Öko-Test: Silikonschnuller überzeugen auf ganzer Linie

Für Babys ist der Schnuller vor allem im ersten Lebensjahr ein viel geliebter Begleiter. Bis zum achten Lebensmonat ist das natürliche Saugbedürfnis vorherrschend. Nicht immer sind Fläschchensauger oder Brust ausreichend, um das Baby zu beruhigend. Dosiert eingesetzt spricht dann auch nichts gegen die Verwendung eines Schnullers. Für ihr „Spezial Baby 2022“-Magazin hat die deutsche Verbraucherzeitschrift Öko-Test insgesamt 14 Schnuller aus Silikon getestet – mit dem Ergebnis sind die ExpertInnen mehr als zufrieden.

Ökotest Babyschnuller

Silikonschnuller mit dem Testergebnis „Sehr Gut“

Von den vierzehn getesteten Schnullern hat jeder einzelne mit einem „Sehr Gut“ abgeschnitten. Die Schnuller unterschiedlichster Anbieter bewegten sich in einem preislichen Rahmen von 0,83 Euro (Dm Eigenmarke Babylove) bis hin zu 6,98 Euro (Bibs Denmark). Öko-Test bezeichnet das als Premiere – in vorangegangenen Schnuller-Checks gab es immer wieder Kritikpunkte hinsichtlich einer erhöhten Schadstoffbelastung. Wenngleich Silikon als relativ unbedenklich gilt, haben die TesterInnen in den letzten Jahren dennoch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie Siloxane gefunden. Man geht davon aus, dass diese Schadstoffe im Verpackungsprozess auf die Schnuller direkt übertragen wurden. Im aktuellen Test von 2022 scheint das alles jedoch kein Thema mehr zu sein.

Öko-Test-Redakteurin Christine Throl fasst das Ergebnis zusammen: „Keiner der Silikonschnuller im Test hat ein Schadstoffproblem. Und alle sind robust genug, damit das Baby sie nicht auseinanderzupfen kann.“ Drei der vierzehn getesteten Sauger bestehen ausschließlich aus Silikon, also auch das Schild bzw. der Griff. Bei einem Sauger gab es keine Angabe zum Material, die Schilde/Griffe der restlichen Schnuller sind aus Polypropylen und/oder Copolyester Tritan gefertigt. Erfreulicherweise konnten auch in diesen Hartplastikteilen keine Schadstoffe, wie z. B. Schwermetalle nachgewiesen werden.

Was man jedenfalls bedenken sollte: Ein Sauger muss einiges aushalten. Spätestens wenn die ersten Zähnchen kommen, wird das Silikon stark beansprucht. Im Labor wurde darauf gesondert geachtet und auch in diesem Punkt erzielten alle vierzehn Sauger ein sehr gutes Ergebnis. Sie sind durchwegs als biss-, reiß- und schlagfest einzustufen. Dennoch haben die ExpertInnen von Öko-Test einen wichtigen Hinweis für alle Eltern. Ist ein Schnuller häufig in Verwendung, sollte er regelmäßig auf kleine Risse oder Beschädigungen kontrolliert und schon beim kleinsten Manko ausgetauscht werden. Darüber hinaus wird Eltern empfohlen, sich insbesondere bei Reinigung und Sterilisation der Schnuller an die Gebrauchsanweisungen der Hersteller zu halten, die bei allen getesteten Produkten als „In Ordnung“ eingestuft werden konnten.

Testkriterien von Öko-Test

Wie hat Öko-Test die Schnuller nun bewertet? In den Test wurden vierzehn Schnuller aus Silikon aufgenommen. Manche davon sind bereits um wenig Geld erhältlich, andere sind im gehobenen Preissegment angesiedelt. Im Labor wurden folgende Aspekte überprüft:

  • Bedenkliche und/oder umstrittene Inhaltsstoffe
  • Material Sauger und Schild
  • Mängel Praxisprüfung (Schlag, - Stich-, Reiß- und Bissfestigkeit)
  • Sowie weitere Mängel

Ebenso erfasst wurden Preis, Altersempfehlung, Anbieter und die Vollständigkeit der Gebrauchs- und Warnhinweise.

So solltest du den Schnuller verwenden

Babys haben ein ausgeprägtes Saugbedürfnis. Bereits im Mutterleib lutschen sie ab Daumen und trainieren gewissermaßen das Saugen für die spätere Nahrungsaufnahme. In den ersten acht Monaten ist dieses Bedürfnis besonders stark, dann nimmt es langsam ab. Kauen, Beißen und feste Nahrungsmittel werden interessant, das Saugen tritt in den Hintergrund. Viele Eltern stehen oft bereits kurz nach der Geburt ihres Kindes vor der Frage: Schnuller, ja oder nein? Eine pauschale Empfehlung dafür oder dagegen lässt sich nicht aussprechen.

Fest steht jedoch, bei übermäßigem Gebrauch eines Schnullers über Jahre hinweg kann das Kieferschäden, Zahnfehlstellungen und Probleme beim Sprechen und Schlucken verursachen. Gleichzeitig können viele Babys ihr Saugbedürfnis über das Trinken an der Brust oder durchs Nuckeln am Fläschchensauger nicht ausreichend decken. In solchen Fällen kann der Einsatz eines Schnullers eine Erleichterung bringen. Du solltest jedoch darauf achten, ihn dosiert und nur in bestimmten Situationen zu verwenden, z. B. zum Einschlafen, in Krankheitsphasen oder als Beruhigung beim Zahnen. Bevor du deinem Baby den Schnuller gibst, solltest du darauf achten, dass alle anderen Bedürfnisse gedeckt sind. Hat es vielleicht wieder Hunger? Möchte es gewickelt werden oder ist es einfach müde?

Entwöhnung bis zum dritten Geburtstag

Die Abgewöhnung des Schnullers sollte in Schritten erfolgen. Im ersten Lebensjahr darf dein Baby den Schnuller im dosierten Rahmen verwenden, im zweiten Lebensjahr solltest du schon damit beginnen, das Nuckeln einzuschränken. Wichtig ist es, sich an gewisse Regeln zu halten. Beim Sprechen wird der Schnuller beispielsweise immer aus dem Mund genommen, ebenso sollte er nach dem Einschlafen entfernt werden. Kinder sollten mit dem Schnuller auch nicht „ruhig“ gestellt werden. Überlege dir alternative Beruhigungsmethoden, die du deinem Kind anbieten könntest. Manchmal klappt es mit einem Schnuffeltuch oder mit Körperkontakt, z. B. in einem Tragetuch oder einer Tragehilfe.

Details zu den Herstellern und Testergebnisse findest du hier.

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Mehr erfahren:

Plötzlicher Kindstod – Ursachen, Prävention & aktuelle Erkenntnisse

Kaum ist dein Baby auf der Welt, geht seine Entwicklung rasant weiter: Über das erste Lächeln, das Greifen nach deiner Hand – und eines Tages dreht es sich plötzlich von selbst um. Im ersten Lebensjahr passiert unglaublich viel, hauptsächlich in Sachen Mobilität. Dein Kind dreht sich, robbt, krabbelt – und wagt vielleicht sogar schon die ersten Schritte.

Weiterlesen …

Online-Kurse für Mama und Babys - Was es gibt, was euch erwartet.

Mittlerweile haben wir uns beinahe schon an das Leben in der Pandemie gewöhnt. Ein Wermutstropfen für alle frisch gebackenen Mamas bleibt jedoch die geltende Regelung für persönliche Treffen in Kleingruppen, die gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich sind. Die gute Nachricht: Du musst dennoch nicht auf den Kontakt mit anderen Mamas verzichten. Viele Anbieter haben ihre Trainings und Angebote in den virtuellen Raum übersiedelt. Auch Eltern-Kind- sowie Stillgruppen finden online statt. Welche Möglichkeiten es gibt und was dich in welchem Online-Kurs erwartet, wir haben den Überblick.

Weiterlesen …

Baby wird beim Arzt geimpft

Impfungen im ersten Lebensjahr

An Untersuchungen beim Kinderarzt oder der Kinderärztin gewöhnt sich der Nachwuchs rasch, schließlich sieht der Mutter-Kind-Pass regelmäßige Überprüfungen der Gesundheit und des allgemeinen Entwicklungsstandes des Säuglings vor. Ab dem dritten Lebensmonat steht der nächste große Schritt an: die erste Impfung. Für Eltern ist dies oft ein emotionales Thema, denn sie fürchten sich einerseits vor unerwarteten Nebenwirkungen, andererseits bereitet ihnen der Gedanke, ihr Kind dem Impfschmerz auszusetzen, Sorge.

Weiterlesen …

Junge Mutter hält ihr Kind in die Höhe

Allergieprävention im Beikostalter

Wenn du mit Beikost beginnst, ist das eine aufregende Phase für dich und dein Baby. Schließlich hat es bislang ausschließlich Milch (Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung) getrunken und jetzt lernt es eine ganz neue Form der Nahrung kennen. Viel falsch machen kannst du bei der Beikosteinführung nicht. Du solltest Lebensmittel Schritt für Schritt einführen und ein wenig darauf achten, was du deinem Baby anbietest. Allergieprävention ist im Rahmen der Beikost auch ein Thema, wenngleich sich auch hier die Einführung aller Lebensmittel positiv auswirkt, wie aktuelle Erkenntnisse nahelegen.

Weiterlesen …

Melde dich zum Schwanger.at Newsletter an – dich erwarten spannende Artikel, Produkttests und Gewinnspiele!

Bitte rechnen Sie 1 plus 7.