Rückenschmerzen in der Schwangerschaft

Während typische Beschwerden der Frühschwangerschaft wie Übelkeit und Erbrechen nach der 12. Woche deutlich abnehmen, sind Rückenschmerzen oft „verlässliche“ Begleiter während der gesamten Schwangerschaft. Wer also unter einem schmerzenden Rückenbereich leidet, befindet sich zumindest in guter Gesellschaft. Mehr als 50% aller Schwangeren sind nämlich in unterschiedlichem Maße von Rückenschmerzen betroffen.

Schwangere Frau im Bett mit Rückenschmerzen

Beschwerden im ersten Trimester

Die ersten Wochen einer Schwangerschaft sind eine ganz besondere Zeit. Sobald die Eizelle befruchtet wird, bereitet sich der weibliche Organismus von Kopf bis Fuß auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Die größten Umstellungen finden im Hormonhaushalt statt. Jedem Hormon kommt dabei eine bestimmte Aufgabe zu. Während Progesteron beispielsweise dafür sorgt, dass sich der Nachwuchs ordentlich einnisten kann, sind die so genannten Thyroxine für eine optimale frühembryonale Entwicklung des Nervensystems verantwortlich. Die fleißige Arbeit der Hormone bleibt jedoch nicht frei von Nebenwirkungen. Der Körper reagiert auf den veränderten Hormonspiegel mit typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Verstopfung.

Zusätzlich verspürt der Großteil aller Schwangeren circa ab der 6. Schwangerschaftswoche ein leichtes Ziehen oder Schmerzen im Rückenbereich. Auch dafür gibt es eine simple Erklärung. Während der Schwangerschaft wird eine erhöhte Menge des Hormons Relaxin ausgeschüttet. Seine Aufgabe ist es, im wahrsten Sinne des Wortes für den Nachwuchs Platz zu machen. Es hat eine lockernde Wirkung auf Gelenke, Bänder und Sehnen. Unter seinem Einfluss sollen sich auch die Muskeln bestmöglich entspannen – das ist vor allem während der Geburt von größter Bedeutung. Im ersten Trimester wird daher bereits mit der Relaxin-Produktion begonnen und das macht sich mitunter sehr deutlich im Rücken- und Beckenbereich bemerkbar. Diese Schmerzen sind jedoch vollkommen normal und Teil des natürlichen Schwangerschaftsverlaufes. Betroffene Frauen können durch eine aufrechte Haltung und sanfte Bewegung ein wenig gegensteuern.

Anders verhält es sich bei einer Entzündung des Ischiasnervs. Schuld daran ist häufig der Druck, der von der Gebärmutter auf die Leistengegend ausgeübt wird. Die Entzündung an sich äußert sich in einem brennenden, stechenden Schmerz, der von der Leiste abwärts verläuft und auch im Gesäß oder im Oberschenkel spürbar ist. Taubheitsgefühle können ebenfalls auftreten – das liegt an der schlechteren Durchblutung des Muskels. Bei starken Schmerzen sollte man sich so rasch wie möglich an den behandelnden Arzt/die behandelnde Ärztin wenden. Er/sie kann gegebenenfalls Massagen oder ein leichtes Schmerzmittel verschreiben.

Körperliche Veränderungen im zweiten Trimester

Die gute Nachricht gleich vorweg: das zweite Schwangerschaftsdrittel ist die Zeit des Wohlfühlens. Die Beschwerden der ersten drei Monate klingen ab, sowohl Körper als auch Psyche haben sich mit der Schwangerschaft arrangiert. Ab der 14. Schwangerschaftswoche verspüren viele Schwangere einen regelrechten Energieschub. Voller Elan wird dann die Ankunft des neuen Familienmitgliedes organisiert. Aber auch das eigene Wohlbefinden soll nicht zu kurz kommen. Das zweite Trimester ist der ideale Zeitpunkt für den Besuch eines Geburtsvorbereitungskurses oder für das Ausüben sanfter Sportarten.

Auch wenn es hier und da manchmal zwickt oder zwackt, erlebt der Großteil aller Schwangeren ein relativ beschwerdefreies zweites Trimester. Auch Rückenschmerzen werden seltener, wenngleich sie nicht vollkommen verschwinden. Der Babybauch beginnt sichtbar und spürbar zu wachsen, dadurch verändern sich Gleichgewichtssinn und Haltung. Außerdem kann es in dieser Zeit zu ersten Problemen beim Schlafen kommen, da die Bauchlage zunehmend als unangenehm empfunden wird.

Tipp: Schwangere sollten ihre Energie auch für sportliche Aktivitäten nutzen. Bewegung ist nämlich immer noch eines der besten Mittel, um Rückenschmerzen vorzubeugen oder zu lindern.

Sanfte Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden

Die Schwangerschaft ist eine besondere Zeit, in der dein Körper Höchstleistungen vollbringt. Kleine Beschwerden wie Sodbrennen, Rückenschmerzen oder empfindliche Haut gehören für viele werdende Mütter leider dazu. Gut zu wissen: Es gibt zahlreiche Produkte, die gezielt Linderung verschaffen – von Cremes und Tees bis hin zu sanften Mitteln für typische Beschwerden.

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Probleme im dritten Trimester

Mehr als die Hälfte ist nun schon geschafft. Das letzte Schwangerschaftsdrittel ist für Mutter und Kind der Endspurt. Das Baby hat in den letzten drei Monaten die Aufgabe, weiter zu wachsen und zu reifen. Das geht nicht unbemerkt an seiner Mama vorüber. Auch der Bauch wird immer größer, schließlich braucht der Nachwuchs nun schon jede Menge Platz. Daher treten Rückenschmerzen einige Wochen vor der Geburt wieder häufiger auf. Bänder und Sehnen werden mit fortschreitender Schwangerschaft immer stärker beansprucht – sie müssen sich noch mehr entspannen und dehnen.

Die Belastung durch das Gewicht des Bauches macht sich vorwiegend im unteren Rückenbereich bemerkbar. Zusätzlich kommt es durch falsche Haltung oder durch schlechten Schlaf zu Verspannungen im gesamte Rücken- sowie Nackenbereich. Dies begünstigt lästige Schmerzen. Wichtig: das Heben von schweren Gegenständen sollte ohnehin tabu sein. Wer dennoch etwas aufheben muss oder möchte, sollte dabei stets in die Knie gehen und den Rücken gerade halten.

Rückenschmerzen vorbeugen

PhysiotherapeutInnen und ExpertInnen der Rückenschule sind sich einig: gänzlich vermeiden lassen sich Rückenschmerzen in der Schwangerschaft nicht. Sie gehören bedingt durch zahlreiche körperliche Veränderungen einfach dazu. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die Schwangere präventiv ergreifen können, um ein wenig vorzubeugen oder bestehende Schmerzen zumindest zu lindern.

Bewährt haben sich folgende Ansätze:

  • Keine schweren Gegenstände heben oder tragen.
  • Auf eine gerade Haltung achten. Manchmal hilft die Vorstellung, von einem starken Faden in der Mitte des Kopfes nach oben „gezogen“ zu werden.
  • Sanfte Sportarten wie Yoga, Walken, Laufen oder Schwimmen helfen dabei, Rückenschmerzen zu lindern. Bewährt haben sich auch spezielle Übungen aus dem Bereich der Rückenschule.
  • Wer vor allem beim Schlafen unter Rückenschmerzen leidet, der kann ein Stillkissen, eine Nackenrolle oder ein kleines Kissen zur Hilfe nehmen. Das Hilfsmittel wird seitlich liegend einfach zwischen die Knie geklemmt, dadurch behält man auch beim Schlafen eine stabile Position.
  • Wärme und Kälte helfen gegen Verspannungen und Schmerzen. Ein warmes Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche können auf der betroffenen Stelle Wunder wirken. Achtung: die Wärmequelle sollte keinesfalls zu heiß sein! Manche Frauen bevorzugen hingegen kühle Wickel oder Eisbeutel.
  • Das richtige Schuhwerk spielt ebenso eine große Rolle. Schwangere Frauen sollten zu flachen, bequemen Schuhen greifen. Sie sorgen für einen guten Halt, einen festen Stand und entlasten die Wirbelsäule.
  • Massagen können ebenfalls helfen. Sie lockern die Muskulatur und fördern die Durchblutung. Dadurch kommt es zur Entspannung des schmerzenden Bereiches.

Entspannung & Bewegung

Die oben genannten Tipps lassen es schon erahnen. Wer etwas gegen schwangerschaftsbedingte Rückenschmerzen unternehmen möchte, der sollte auf die richtige Kombination aus Bewegung und Entspannung setzen. Yoga und Pilates werden häufig in Kursen extra für Schwangere angeboten. Aber auch herkömmliche Schwangerschaftsgymnastik eignet sich hervorragend, um Rückenbeschwerden vorzubeugen. Im Idealfall kombiniert man dazu noch leichte Ausdaueraktivitäten wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren. In Punkto Entspannung ist alles erlaubt, was gefällt. Die Möglichkeiten reichen von einem wohltuenden Bad über eine Behandlung im Spa bis hin zur Massagestunde bei einem Profi (Masseur/Masseurin oder aber auch Shiatsu-Therapeut/Shiatsu-Therapeutin).

Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag liefert ausschließlich allgemeine Informationen und ersetzt keinesfalls den fachkundigen Rat eines Arztes, einer Hebamme oder anderen dafür qualifizierten Experten (Stillberaterinnen, Therapeuten etc.)

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