„Justice for Birth“: Neue Petition fordert bessere Bedingungen für Geburten in Österreich

Unter dem Titel „Justice for Birth – für eine gerechte und würdevolle Geburtskultur in Österreich“ hat sich eine Bewegung formiert, die sich für bessere Rahmenbedingungen rund um die Geburt einsetzt. Die Petition konnte innerhalb eines Tages bereits über 500 Unterstützer*innen gewinnen – alle Unterschriften wurden online abgegeben.

© Anna Cordes Fotografie

Ziel der Kampagne

Die Initiatorinnen der Kampagne – Eva Tschiderer, Cecilia Thurner und Marie-Theres Zirm – erklären in einem gemeinsamen Statement:

„Die weit verbreiteten negativen Erfahrungen von Gebärenden im klinischen Setting sind inakzeptabel. Es gibt einen dringenden Bedarf an Veränderung, um den Geburtsverlauf zu einem respektvollen, sicheren und unterstützenden Prozess für alle Beteiligten zu machen … Gebärende müssen in ihren Rechten respektiert und vor unnötigen Eingriffen geschützt werden, und Hebammen als Expertinnen sollten noch stärker wertgeschätzt werden. Das Risiko einer Interventionskaskade bei Krankenhausgeburten muss endlich breit diskutiert werden.“


Die Initiatorinnen verweisen zudem auf eine Studie, die belegt, dass 21 bis 81 Prozent der Gebärenden in Europa während der Geburt Gewalt erleben. Betroffene berichten von mangelnder Aufklärung, unnötigen medizinischen Eingriffen, fehlender Transparenz und einem generellen Gefühl, in ihrem Selbstbestimmungsrecht eingeschränkt zu sein.

Forderung nach Diskurs über Standards in der Geburtshilfe

Die Kampagne entstand im Umfeld der Frauenrechtsdemonstration „Take Back the Streets“, bei der am 8. März in Wien rund 200 Menschen für die Rechte gebärender Personen auf die Straße gingen. Auslöser war die Verurteilung einer österreichischen Hebamme nach der Verlegung einer Hausgeburt ins Krankenhaus.
Die Initiatorinnen von „Justice for Birth“ fordern nun einen breiten gesellschaftlichen Diskurs über die Missstände in der Geburtshilfe. Sie betonen das Selbstbestimmungsrecht schwangerer Frauen: Jede Frau soll selbst entscheiden dürfen, wie sie gebären möchte. Ein zentrales Anliegen der Initiative ist zudem die stärkere Anerkennung der Arbeit von Hebammen sowie verbindliche Maßnahmen gegen übergriffiges Verhalten und medizinisch nicht notwendige Eingriffe. Hebammen und Geburtshelfer*innen sollen ihre berufliche Tätigkeit ohne Angst vor Kriminalisierung ausüben können.


Weitere Informationen:


Web: www.justiceforbirth.at
E-Mail: presse@justiceforbirth.at


Über die Initiative:


„Justice for Birth“ ist eine zivilgesellschaftliche Kampagne, die sich für die Rechte von Gebärenden und den respektvollen Umgang mit Hebammen einsetzt. Ihr Ziel ist es, Gewalt unter der Geburt sichtbar zu machen und langfristige Veränderungen im österreichischen Geburtssystem anzustoßen.

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Mehr erfahren:

Stillen & Füttern in der Zahnungsphase

Stillen & Füttern in der Zahnungsphase

Auch wenn Stillen in den ersten sechs Monaten empfohlen wird, so gibt es Gründe, warum Mamas nicht stillen können oder sich dazu entschließen, nicht zu stillen. Manchmal sind Babys auch einfach zu schwach, um an der Brust zu trinken. In solchen Fällen bekommt das Kind einen künstlich hergestellten Milchersatz, sogenannte Säuglingsanfangsnahrung. In diesem Artikel erfährst du, welche unterschiedlichen Milchersatzprodukte es gibt, ob Folgemilch tatsächlich notwendig ist und welches Zubehör du benötigst, wenn du dein Baby mit Anfangsnahrung aus dem Fläschchen fütterst.

Weiterlesen …

Baby nuckelt an Kette

Fünf Spielsachen zur Förderung der Baby-Entwicklung

Die Geburt des eigenen Kindes ist ein schönes Erlebnis. Ist das Kleine erst einmal da, tun Mütter alles, damit es ihrem Liebling gut geht: Für das Neugeborene soll es nur das Beste sein, egal ob bei Nahrung, Kleidung oder Spielsachen. Gerade das Spielen ist für Kinder die Hauptquelle des Lernens, wobei sie wichtige Fähigkeiten und Verhaltensweisen erlernen – darunter Konzentrationsfähigkeit, Kreativität, Abstraktionsvermögen und logisches Denken.

Weiterlesen …

Junge Familie mit Säugling

Schlaf Kindlein schlaf – Schlafhygiene für Babys und Kleinkinder

Es ist ein Thema, das alle frisch gebackenen Eltern bewegt: das Schlafverhalten ihres Babys. Während die einen bereits von Geburt an selig schlummern, machen andere die Nacht zum Tag. Auch in Punkto Schlaf könnten Kinder nicht unterschiedlicher sein. In den ersten Lebenswochen fehlt ihnen ohnehin jeglicher Schlafrhythmus, sie müssen erst einmal in der neuen Situation ankommen. Und auch später ist der Schlaf störanfällig: Infekte, Schmerzen beim Zahnen, Albträume, ein Überfluss an unterschiedlichen Reizen sowie innere Anspannung – all dies kann Auswirkungen auf die Schlafqualität haben. Welche Schlafstörungen im Baby- und Kleinkindalter besonders oft vorkommen und warum Schlafhygiene wichtig ist, das erfährst du hier bei uns.

Weiterlesen …

Junge Mutter und ihr Kleinkind in der Küche

Ernährung im Kleinkindalter

Auch wenn du dein Baby stillst oder ihr beim Essen noch ganz am Anfang steht: wir haben ein paar interessante Informationen zum Thema Kleinkindernährung zusammengefasst. Spätestens ab dem ersten Lebensjahr wird dein Schatz nämlich einen Blick über den Tellerrand wagen, plötzlich werden all jene Dinge interessant, die ältere Geschwister oder Erwachsene zu sich nehmen. Aber nicht nur die Neugier wächst, sondern auch der Nährstoffbedarf. Wie du dem gerecht wirst, erfährst du hier.

Weiterlesen …

Melde dich zum Schwanger.at Newsletter an – dich erwarten spannende Artikel, Produkttests und Gewinnspiele!

Bitte rechnen Sie 7 plus 5.