der laut EU-Kosmetikverordnung seit 2019 verboten ist. Trotzdem tauchte er in einer aktuellen Analyse von ÖKO-TEST in mehreren Cremes auf, wenn auch nur in sehr kleinen Mengen.

Wie kommt so ein Stoff überhaupt in die Creme? Vermutlich über Rückstände bei der Herstellung bestimmter UV-Filter, zum Beispiel DHHB (Diethylamino hydroxybenzoyl hexyl benzoat). Dieser Filter selbst ist nicht verboten, kann aber verunreinigt sein. Auch wenn die nachgewiesenen Mengen laut Fachleuten gesundheitlich unbedenklich sind, wurden die betroffenen Produkte abgewertet und zwar völlig zu Recht. Denn gerade bei Babyhaut sollte man auf Nummer sicher gehen.

Negativ aufgefallen sind außerdem Cremes, die mit dem Label „wasserfest“ werben, den Schutz aber im Praxistest schnell verlieren. Auch irreführende Umweltaussagen, wie das Werben mit „korallenfreundlich“, obwohl andere kritische Filter enthalten sind, wurden kritisiert.

Tipp: Schau dir die Inhaltsstoffe genau an. Wenn du auf einen Sonnenschutz mit DHHB verzichten möchtest, wähle am besten eine Creme, die von ÖKO-TEST oder Stiftung Warentest mit „sehr gut“ bewertet wurde.

Woran du eine gute Baby-Sonnencreme erkennst

Sonnencreme ist nicht gleich Sonnencreme. Das gilt besonders, wenn es um Babys geht. Damit ein Produkt zuverlässig schützt und dabei sanft zur Haut ist, solltest du auf bestimmte Qualitätsmerkmale achten.

Das sollte eine gute Baby-Sonnencreme mitbringen:

  • Lichtschutzfaktor 50 oder höher: je höher, desto besser der Schutz
  • Breitband-Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen
  • Parfümfrei und ohne Alkohol, dann reizt die Sonnencreme die empfindliche Haut nicht
  • Ohne Mikroplastik und umstrittene UV-Filter
  • Wasserfest – speziell bei Plansch-Ausflügen wichtig

Besonders hautfreundlich sind Produkte mit mineralischen UV-Filtern, die auf der Haut liegen und die Strahlen reflektieren. Chemische Filter ziehen dagegen ein und sind bei Babys oft nicht ideal. Manche Hersteller setzen auf eine Kombination aus beidem. Entscheidend ist die Gesamtformulierung.

Auch ein Blick auf die aktuellen Testergebnisse hilft weiter: Stiftung Warentest und ÖKO-TEST prüfen nicht nur die Schutzwirkung, sondern auch die Inhaltsstoffe. Viele gut bewertete Cremes kommen ganz ohne kritische Stoffe aus und kosten trotzdem nicht viel.

Sonnenschutz für Babys – mehr als nur eincremen

Eine gute Sonnencreme ist wichtig, aber sie ist nur ein Teil des Ganzen. Gerade bei Babys zählt hauptsächlich der richtige Umgang mit Sonne und Hitze. Denn ihre Haut ist nicht nur empfindlicher, sondern auch durchlässiger für Stoffe und sie kann sich noch nicht selbst vor UV-Strahlen schützen.

Das bedeutet konkret:

  • Direkte Sonne meiden, besonders zwischen 11 und 15 Uhr, wenn die Strahlung am stärksten ist
  • Immer Schatten suchen, etwa unter einem Sonnenschirm, einem UV-Zelt oder im Kinderwagen mit Sonnensegel
  • UV-Schutzkleidung tragen, also leichte, langärmlige Sachen und eine Mütze mit Nackenschutz
  • Sonnencreme nur ergänzend verwenden, und zwar auf allen unbedeckten Hautstellen, aber auch bei bedecktem Himmel

Wenn du dein Baby eincremst, dann bitte nicht zu sparsam: Für Gesicht, Arme und Beine brauchst du schnell 15 bis 20 Milliliter. Das entspricht etwa einem Teelöffel pro Körperpartie. Wichtig ist auch das rechtzeitige Auftragen, idealerweise 20 bis 30 Minuten vor dem Rausgehen. Genauso entscheidend ist das regelmäßige Nachcremen, spätestens alle zwei Stunden oder nach dem Baden.

Wichtig: Der beste Schutz ist immer eine Kombination aus Verhalten, Kleidung und Sonnencreme.

© Anna Cordes Fotografie

Diese Sonnencremes können Eltern und Kinder gemeinsam benutzen

Du möchtest nicht für jedes Familienmitglied eine eigene Sonnencreme mitnehmen? Verständlich, vor allem unterwegs oder im Urlaub. Tatsächlich gibt es einige gut getestete Sonnencremes, die sowohl für Erwachsene als auch für Babys geeignet sind. Voraussetzung: Die Produkte müssen besonders hautverträglich sein, also frei von Parfüm, Alkohol, Farbstoffen und kritischen UV-Filtern. Wenn du eine Creme verwendest, die für empfindliche oder zu Allergien neigende Haut entwickelt wurde, könnt ihr sie in vielen Fällen gemeinsam nutzen.

Im aktuellen Test von Stiftung Warentest wurden unter anderem das Sun D’Or Spray von Edeka, die Eau Thermale Avène Sonnenmilch Dry Touch und die Sebamed Sonnenschutzlotion LSF 50+ positiv bewertet. Diese Produkte schützen zuverlässig vor UVA- und UVB-Strahlen, reizen die Haut nicht und sind daher auch für die Anwendung bei Kindern gut geeignet.

So sparst du nicht nur Platz im Gepäck, sondern kannst dir auch sicher sein, dass dein Baby und du gleichermaßen geschützt seid.

FAQ: Sonnencreme bei Babys – das solltest du wissen

Ab wann darf ich mein Baby eincremen?
Sonnenschutzcreme solltest du frühestens ab dem sechsten Lebensmonat verwenden und auch dann nur auf unbedeckten Hautstellen wie Gesicht, Armen und Beinen. In den ersten Monaten gilt: Schatten, Kleidung und Kopfbedeckung sind der beste Schutz.

Wie oft sollte ich Sonnencreme auftragen?
Spätestens alle zwei Stunden und zusätzlich nach jedem Baden oder starkem Schwitzen. Auch wasserfeste Sonnencremes verlieren mit der Zeit an Wirkung. Wichtig ist auch, schon 20 bis 30 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien zu cremen.

Woran erkenne ich eine gute Sonnencreme für mein Baby?
Achte auf LSF 50+, Breitbandschutz gegen UVA- und UVB-Strahlen, parfümfreie und alkoholfreie Formeln sowie das Fehlen kritischer UV-Filter wie Octocrylen oder DHHB. Unabhängige Testurteile von ÖKO-TEST oder Stiftung Warentest geben zusätzliche Sicherheit.

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