Was macht eine Trageberaterin?

Interessierst du dich für das Thema tragen aber weißt noch nicht genau, welche Tragevariante zu dir und zu deinem Baby passt oder ob du dich überhaupt mit dem Tragen im Alltag anfreunden kannst? Dann geht es dir wie vielen anderen Paaren, die ein Kind erwarten, oder frisch gebackenen Eltern. Mittlerweile gibt es am Markt ein beinahe unüberschaubares Angebot an Tragetüchern in unterschiedlichen Längen und Tragehilfen mit oder ohne Schnallen. Wir empfehlen euch, ein/e zertifizierte/r TrageberaterIn zu kontaktieren. Sie wird euch dabei helfen, euch im „Trage-Dschungel“ zu orientieren und gemeinsam eine Lösung zu finden, mit der alle im Alltag zufrieden sind. Wie eine Trageberatung abläuft und welche Möglichkeiten du hast, wenn du Tücher oder Tragehilfen testen möchtest, wir haben die wichtigsten Infos für dich.

Ablauf einer Trageberatung

Zertifizierte TrageberaterInnen gibt es in ganz Österreich. Sie alle beraten dich schon in der Schwangerschaft oder wenn dein Baby dann auf der Welt ist. Da es unterschiedliche Ausbildungen für TrageberaterInnen im gesamten DACH-Raum gibt, weichen die Beratungsangebote im Detail vielleicht voneinander ab. Grundsätzlich empfehlen wir dir, mit einer/m TrageberaterIn in deiner Nähe Kontakt aufzunehmen oder eine Hebamme, Doula oder StillberaterIn zu suchen, die in dieser Richtung eine Zusatzausbildung absolviert hat. Am Telefon oder per E-Mail klärt ihr vorab, warum du eine Beratung möchtest, ob du schwanger bist oder dein Kind schon auf der Welt ist, ob dein Partner auch tragen möchte und ob du schon erste Erfahrungen mit dem Binden eines Tuches oder dem Anlegen einer Tragehilfe gemacht hast.

Tipp: Wenn du dein Frühchen oder ein Kind mit besonderen Bedürfnissen tragen möchtest, sprich es gleich beim ersten Telefonat an. Zum einen wird sich die/der TrageberaterIn für euch mehr Zeit nehmen, zum anderen kann sich dich an eine Kollegin verweisen, die auf das Tragen von Frühchen spezialisiert ist.

Nach der ersten Kontaktaufnahme vereinbart ihr einen Termin für ein persönliches Treffen. Wenn du schwanger bist, stellt dir die Beraterin eine Tragepuppe zum Üben zur Verfügung. Wenn dein Baby schon auf der Welt ist, nimmst du es zur Beratung einfach mit. Wo ihr euch trefft, hängt von deinen Bedürfnissen ab. Viele TrageberaterInnen bieten Hausbesuche oder Besuche auf der Wochenbettstation an. In den meisten Fällen kannst du die Beratung aber auch in den Räumlichkeiten der/s TrageberaterIn beanspruchen. Bei allen Varianten steht dir ein Sortiment an Tragehilfen und Tüchern zur Verfügung, welches du im Rahmen der Beratung testen darfst.

Wenn du selbst ein Tuch oder eine Traghilfe hast, nimm sie mit zum Gespräch. Die/der TrageberaterIn wird dir zeigen, wie du diese richtig verwendest und welche Alternativen es gibt. Je nachdem, was im Vorfeld schon besprochen wurde, wird dich die/der TrageberaterIn am Beginn des Termins noch einmal fragen, welche Wünsche du hast in Bezug aufs Thema Tragen, welche Erfahrungen und Vorkenntnisse zu mitbringst und ob du mit einer bestimmten Trage/Bindeweise besonders gut/schlecht zurechtkommst. Anschließend gibt es zumeist einen kurzen theoretischen Input der Beraterin, in dem sie dir erklärt, worauf du beim Tragen achten musst und welche Grundregeln zu befolgen sind. Danach wird sie dir aus ihrem Tragesortiment ein paar Vorschläge machen oder dich einfach intuitiv an die unterschiedlichen Tragemöglichkeiten heranführen.

Was folgt ist ein Praxisteil: Du probierst unter Anleitung aus, ein Tuch zu binden oder eine Tragehilfe anzulegen oder beides. Wenn du das Passende gefunden hast, darfst du in entspannter Atmosphäre noch ein wenig üben, ob mit Tragepuppe oder dem eigenen Nachwuchs. Apropos: Üben ist das A & O. Es erfordert Geduld bis du im Anlegen einer Tragehilfe oder beim Wickeln des Tragetuchs vollkommen sicher bist. Je öfter du übst, desto besser.

In unserem Verzeichnis findest du die passende Trageberatung in deiner Nähe (österreichweit).

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Einzelcoaching oder Beratung in der Gruppe

Manche lernen leichter in der Gruppe, andere bevorzugen wiederum eine individuelle Beratung. Erkundige dich bei TrageberaterInnen in der Nähe, ob sie nur Einzelberatungen oder auch Gruppencoachings anbieten. Letztere sind ähnlich aufgebaut wie die Einzelberatungen. Du erfährst Wissenswertes zum Thema Tragen, lernst alles über die physiologischen Aspekte, bekommst viele Tipps für die Anwendung eines Tuchs oder einer Tragehilfe im Alltag und kannst natürlich unterschiedliche Tragen vor Ort ausprobieren. Das Ganze findet jedoch in der Gruppe statt d.h. es bleibt weniger Zeit für individuelle Anpassungen, dafür gibt es mehr Platz für den Austausch untereinander. Positiver Nebeneffekt: Du lernst andere Eltern kennen und profitierst von ihren Erfahrungen.

Tipp: In Zeiten von Corona bieten viele Beraterinnen auch die Möglichkeit, einer Online-Trageberatung, entweder im Einzel-Setting oder in Form eines Kurses.

Tragetuchverleih

Wenn du dir nicht sicher bist, ob das Tuch oder die Tragehilfe, die du bei der Trageberatung probiert hast, auch im Alltag zu dir passen oder du in keine eigene Ausstattung investieren möchtest, kannst du dir gewisse Modelle auch ausleihen. Manche TrageberaterInnen bieten dir die Möglichkeit, eine ausgewählte Trage oder ein Tuch für zwei oder drei Wochen auszuborgen. Du kannst die Tragevariante in dieser Zeit für dich ausprobieren und entscheiden, ob es für euch passt oder nicht. Alternativ bietet gewisse Eltern-Kind-Zentren auch einen Trageverleih an. Gegen eine monatliche Leihgebühr und eine Kaution kannst du dir ein Tuch oder eine Trage ausleihen. Die Verleihdauer ist meistens auf ein Jahr beschränkt. Tipp: Viele Tragen und Tücher gibt es auch in guter Qualität zu vernünftigen Preisen aus zweiter oder dritter Hand. Schau dich mal am Flohmarkt oder auf Gebrauchtwarenbörsen um. Wenn eine Trage/ein Tuch gepflegt wird und es keine Beschädigungen aufweist, kann und soll sie/es weiterverwendet werden. Vor allem die Stoffe sind bei gebrauchten Tüchern/Tragen schon sehr schön weich „eingekuschelt“. Hygiene ist übrigens auch kein Thema. Du kannst Tücher und Tragen nach Anleitung in der Waschmaschine reinigen!

Wie wird man Trageberaterin?

Wenn du selbst gerne trägst und Schwangere oder frisch gebackene Eltern professionell beraten möchtest, benötigst du eine Ausbildung zur/m TrageberaterIn. Bekannte Ausbildungsanbieter in Österreich sind beispielsweise „Die Trageschule® - Österreich und Schweiz“, „Die Trageschule-Wien“ sowie die „ClauWi Trageschule“ Österreich. Du absolvierst zumeist eine Grundausbildung und anschließend hast du die Möglichkeit, dich zu vertiefen oder ein spezielles Thema zu erarbeiten. Manche Lehrgänge sind in Modulen aufgebaut, andere wiederum stringent. Es gibt sowohl virtuelle Lehrgänge als auch Praxis- und Präsenztage vor Ort. Abgeschlossen hast du deine Ausbildung zur Trageberatung, je nach Anbieter, wenn du eine Prüfung abgelegt oder du ein entsprechendes Zertifikat erworben hast.

ExpertInnen-Überprüfung durch

Michaela Lehner

Michaela Lehner

Zertifizierte Trageberaterin, Leiterin von Die Trageschule® Österreich und Schweiz und Obfrau des Dachverbands österreichischer Trageschulen. Seit 2004 beschäftigt sie sich mit dem gesunden Tragen von Babys und Kleinkindern und war maßgeblich am Aufbau des österreichischen Trageberatungs-Netzwerks beteiligt.

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