Unregelmäßiger Zyklus und Kinderwunsch

Die Kinderwunschzeit ist eine besondere Zeit in deinem Leben. Vermutlich pendelt ihr zwischen Hoffnung, Vorfreude und Sehnsucht, das liegt in der Natur der Dinge. Schwieriger wird die Situation, wenn du über einen unregelmäßigen Zyklus verfügst oder unter Zyklusstörungen leidest. Aber auch dann steht dir der Weg zum Wunschkind offen, wenngleich er vielleicht ein paar Hürden mit sich bringt. Warum dein Zyklus unregelmäßig sein könnte und wie sowohl Schulmedizin als auch Naturheilkunde Zyklusstörungen behandeln, das erfährst du bei uns.

Ursachen für Zyklusprobleme

Ideale Voraussetzung, um schwanger zu werden, ist ein regelmäßiger Zyklus von etwa 28 Tagen. Von regelmäßig spricht man dann, wenn deine Regelblutung ungefähr immer nach 28 Tagen einsetzt und du genau nach 14 Tagen (in der Zyklusmitte) deinen Eisprung hast. Rund um deinen Eisprung sind deine fruchtbaren Tage. Kommt es in dieser Zeit zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr, kann eine Samenzelle bis zur Eizelle vordringen und sie befruchten – ein neues Leben entsteht. Wenn du schwanger werden möchtest, ist es also hilfreich, deinen Zyklus und somit deine fruchtbaren Tage zu bestimmen.

Gut zu wissen: Abweichungen von drei oder vier Tagen sind jedoch nicht ungewöhnlich, sondern gelten als vollkommen normal. Der weibliche Zyklus funktioniert schließlich nicht wie ein Uhrwerk. Stress, psychische Belastungen, Schlafmangel, Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten können die Regelblutung schon einmal um ein paar Tage verschieben. Ist dein Zyklus jedoch wesentlich länger oder wesentlich kürzer, spricht man von einer Zyklusstörung, die du medizinisch abklären lassen solltest. Generell ist die Unterscheidung zwischen Zyklusschwankung und Zyklusstörung wichtig, da die Behandlungsmethoden unterschiedlich sind.

Wenn es zu starken Belastungen oder Hormonstörungen kommt, die deinen Zyklus beeinträchtigen, dauert es mitunter länger, bis du schwanger wirst. Das liegt daran, dass sich mit der Regelblutung auch dein Eisprung verschiebt beziehungsweise die Unregelmäßigkeit der Blutung ein Indikator dafür ist, dass der Zyklus aus dem Gleichgewicht geraten ist. In jedem Fall ist es wichtig zu klären, welche Ursachen deinem unregelmäßigen Zyklus zugrunde liegen und was du selbst tun kannst. Je nach Auslöser wird die Behandlungsform gewählt. Häufig treten Zyklusprobleme auf, wenn:

  1. Du ein hormonelles Verhütungsmittel wie die Pille oder die Hormonspirale abgesetzt hast und sich dein Zyklus erst wieder einpendeln muss. Das kann bis zu zwölf Monaten oder länger dauern.
  2. Frauen und Mädchen sich im Wechsel oder am Übergang zur Pubertät
  3. Du unter einer andauernden Belastung stehst (Stress, Burn-out, psychische Erkrankungen) oder du Leistungssport
  4. Du unter dem PCO-Syndrom oder Zystenbildung
  5. Du stark unter- oder übergewichtig
  6. Es Funktionsstörungen in deinem Hormonhaushalt gibt oder deine Schilddrüsenfunktion beeinträchtigt ist.
  7. Du bereits Fehlgeburten erlitten hast.
  8. Du unter einer Entzündung der Eierstöcke oder Eileiter
  9. Sich Tumore gebildet haben (Das ist aber selten der Fall).

Du siehst, dass es viele unterschiedliche Auslöser für Verschiebungen im Zyklus geben kann, die individuell behandelt werden müssen. Daher ist eine ausführliche und umfassende Anamnese dringend erforderlich. Ebenso werden im Zuge dessen eine medizinisch-gynäkologische Abklärung, eine Diagnose des Hormonspiegels und ein Ultraschall gemacht.

Klassische Therapiemethoden bei Kinderwunsch

Sobald die Ursache für deine Zyklusunregelmäßigkeiten geklärt ist, kannst du mit deinem Arzt/deiner Ärztin über die passende Behandlung sprechen, die deinen Kinderwunsch optimal unterstützt. Auch hier spielt es nämlich eine Rolle, ob der Eisprung überhaupt oder nur verzögert oder unregelmäßig stattfindet. In erster Linie wird die Empfehlung des Gynäkologen/der Gynäkologin lauten, deinen Lebensstil anzupassen.

Das bedeutet Stressreduktion, ausreichend Schlaf, Gewichtsreduktion oder eine Zunahme von Gewicht, gesunde ausgewogene Ernährung, Verzicht auf Alkohol und Genussmittel, Einbau von Bewegung in deinen Alltag, Entspannungsübungen und sanfte Bewegungseinheiten, die den Zyklus harmonisieren können, z. B. Hormonyoga. Das sind Dinge, die du selbst in der Hand hast und positiv beeinflussen kannst. Ist ein medizinisches Problem, eine Stoffwechsel- oder eine Unterleibserkrankung als mögliche Ursache identifiziert worden, wird sich die Behandlung danach richten. Möglicherweise wird der Arzt dir eine Hormontherapie empfehlen oder eine Behandlung mit Medikamenten. Es kann jedoch auch sein, dass ein Eingriff notwendig ist, z. B. bei PCOS.

Alternative Kinderwunschbehandlungen

In der Kräuter- und Naturheilkunde gibt es zahlreiche Rezepturen und pflanzliche Präparate, die dabei helfen können, deinen Zyklus zu stabilisieren. Bevor du darauf jedoch zurückgreifst, solltest du die Ursachen immer gynäkologisch abklären lassen und idealerweise auch mit deinem Arzt/deiner Ärztin über Alternativen zur Schulmedizin sprechen, sofern du dir das wünscht. Manchmal kann auch eine Kombination aus Schul- und Komplementärmedizin einen sehr guten Weg darstellen. Folgende Behandlungsmethoden können dich unterstützen:

  • Akupunktur
  • Frauenheilmassagen
  • Traditionelle chinesische Medizin (TCM) oder traditionelle europäische Medizin (TEM)
  • Pflanzliche Medikamente mit Mönchspfeffer oder Zitronenmelisse
  • Bachblüten und Homöopathie
  • Aromatherapie
  • Teekuren z.B. Zyklustees und sogenannte Nestreinigungstees

Deinen Zyklus erforschen

Wenn du schwanger werden möchtest und einen unregelmäßigen Zyklus hast, ist das vielleicht sogar eine Einladung für dich, deinen Körper und dein Frau-Sein besser kennenzulernen. Beginne damit, die Veränderungen in den unterschiedlichen Zyklusphasen bewusst wahrzunehmen. Wie fühlst du dich? Sind deine Brüste angespannt? Hast du Schmerzen? Bist du fröhlich, ausgelassen und motiviert? Ist deine Libido hoch oder niedrig? Bist du aktiv und voller Tatendrang oder möchtest du dich lieber zurückziehen? Auch auf körperlicher Ebene kannst du beobachten, was passiert.

Du bemerkst den Eisprung in Form von Eisprungschleim, einer erhöhten Basaltemperatur, vielleicht spürst du auch den sogenannten Mittelschmerz und einen weichen offenen Muttermund. Du kannst ein Zyklusblatt anlegen und Monat für Monat alle Symptome deines Körpers eintragen. Am besten notierst du dir auch gleich, was dir in welcher Zyklusphase guttut, wie du dich entspannen und die Hormonumstellung gut ausgleichen kannst. Dadurch erlebst du deinen Zyklus mit mehr Achtsamkeit und Bewusstsein. Du ermächtigst dich gewissermaßen, in den entsprechenden Phasen jene Dinge zu tun, die dich im Wohlbefinden unterstützen. Das wirkt sich stabilisierend auf deine hormonelle, psychische und körperliche Balance aus.

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