Dein Baby im Sommer: So ziehst du es richtig an

Wenn die Tage länger und die Abende lauer werden, dann ist sie da: die Sommer- und Ferienzeit. Vor allem die Kleinsten lieben den Sommer: Sie benötigen nicht viel Kleidung, können pritscheln und planschen und manchmal sogar länger aufbleiben. Gerade im Hochsommer klettern die Temperaturen beinahe täglich über die 30° Grad Marke – da benötigt dein Baby luftige Kleidung, einen guten Sonnenschutz und ausreichend Flüssigkeit. Welche Ausstattung du im Sommer sonst noch brauchst für dein Kind und wie du dein Baby beim Schlafen, im Freien, im Auto oder im Kinderwagen richtig anziehst, dazu haben wir uns ein paar Gedanken gemacht.

Vorsicht Sonne!

Das wichtigste im Sommer ist der passende Sonnenschutz. Im ersten Lebensjahr und darüber hinaus sind Kinder noch sehr empfindlich, ihre Haut ist viel durchlässiger und reagiert sensibler auf Sonneneinstrahlung, Duftstoffe, Allergene oder bestimmte Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten oder Waschmitteln. Ebenso ist der Organismus deines Babys noch nicht in der Lage, die eigene Körpertemperatur entsprechend zu regulieren. Babys schwitzen auch nicht so schnell und benötigen mehr Flüssigkeit als Erwachsene. In den Sommermonaten verlangen sie üblicherweise also in kürzeren Abständen die Brust oder das Fläschchen.

Für Eltern bedeutet das also: Sorge in jedem Fall dafür, dass sich dein Kind im Schatten aufhält und nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Außerdem empfiehlt es sich, immer wieder die Körpertemperatur zu kontrollieren. Gerade im Sommer können Zugluft oder Klimaanlagen (z. B. im Auto, in Geschäften) zu einem raschen Temperaturwechsel führen. Es besteht das Risiko, dass dein Baby sich verkühlt. Vermeide also Temperaturschwankungen und Luftzug so gut wie möglich und achte auf luftige, atmungsaktive Kleidung.

Das Thema Sonnenschutz solltest du in den ersten Lebensjahren und auch darüber hinaus unbedingt ernst nehmen. Jeder Sonnenbrand im Kindesalter erhöht das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Zudem schmerzen und brennen die verbrannten Hautstellen – das ist für dein Kind sehr schmerzhaft.

Tipp: Ein Sonnenbrand lässt sich vermeiden, indem du die Haut durch Kleidung und Sonnencreme entsprechend schützt sowie dafür sorgst, dass sich dein Kind überwiegend im Schatten aufhält.

Noch ein paar Sonnenschutz-Regeln:

  • Wenn du mit deinem Kind ins Freie gehst, bevorzuge die frühen Morgenstunden oder den frühen Abend. Die Mittagshitze solltest du unbedingt meiden!
  • Nicht immer steht dir natürlicher Schatten zur Verfügung: Mit einem Sonnensegel, einem Sonnenschirm oder einem Sonnendach kannst du deinen eigenen Schattenplatz kreieren.
  • Verwende eine entsprechende Kopfbedeckung mit Nackenschutz und UV-Schutzfaktor.
  • Es gibt auch Badekleidung, die mit einem Lichtschutzfaktor versehen ist.
  • Achte darauf, dass sein Baby genug trinkt. Zusätzliches Wasser ist bei Stillbabys und jenen, die ein Fläschchen erhalten, nicht erforderlich!
  • Ebenso wichtig sind entsprechende Sonnenschutzblenden oder Sonnennetze für die Autofenster!
  • Babys sollten der direkten Sonne überhaupt nicht ausgesetzt werden. Kleinkinder rechtzeitig eincremen (Lichtschutzfaktor 50) und immer wieder nachschmieren.

Naturmaterialien, leichtes Schuhwerk und Co.

Während in der kalten Jahreszeit das Zwiebelprinzip beim Anziehen empfohlen wird, kannst du es im Sommer locker angehen. Dein Baby benötigt luftige und weite Kleidung aus atmungsaktiven Materialien. T-Shirts und Hosen dürfen übrigens gerne lange sein, wenn sie dünn und leicht sind. Ideal sind Bodys, Höschen, T-Shirts oder Strampler aus dünnen, weichen Stoffen wie Seide, Leinen, Hanf oder Baumwolle. Natürliche Stoffe absorbieren den Schweiß deines Babys und saugen ihn rasch auf. Dadurch bleibt kein Film auf der Haut zurück, es entsteht auch kein Wärmestau.

Wenn es sehr heiß ist, darf dein Baby in der Wohnung auch nackt oder nur mit einer Windel bekleidet strampeln. Luftzug von Klimaanlagen, einem offenen Fenster oder einem Ventilator sollte jedoch vermieden werden! Es empfiehlt sich zudem, immer eine leichte Decke oder ein Spucktuch griffbereit zu haben. Dann kannst du den Nachwuchs rasch zudecken, wenn du das Gefühl hast, das es etwas zu kalt wird. Vergiss außerdem nicht darauf, deinem Baby dünne Socken anzuziehen. Gerade die Füße kühlen auch im Sommer relativ schnell aus. Ansonsten ist im Sommer leichtes Schuhwerk beliebt. Besonders für Laufanfänger eignen sich Sandalen, die entweder vorne offen oder geschlossen sind (dadurch hat dein Kind einen besseren Halt bei den ersten Gehversuchen). Wie du die richtigen Schuhe für dein Kind findest, erfährst du hier.

Tipp: Neugeborene Babys benötigen in jedem Fall eine Schicht mehr als Erwachsene. Anstelle eines Kurzarmbodys solltest du hier auf eine dünne Hose, einen dünnen Strampler und eine lockere Hose setzen. Ältere Kinder dürfen gerne einen Kurzarmbody und eine kurze Hose anziehen. Alternativ kannst du auch einen Spieler/Schlafstrampler nehmen.

In der Nacht schläft dein Baby idealerweise mit einem Babyschlafsack. Es gibt spezielle Sommerschlafsäcke, die aus dünnem, atmungsaktivem Material gefertigt sind. Wenn du einen Sommerschlafsack mit Ärmeln verwendest, ist darunter ein Kurzarmbody ausreichend. Hat der Schlafsack kurze Ärmel, dann empfiehlt sich ein Langarmbody darunter.

Kühle Kleidung für unterwegs

Ob zum Picknick im Park, zum Badesee oder auf den Weg in den Urlaub – im Sommer sind viele Familien ordentlich in Bewegung und das Baby kommt natürlich mit. Je nachdem, ob du es im Kinderwagen, im Auto oder im Tragetuch transportierst, solltest du hinsichtlich Sonnenschutzes und Kleidung ein paar Dinge beachten.

Im Kinderwagen

Wenn es besonders heiß ist, solltest du den Kinderwagen dem Tragetuch vorziehen. Die meisten Kinderwagenmodelle verfügen mittlerweile schon über Lüftungsschlitze – achte in jedem Fall darauf, dass diese geöffnet sind. Ebenso benötigst du einen guten Sonnenschutz, der entweder im Lieferumfang des Kinderwagens enthalten sind, z. B. in Form eines Sonnendaches oder eines Sonnenschirmes oder eines Sonnensegels. Im Kinderwagen benötigt dein Kind nur lockere Kleidung, idealerweise sind die Arme und Beine mit Stoff bedeckt. Wenn es sehr heiß ist, bitte Spaziergänge in der Mittagshitze meiden. Du kannst deinem Kind auch einen Kurzarmbody und eine dünne Hose anziehen. Nimm eine leichte Decke oder ein Mulltuch mit, falls es kühler wird und du dein Baby ein wenig bedecken möchtest.

In der Babyschale/im Auto

Autos heizen sich im Sommer sehr schnell auf, selbst wenn du sie im Schatten parkst. Es empfiehlt sich also, das Auto nach Möglichkeit zu kühlen und durchzulüften, bevor du mit deinem Baby einsteigst. Die Klimaanlage sollte mit Bedacht zum Einsatz kommen. Kühle den Wagen nicht unter 24° Grad und achte darauf, dass die kalte Luft nicht direkt auf dein Baby zieht. Als Bekleidung sind eine dünne Hose, ein Body und vielleicht ein dünnes Langarmshirt ausreichend. Für Babyschalen gibt es spezielle Sommersitzbezüge. Sie sind atmungsaktiv und absorbieren den Schweiß deines Babys.

Achtung: Autoscheiben sind kein Schutz vor Sonneneinstrahlung. Montiere Sonnenschutzblenden oder Sonnennetze mit einem entsprechenden UV-Filter, die dein Kind schützen. Lass dein Kind auch niemals allein im Auto, auch nicht für wenige Minuten!

In der Babytrage/im Tragetuch

Eine Babytrage oder ein Tragetuch ist ungemein praktisch. Du hast beide Hände frei und dein Kind immer dicht bei dir. Beim Tragen beruhigt es sich oder es schläft ein, viele Kinder stillen sogar im Tragetuch. Setze auf Tragetücher aus Baumwolle oder Leinen, der Stoff sollte nicht so dick gewebt sein. Verzichte darauf, das Tuch mehrmals zu binden und bevorzuge einfache Bindeweisen. Dein Baby sollte luftig und locker angezogen sein, du ebenfalls. Wenn du möchtest, kannst du eine Mullwindel zwischen dich und dein Baby legen. An sich ist es jedoch so, dass dein Schweiß die wichtige Funktion hat, nicht nur dich, sondern auch dein Baby abzukühlen. Bitte nicht vergessen: Sonnenhut für dein Baby auch in der Trage!

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