Menstruation und Weiblichkeit: Die vier Zyklusphasen

In diesem Artikel widmen wir uns dem Thema Menstruation von einem anderen Blickwinkel aus. Spirituell gesehen geht jede Frau jedes Monat durch vier unterschiedliche Phasen in ihrem Zyklus, die als „innere Jahreszeiten“ beschrieben werden können. Jede Jahreszeit bringt typische Merkmale mit sich und wenn du in dich hineinhörst, kannst du dir die körperlichen und seelischen Veränderungen in deinem monatlichen Zyklus bewusst machen. Die Beschreibung der zyklischen Vorhänge mit Hilfe von Archetypen und Jahreszeiten ermöglicht dir über Bilder und Assoziationen ein neues Gefühl für dich und deinen Körper zu bekommen.

Weibliche Archetypen und Jahreszeiten

Ganzheitliche Gynäkologinnen, Naturheilkundlerinnen, Sexual- und Körpertherapeutinnen und Frauen, die mit Frauen arbeiten, viele haben sich damit beschäftigt, wie man denn die Vorgänge im weiblichen Körper sichtbar machen könnte und was das Frau-Sein denn ausmacht. Wir können den Zyklus anhand medizinischer Fakten betrachten. Dein Körper bereitet sich auf eine Schwangerschaft vor, gibt in der Zyklusmitte eine Eizelle frei, die rund um den Eisprung befruchtet werden kann. Kommt es zu einer Verschmelzung zwischen Eizelle und Samenzelle, entsteht neues Leben. Bleibt die Befruchtung aus, geht die Gebärmutterschleimhaut, die zuvor aufgebaut wurde, mit dem Ende deines Zyklus als Menstruation ab. Maßgeblich verantwortlich für all diese Prozesse sind deine Hormone, die so zusammenspielen, dass dein Körper genau weiß, was er zu tun hat.

Wenn wir nun ein wenig tiefer ins Frauenwissen eintauchen, können wir deine Weiblichkeit auch von einer neuen Perspektive sehen. Die Autorin Miranda Gray hat sich in den 90er-Jahren als eine der ersten Frauen öffentlich mit der Wirkweise des weiblichen Zyklus beschäftigt und ein Buch geschrieben, das in der Frauenheilkunde mittlerweile als Grundlagenliteratur gilt. „Roter Mond – Von der Kraft des weiblichen Zyklus“ erzählt, welche Energien im Laufe des Zyklus wirksam werden und wie Frauen sie bewusst nutzen können. Vielleicht ist dir schon einmal aufgefallen, dass du dich rund um deine Blutung lieber zurückziehen oder regelrecht gemütlich verkriechen möchtest. Vielleicht fühlst du dich kurz vorm Einsetzen der Menstruation angespannt, depressiv oder möglicherweise leidest du auch unter PMS (Prämenstruelles Syndrom)? Ist die Blutung abgegangen, verbessern sich deine Beschwerden jedoch und du fühlst dich bis zu deinem Eisprung kraftvoll, zuversichtlich und steckst voller kreativer Ideen. Hormone wirken sich auch auf unsere emotionale Befindlichkeit aus und wenn wir wissen, was wir in welcher Phase brauchen, um unser Wohlbefinden wiederherzustellen, können wir im Einklang mit unserem Zyklus leben.

Wir stellen euch nun die vier Archetypen vor, die für die vier Zyklusphasen stehen. Der Begriff des Archetypus wurde in der Psychoanalytik von Carl Gustav Jung geprägt. Ein Archetyp ist gewissermaßen ein Bildnis, das mit bestimmten Eigenschaften, Mustern, Verhaltensweisen und Symbolen verknüpft ist. Es handelt sich hierbei um geläufige Bilder, die im kollektiven Unterbewusstsein über Generationen hinweg verhaftet sind.

Wichtig: Es handelt sich nicht um wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Zyklus. Wie der Körper physisch gesehen funktioniert, wissen wir. Uns interessiert an dieser Stelle die emotionale Seite der Weiblichkeit und Archetypen können uns dabei helfen, gewisse Prozesse bildhafter zu begreifen.

Die alte weise Frau – Winter

Diese Zyklusphase beginnt kurz vor oder mit deiner Regelblutung. Es hat keine Befruchtung stattgefunden, du beginnst zu bluten. In den ersten Tagen ist die Blutung etwas stärker, dann nimmt sie ab und tröpfelt aus. Diese Phase erlaubt dir einen bewussten Rückzug von deinem Umfeld und den Problemen, mit denen du dich im Alltag beschäftigst. Wenn du dich müde und kraftlos fühlst, darfst du deinem Impuls nachgehen und dich mehr ausruhen. Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Schaffe dir kleine Inseln, gehe vielleicht an den ersten Tagen deiner Blutung früher ins Bett, ersetzte sportliche Ausdauereinheiten durch sanftes Yoga, erlaube dir Selbstfürsorge. Spüre in deinen Körper, was braucht er? Möchte er Wärme? Eine Tasse Tee? Hast du Lust, es dir auf dem Sofa unter einer Decke gemütlich zu machen und dir einen Film anzusehen oder ein Buch zu lesen? Die Phase der alten Weisen lädt dich auch dazu ein, die Energie des Loslassens zu nutzen. Du kannst dir überlegen, welche Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Muster sich verändern dürfen und ob es in einem bestimmten Bereich deines Lebens Klärungsbedarf gibt. Gönne dir den „Winter“ als Auszeit für dich selbst.

Die Jungfrau – Frühling

Deine Blutung ist beendet und nun beginnt dein Körper damit, sich erneut auf eine Schwangerschaft vorzubereiten. Mögliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Krämpfe oder Rückenschmerzen sind noch auch vorüber, du fühlst dich kraftvoller und ausgeglichener. Dein Körper produziert mehr Östrogen, dadurch werden wieder Energien frei, die dir eine gewisse Leichtigkeit bescheren. Wie die Natur im Frühling erwacht, erwacht nun auch das junge Mädchen in dir. Du bist zuversichtlich und vielleicht sogar etwas ungeduldig, weil dir viele verschiedene Ideen im Kopf herumspuken, die du gerne umsetzen würdest. Beim Sport fühlst du dich beflügelt und du wirst merken, dass sich deine Leistung in dieser Phase tatsächlich verbessert oder du noch weiter an deine Grenzen und darüber hinaus gehen kannst. Alles in allem ist der Frühling eine wunderbare Zeit des Aufbruchs. Möglicherweise bist du auch nicht so müde, sehr energiegeladen und durchwegs positiv im Vertrauen für deinen Weg. Genieße die Phase und wenn du möchtest, nutze sie für wichtige Termine, berufliche Abklärungen oder das Anstoßen neuer Projekte.

Die Mutter – Sommer

Rund um den Eisprung erreicht deine Energie ihren vorläufigen Höhepunkt. Der Körper setzt die Eizelle frei, die sich auf Wanderschaft begibt. Deine Haut ist rosig und du fühlst dich richtig wohl mit dir selbst. Es ist das Bildnis des Sommers, das in dieser Phase für Fülle, Genuss und Weiblichkeit steht. Vielleicht hast du schon einmal bemerkt, dass zu dieser Zeit auch deine Libido sehr stark ausgeprägt ist. Du erlebst dich als begehrenswert, weiblich, anziehend und hast Lust auf Körperkontakt und sexuellen Austausch. Im Sommer begegnet uns auch der Archetyp der Mutter. Die Mutter ruht ihn sich, blickt bereits mit einer gewissen Erfahrung auf das Leben zurück und liebt es, ihre fürsorgliche Seite bewusst zu leben. Vielleicht kochst du gerade besonders gern, probierst neue Rezepte oder genießt es, mit Freunden oder Familie in einem guten Lokal zu essen. Wenn du dir in der Frühlingsphase ein oder zwei neue Projekte vorgenommen hast, lädt dich der Sommer ein, aktiv in die Umsetzung zu gehen und erste Schritte zu wählen, die dich deinem Ziel näherbringen.

Die Zauberin - Herbst

Der Herbst schließt an den Sommer an und nun stehen die ersten Zeichen bereits wieder auf Rückzug. Wenn die Eizelle nicht befruchtet wurde, schüttet dein Körper mehr Progesteron aus. Vielleicht ändern sich schon dein Appetit und dein Schlafverhalten, du benötigst in der zweiten Zyklusphase mehr Kalorien – achte also in dieser Zeit besonders gut auf eine ausgewogene und reichhaltige Ernährung! Es gibt viele Mikronährstoffe und Gerichte, die dich dabei unterstützen, deinen Hormonhaushalt auszubalancieren. Ein gewisses Leistungsniveau ist schon noch vorhanden, allerdings bemerkst du, wie Konzentration und Leistungsfähigkeit sinken, je weiter diese Phase voranschreitet. Viele Frauen leiden unter PMS. Sie fühlen sich schlapp, antriebslos, depressiv, verstimmt, traurig, gereizt oder angespannt, kurzum emotional nicht ausgeglichen.

Durch leichte Anpassungen in deinem Lebensstil kannst du PMS entgegenwirken, sollte die Belastung jedoch zu groß werden, wende dich an deinen Gynäkologen/deine Gynäkologin. Wenn du möchtest, kannst du nun auch Bilanz ziehen und den Rückzug schon ein wenig vor Einsetzen der Regelblutung antreten. Erlaube dir Ruhe und Zufriedenheit und Sanftmut mit dir selbst. Was klappt derzeit gut, was weniger? Was ist es, das du jetzt für dich brauchst. Der Herbst markiert den Übergang vom Sommer zum Winter und bringt eine friedliche Energie mit sich.

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