Babys tragen

Der deutsche Verhaltensbiologie Bernhard Hassenstein stellte 1970 zum ersten Mal eine Verbindung zwischen Säugetierjungen und Menschenkindern in Bezug auf deren Trageweise her. Seither werden Kinder auch gerne als Traglinge bezeichnet. Während der Schwangerschaft ist der Nachwuchs in Mamas Bauch bestens geschützt und auch in den ersten Monaten nach der Geburt ist der kleine Körper darauf ausgelegt, so nahe wie möglich am Körper der Mutter zu sein.

Erst im Laufe der Zeit entwickeln sich Haltungsapparat und Muskeln – dies ermöglicht mit fortschreitendem Alter eine natürliche Abnabelung durch erste, eigene Bewegungen. Hebammen empfehlen daher, Babys im wahrsten Sinne des Wortes durch ihre ersten Lebensmonate zu tragen. Ob im traditionellen Tragetuch oder in der flexiblen Tragehilfe, bleibt dabei ganz den Eltern überlassen. Wer sich dafür entscheidet, sein Baby zu tragen, der fördert nicht nur die Bindung zwischen Eltern und Kind, sondern hat im Alltag auch die Hände frei um gewisse Routinen beispielsweise im Haushalt unkompliziert erledigen zu können.

Junge Mutter trägt ihr Baby

Bonding

Trage- und Stillberaterinnen betonen neben den praktischen Effekten des Tragens auch stets die positive Wirkung auf das Kind: werden Kinder nahe am Körper einer Bezugsperson getragen, steigert dies das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Körperduft, Wärme, Atem und der Herzschlag der Mutter oder des Vaters werden vom Kind bewusst wahrgenommen und helfen den Kleinsten dabei, den Übergang vom Mutterleib in die Außenwelt besser zu bewältigen. Untersuchungen zufolge leiden „sicher gebundene Kinder“ seltener unter so genannten Anpassungsstörungen und es gelingt ihnen eher, Vertrauen und Sicherheit in der neuen Lebenssituation aufzubauen.

Es sind jedoch nicht nur die Babys, die positive Erfahrungen beim Tragen machen. Auch Eltern profitieren von der Nähe zum eigenen Kind. So nahe am Körper gehalten, bietet ihnen das Tragen die Möglichkeit, ihr Kind besser kennenzulernen, ihm auch emotional näher zu kommen. Vor allem Mütter, die ein fehlendes Verbundenheitsgefühl beklagen, finden über das Tragetuch oft leichter zu ihrem Baby. Das tiefe Vertrauen zwischen Eltern und Kind stärkt in weiterer Folge auch das Selbstbewusstsein des Kindes. Es fühlt sich willkommen, akzeptiert und entwickelt dadurch ein besseres Gefühl für die eigene Identität.

Richtiges Tragen

Den Nachwuchs tragen kann jeder/jede, denn im Grunde genommen ist das denkbar einfach. Wer sicherstellen möchte, dass er auch wirklich richtig trägt, der sollte folgende Regeln beachten:

Sicherheit

Egal ob im Tragetuch oder in einer Tragehilfe, das Baby muss immer so gut gesichert sein, dass es nicht rutschen oder zusammensinken kann. Ein fixer Halt wird dadurch erreicht, indem man sicherstellt, dass das Kind fest von der Tragehilfe umgeben ist. Bei der Verwendung eines Tragetuchs ist darauf zu achten, dass das Tuch eng und regelmäßig um den Körper des Trägers und auch des Babys gewickelt ist.

Anhock-Spreiz-Haltung

Das Kind selbst muss sich immer in der so genannten Anhock-Spreiz-Haltung befinden: die Knie des Babys sind auf seiner Nabelhöhe, die Beinchen sind etwa 90° angehockt und leicht gespreizt. Dies entspricht auch der natürlichen Haltung, die Babys einnehmen, wenn man sie ohne Tragehilfe auf den Arm nimmt beziehungsweise trägt. In der Anhock-Spreiz-Haltung werden die Hüftgelenke des Kindes sowie der gesamte Haltungsapparat unterstützt. Der Rücken des Babys sollte sich leicht runden können – das wird durch das Anhocken der Beine im richtigen Winkel erreicht.

Kopfstütze

Solange Babys ihren Kopf noch nicht selbstständig halten können, müssen sie gestützt werden. Während der Großteil aller Tragehilfen über eine Kopfstütze verfügt, wird dieser Effekt beim Tragetuch durch richtiges Binden herbeigeführt.

Rückenschmerzen

Wer sein Kind mehrere Stunden am Tag trägt, der leidet hin und wieder vielleicht unter Rückenschmerzen. Dem lässt sich jedoch durch eine regelmäßige Verteilung des Gewichts auf Rücken und Schultern durch eine gute Tragetechnik vorbeugen.

Niemals locker

Tragetücher dürfen niemals zu locker gebunden werden; Schnallen und Verschlüsse bei Tragehilfen sollten stets sicher verschlossen sein.

Schadstofffreie Materialien

Babys nehmen Teile der Tragetücher oder Tragehilfen gerne in den Mund, sie saugen oder nuckeln daran. Daher sollten Eltern darauf achten, Tragehilfen aus geprüften, schadstofffreien Materialien beziehungsweise Tragetücher aus bio-zertifizierten Stoffen zu wählen.

Mit dem Gesicht zum Körper tragen

Trageberaterinnen und Hebammen raten dazu, das Kind vor allem in den ersten Lebensmonaten immer nur mit dem Gesicht zum Körper zu tragen. So nimmt es einerseits automatisch die richtige Haltung ein und andererseits wird es vor einer Flut an Sinneseindrücken, die es in dieser frühen Phase noch überfordern, geschützt.

Geborgen wachsen dank Tragehilfen von Ergobaby

Mit den Tragen und Tragetüchern von Ergobaby bist du deinem Kind von den ersten Lebenstagen bis ins Kleinkindalter immer ganz nah. So ist dein Baby sicher, geborgen und liebevoll gehalten – und das Beste: Du hast die Hände frei. Das ermöglicht es dir, den Alltag, To-Do's und die Betreuung von Geschwisterkindern mühelos zu bewältigen.

Gut zu wissen: Alle Ergobaby-Tragehilfen gewährleisten die natürliche Anhock-Spreiz-Haltung (M-Position), die für eine gesunde Hüftentwicklung entscheidend ist. Sie unterstützen zudem die Entwicklung des kindlichen Rückens sowie von Kopf und Nacken. Und auch dein Rücken profitiert von den bequemen Ergobaby-Tragehilfen, da diese das Gewicht optimal verteilen. So wird das Tragen zu einem wundervollen Erlebnis zwischen dir und deinem Kind!

Bei Ergobaby findest du sichere und ergonomische Tragehilfen für dich und dein Baby - wie die kuschelige Embrace Neugeborenentrage, das elastische Aura Tragetuch oder die mitwachsende Omni Breeze Komforttrage

Jetzt Ergobaby Tragen entdecken

Advertorial

Tragetücher

Tragetücher verfügen über eine lange Tradition und erfreuen sich größter Beliebtheit. Sie besitzen nämlich einen großen Vorteil: sie ermöglichen so viele unterschiedliche Tragepositionen wie keine andere Tragehilfe. Allerdings erfordert das Binden ein wenig Übung, denn im ungebundenen Zustand gleicht ein Tragetuch einem  simplen Stück Stoff. In vielen Städten gibt es mittlerweile schon spezielle Trageberaterinnen oder aber auch Hebammen, bei denen Eltern alles über die richtige Handhabung des Tragetuchs lernen können.

Tragetücher werden speziell gewebt , so wird die passende Elastizität gewährleistet. Doppelt genähte Kanten sorgen außerdem dafür, dass sich der Stoff nicht übermäßig ausdehnt oder gar ausfranst. Wie das Tuch gebunden wird, hängt von den Bedürfnissen und nicht zuletzt vom Alter des Kindes ab. Wichtig: die Länge des Tragetuchs entscheidet gemeinsam mit deiner Kleidergröße über die möglichen Bindevarianten.

Tragehilfen

Als Alternative zum klassischen Tragetuch gibt es am Markt eine Reihe von Tragehilfen. Diese haben den Vorteil, dass Eltern sie schnell und unkompliziert anlegen können. Nachteilig ist jedoch die Tatsache, dass sie nicht für jedes Alter und für jede Trageposition geeignet sind. Manche Tragerucksäcke erfordern schon von vornherein eine bestimmte Haltung oder Position des Kindes.

Wer sich für eine Tragehilfe entscheidet, der sollte auf kompetente Beratung wert legen. Trageberaterinnen oder Hebammen wissen genau, welche Kriterien eine gute Tragehilfe erfüllen muss. Dazu zählen neben der Förderung der Anhock-Spreizhaltung auch die Unterstützung von Kopf und Nacken. Außerdem sollte sich das Gewicht stets gleichmäßig auf Gurte und Träger verteilen. Bekannte Marken wie Manduca oder Ergo Baby Carrier und werden außerdem regelmäßig vom deutschen Magazin Ökotest getestet.

Tragetuch oder doch lieber Babytrage? Hier findest weitere Informationen zu den verschiedenen Tragevarianten.

Positive Auswirkungen

Sein Baby zu tragen, bringt zahlreiche positive Effekte mit sich. Neben der stärkeren Bindung von Eltern und Kind, sind es vor allem folgende Faktoren, die für das Tragen des eigenen Nachwuchses sprechen:

  • Durch die Nähe zwischen Mutter und Kind wird die Milchproduktion in den Milchdrüsen angeregt.
  • Gute Tragetechnik in Tragetüchern oder Tragehilfen sorgt für die richtige Haltung des Kleinkindes und fördert seine physische Entwicklung.
  • Viele Kinder beruhigen sich beim Tragen schneller als z.B. bei einer Fahrt im Kinderwagen.
  • Während des Tragens bleiben die Hände frei für alltägliche Arbeiten im Haushalt oder die Interaktion mit anderen Personen, z.B. Geschwisterkindern.
  • Tragen wirkt vorbeugend und lindernd bei Verdauungsbeschwerden und schmerzhaften 3-Monats-Koliken.
  • Tragekinder sind selbstbewusster und sicherer, da sie im Tragetuch/in der Traghilfe regelmäßig Nähe zur Bezugsperson „tanken“.
Trageberaterin Michaela Lehner zeigt in diesem BABY ACADEMY-Vortrag, warum Säuglinge aus evolutionsbiologischer Sicht „Traglinge“ sind und in welchen Alltagssituationen das Tragen eines Babys eine besonders wertvolle Unterstützung darstellt. Außerdem hebt sie die positiven Effekte des Tragens in Punkto Bindung, Vertrauensaufbau und Geborgenheit hervor:

ExpertInnen-Überprüfung durch

Michaela Lehner

Michaela Lehner

Zertifizierte Trageberaterin, Leiterin von Die Trageschule® Österreich und Schweiz und Obfrau des Dachverbands österreichischer Trageschulen. Seit 2004 beschäftigt sie sich mit dem gesunden Tragen von Babys und Kleinkindern und war maßgeblich am Aufbau des österreichischen Trageberatungs-Netzwerks beteiligt.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Mehr erfahren:

Helmtherapie

Wenn sich Verformungen des kindlichen Kopfes nicht von alleine zurückbilden, kann eine so genannte Helmtherapie verordnet werden. Der Säugling trägt dann für ein paar Wochen einen individuell angefertigten Therapiehelm.

Weiterlesen

PEKiP – Das Prager-Eltern-Kind-Programm

Das so genannte Prager-Eltern-Kind-Programm (kurz: PEKiP) richtet sich an jene Eltern, die ihren Nachwuchs bereits ab den ersten Lebenswochen spielerisch fördern möchten. Die zentralen Inhalte des Programmes werden vom gleichnamigen Verein vermittelt.

Weiterlesen

Muttermilch & Stillen

Es ist die natürlichste und manchmal auch komplizierteste Sache der Welt: die Versorgung des Säuglings mit Muttermilch. Sofern aus medizinischen Gründen nichts dagegen spricht, entscheidet sich der Großteil aller Mütter dafür, ihr neugeborenes Baby zumindest bis zum vollendeten 6. Lebensmonat zu stillen. 

Weiterlesen

Stillen am Arbeitsplatz - Welche Rechte haben stillende Mütter?

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist eine organisatorische Herausforderung – das gilt vor allem für jene Mamas, die relativ rasch an ihren Arbeitsplatz zurückkehren und ihr Kind weiterhin stillen möchten. Auch jene Mütter, die sich dafür entscheiden, ihren Nachwuchs über die empfohlene Stillzeit hinaus mit Muttermilch zu versorgen und ihre Erwerbstätigkeit wieder aufzunehmen, sind betroffen. In Österreich ist das Anrecht auf Stillzeiten am Arbeitsplatz gesetzlich geregelt – unabhängig vom Alter des gestillten Kindes.

Weiterlesen

Melde dich zum Schwanger.at Newsletter an – dich erwarten spannende Artikel, Produkttests und Gewinnspiele!

Was ist die Summe aus 9 und 2?