Buggys und Jogger im Test: Ergonomie bei vielen Modellen als Schwachstelle

Stiftung Warentest führt regelmäßig umfassende Tests an Babyschalen, Kinderwagen und Autokindersitzen durch. In der aktuellen Ausgabe des Testmagazins veröffentlichen die ExpertInnen für Konsumentenschutz ihren Check für Buggys und Jogger. Wenngleich von den Bewertungen „gut“ bis „mangelhaft“ alles dabei war, wurde letztlich bei beinahe allen Testmodellen die „kindgerechte Gestaltung“ bemängelt. In zwei Jogger-Modellen wurden Weichmacher gefunden – ein Umstand, der letztlich zu einer mangelhaften Bewertung führte.

Die Testsieger in der Kategorie Buggy

Insgesamt hat Stiftung Warentest zwölf Kinderwagen getestet, davon neun Buggys und drei Jogger, die, laut Herstellerangaben, auch für sportliche Aktivitäten zu gelassen sind. Der günstigste Buggy im Test kostete 159 Euro, das teuerste Modell 430 Euro. Bei den getesteten Jogger-Kinderwagen liegt die Preisspanne höher, zwischen 600 und 870 Euro. Grundsätzlich ist ein Buggy frühestens ab dem sechsten Lebensmonat geeignet. Die Voraussetzung für den Umstieg von Kinderwagen auf den Buggy ist, dass das Kind sich aus eigener Kraft aufrichten und selbstständig sitzen sowie seinen Kopf selbst halten kann. Bei Eltern sind Buggys beliebt, da sie sich sehr klein und kompakt zusammenfalten lassen und dadurch sehr unkompliziert in der Alltagshandhabung sind.

Der Test von Stiftung Warentest hat dies auch bestätigt: Alle getesteten Modelle lassen sich leicht zusammenklappen und z. B. im Kofferraum verstauen. Ebenso bewähren sie sich im Haltbarkeitstest. Die Gesamtnote „Sehr Gut“ konnte kein einziges Mal vergeben werden. Von den getesteten Modellen erhielten drei ein „Gut“, vier Buggys ein „Befriedigend“ sowie ein Modell ein „Ausreichend“. Das Schlusslicht bildet ein Buggy mit der Note „Mangelhaft“. Zum besten Modell im Test erklären die ExpertInnen den Happy+ von Smiloo um 250 Euro (Note 2,0). Er punktet mit guten Fahreigenschaften und bietet Kindern bis über das dritte Lebensjahr hinaus ausreichend Platz. Ebenso mit gut abgeschnitten haben der MyTrax von Joie um 215 Euro (2,2) sowie der Grande 2020 vom Hersteller Kinderkraft um günstige 159 Euro (2,4).

Kritikpunkt: Buggys werden schnell zu klein

Alles in allem stellen die TesterInnen fest, dass die aktuellen Buggymodelle in der Grundausstattung sowie der Funktionalität nicht stark voneinander abweichen. Es gibt lediglich Unterschiede im Gewicht, in der Handhabung und im mitgelieferten Zubehör. Bemängelt wird an allen Modellen die fehlende ergonomische Ausrichtung. Die meisten Buggys werden nach kurzer Zeit zu klein, d.h. die Kinder wachsen schlichtweg aus dem Kinderwagen heraus, die Rückenlehne wird zu kurz, die Sitzfläche möglicherweise zu beengt. Ein Modell aus dem Test bietet überhaupt nur für wenige Monate ausreichend Sitzkomfort. Eltern sollten sich daher vor der Anschaffung eines Buggys überlegen, wie lange und für welche Strecken sie das Gefährt nutzen möchte. Die Körpergröße und die Mobilität des eigenen Kindes spielen ebenfalls eine Rolle. Soll der Kinderwagen zusätzlich als Rückzugsort für kurze Nickerchen fungieren, ist es wichtig, darauf zu achten, ob und in welchem Winkel die Rückenlehne verstellt werden kann. Bei manchen Modellen war die Lehne zum Liegen relativ steil und somit nicht ideal für den Rücken des Kleinkindes.

Mangelhaft: Ein Modell konnte im Buggy-Test leider gar nicht überzeugen, und zwar aufgrund von Schadstoffrückständen. Im Schiebegriff des Hartan Buggy1 i maxx wurde DEHP gefunden. Es handelt sich um einen Weichmacher, der in Verdacht steht, die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen. Die Werte, die von Stiftung Warentest gemessen wurden, liegen über den von der EU erlaubten Grenzwerten. Seitens des Herstellers hat man reagiert, die Griffe können ersetzt werden.

Nur zwei Jogger empfehlenswert

In den Test wurden auch drei Jogger aufgenommen. Sie sind teurer als herkömmliche Buggys und können sportlich genutzt werden. Aktive Eltern gehen mit einem Jogger zum Laufen, Skaten oder auf leichte Wandertouren. Testsieger in dieser Kategorie war der Urban Glide 2 von Thule. Er konnte auch im Praxistest überzeugen, genauso wie der Terrain 3.0 vom Hersteller Mountainbuggy. Bei Stiftung Warentest weist man darauf hin, dass gerade bei Joggern Kippverhalten und Fahreigenschaften berücksichtigt werden müssen, da die Wagen teilweise hohe Geschwindigkeiten erreichen. Ebenso ein wichtiges Thema ist die Sichtbarkeit. Sowohl Buggys als auch Jogger sind in der Dämmerung und am Abend nicht gut zu erkennen. Eltern sollten daher zusätzlich für Reflektoren, Warnlichter und helle Kleidung sorgen.

Alle Testergebnisse im Detail findest du unter: https://www.test.de/Buggys-im-Test-4993061-0/

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Mehr erfahren:

Krankes Baby wird untersucht

Krankheiten im Säuglingsalter

Wenn ein Baby zum ersten Mal krank wird, dann ist das für alle Beteiligten ein Belastungstest. Die Abwehrkräfte des kleinen Körpers werden nämlich auf die Probe gestellt, während Eltern alles tun, um den kranken Nachwuchs bestmöglich zu umsorgen. Erkrankungen im Säuglingsalter sind nicht angenehm, aber sie gehören einfach dazu. Sie helfen dem Baby dabei, die eigene Immunabwehr zu stärken und sich schon früh gegen künftige Viren, Bakterien, Keime und sonstige Erreger zu wappnen.

Weiterlesen …

PEKiP – Das Prager-Eltern-Kind-Programm

Das so genannte Prager-Eltern-Kind-Programm (kurz: PEKiP) richtet sich an jene Eltern, die ihren Nachwuchs bereits ab den ersten Lebenswochen spielerisch fördern möchten. Die zentralen Inhalte des Programmes werden vom gleichnamigen Verein vermittelt.

Weiterlesen …

Junge Mutter liegt mit Baby im Bett

Geborgen ins Leben starten: Tipps für die ersten Wochen

Dass die Geburt zu den Wendepunkten im Leben eines Paares zählt, wissen die meisten von ihnen spätestens dann, wenn die ersten gemeinsamen Stunden im eigenen Zuhause anstehen. Gaben Hebammen und Schwestern im Krankenhaus noch zusätzliche Sicherheit, sind Eltern ab diesem Punkt auf sich alleine gestellt. Vor allem das Wohlbefinden des Neuankömmlings wird nun zur Hauptaufgabe.

Weiterlesen …

Junge Mutter hält ihr Baby

Abpumpen der Muttermilch

Wenn es mit dem Stillen nicht auf Anhieb klappt oder dein Baby zu schwach ist, um direkt an der Brust zu trinken, kannst du es dennoch mit Muttermilch versorgen. Du gewinnst die Milch dann entweder per Hand oder mit Hilfe einer Pumpe. Abpumpen ist vor allem empfehlenswert, wenn du größere Milchmengen benötigst und dein Kind regelmäßig Muttermilch erhalten soll. Vollstillende Mütter nutzen diese Form der Milchgewinnung manchmal auch, um etwas Unabhängigkeit zu erlangen oder unterwegs, (z.B. am Arbeitsplatz), die Brust zu entleeren.

Weiterlesen …

Melde dich zum Schwanger.at Newsletter an – dich erwarten spannende Artikel, Produkttests und Gewinnspiele!

Bitte rechnen Sie 5 plus 3.