Schwanger über 40?

Im Laufe ihres Lebens macht sich fast jede Frau irgendwann Gedanken über eine potentielle Mutterschaft: Kann ich mir vorstellen, die Verantwortung für ein Kind zu übernehmen? Wie sieht es mit meinen persönlichen Lebensplänen aus? Was möchte ich beruflich und privat erreichen? Habe ich den richtigen Partner schon gefunden? Die einen stellen sich diese oder ähnliche Fragen früher, die anderen später.

Es gibt Frauen, die sich bewusst für eine späte Schwangerschaft entscheiden, während sich der Zeitpunkt für ein Baby bei anderen unbewusst immer weiter nach hinten verlagert. War eine Schwangerschaft über 40 vor einigen Jahren noch undenkbar, ist dies heutzutage längst Teil der Realität geworden. Sofern aus biologischer Sicht nichts dagegenspricht, ist eine Schwangerschaft zwischen 40 und 50 Jahren durchaus möglich.

Eines darf man dabei jedoch nicht vergessen: Die Chance, schwanger zu werden, nimmt mit steigendem Alter ab. Schwangerschaften ab 45 sind nicht unmöglich, aber dennoch sehr selten. Späte Schwangerschaften werden oftmals auch als Risikoschwangerschaften bezeichnet, jedoch ist bei einer Schwangerschaft das Alter lediglich einer von vielen Risikofaktoren. Wenn ältere Schwangere das wünschen, können sie jedoch bestimmte Risiken mit Hilfe von Vorsorgeuntersuchungen und speziellen Tests feststellen lassen.

Frau über vierzig mit Kinderwunsch

Späte Mutterschaft

Wann genau der Trend zur späten Mutterschaft seinen Anfang nahm, lässt sich wohl nicht eindeutig belegen. Fakt ist jedoch, dass sich Paare immer später für die Gründung einer eigenen Familie entscheiden. Laut Statistik Austria lag das durchschnittliche Gebäralter einer Erstgebärenden 1991 bei 27,2 Jahren; bis 2011 ist es auf 30,2 Jahre angestiegen. Immer mehr Frauen lassen sich in Punkto Mutterschaft aber noch mehr Zeit. So kann man davon ausgehen, dass 25% aller Schwangeren bei der Geburt ihres ersten Kindes 35 Jahre oder älter sind. Die Gründe für eine späte Mutterschaft sind vielfältig.

Frauen haben heutzutage die Freiheit, Lebenspläne individuell zu gestalten. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich geändert und dies führt dazu, dass Frauen ihren Kinderwunsch vorerst hinten anstellen können, sofern sie das möchten. Nach meist langen Ausbildungszeiten wollen sie ihre Karrierepläne verfolgen und/oder sich eigenständig, finanziell absichern. Die Familienplanung hängt nicht immer nur von beruflichen Aussichten ab.

Viele „späte“ Mütter geben an, dass sie zuvor einfach an den „falschen“ Partner geraten sind, für den eigene Kinder zu dem Zeitpunkt der Beziehung kein Thema waren. Bei manchen Frauen führt das Streben nach dem vermeintlich perfekten Zeitpunkt jedoch auch dazu, dass genau dieser übersehen wird. In Panik geraten sollten Frauen über 40 dennoch nicht. Biologisch gesehen liegt das ideale Schwangerschaftsalter zwar zwischen 20 und 25 Jahren, aus medizinischer Sicht sind Schwangerschaften weit über die 35 hinaus jedoch alles andere als ausgeschlossen.

Künstliche Befruchtung

Für Frauen über 40, die schwanger werden möchten, gelten im Grunde genommen dieselben Rahmenbedingungen wie für „jüngere“ Mütter. Gesunde Ernährung, wenig Stress, ausreichend Schlaf, Bewegung an der frischen Luft, Verzicht auf Alkohol sowie Niktion – all das sind Faktoren, die eine Schwangerschaft begünstigen. Kommt es zu längeren Wartezeiten, können Fertilitätsexperten der Natur ein wenig auf die Sprünge helfen. Die Reproduktionsmedizin hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und daher empfiehlt es sich vor allem Paaren über 40, relativ rasch mit der Ursachenabklärung für Fertilitätsprobleme zu beginnen. Je eher die Diagnose steht, desto schneller kann auch mit der passenden Behandlung begonnen werden. Die Möglichkeiten bestehen hier aus hormoneller Stimulation der Eibläschen, Insemination oder In-Vitro-Fertilisation. Auch eine Eizellspende wäre eine Option, falls keine eigene Eizellreserve mehr vorhanden ist.

Expert*innen-Tipp: Nachdem die Wahrscheinlichkeit natürlich schwanger zu werden mit steigendem Alter deutlich abnimmt, ist es durchaus sinnvoll, bereits am Beginn des Kinderwunsches eine Basisabklärung bei einer*m Expert*in durchführen zu lassen. Dazu gehören Hormonstatus und Eileiterdurchgängigkeit bei der Frau und Spermiogramm beim Mann. So geht keine Zeit verloren, falls man vielleicht Unterstützung durch die Reproduktionsmedizin benötigt.

Kinderwunsch: Chancen im Ausland

Manchmal ist der Weg zum eigenen Kind länger, als man erwartet. Wenn sich der Kinderwunsch bisher nicht erfüllt hat, können im Ausland zusätzliche Möglichkeiten bestehen. Bei REPROMEDA in Brünn begleiten wir Paare mit modernsten Methoden der Reproduktionsmedizin, höchsten internationalen Standards und einfühlsamer Betreuung.

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Wissenswertes zur Fruchtbarkeit

Jedes 7. Paar in Österreich bleibt trotz ungeschütztem und regelmäßigem Geschlechtsverkehr kinderlos. Dem können unterschiedlichste Ursachen wie beispielsweise hormonelle Störungen oder organische Fehlbildungen (sowohl beim Mann als auch bei der Frau) zugrunde liegen. Die Fruchtbarkeit einer Frau nimmt mit dem Alter jedoch stetig ab, da sich die Qualität der Eizellen verschlechtert. Die Wahrscheinlichkeit auf natürlichem Wege schwanger zu werden, liegt im Alter von 40 bei ungefähr 5%. Ab einem Alter von 45 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit mit den eigenen Eizellen schwanger zu werden sogar nur mehr bei 0,2%.  Im Vergleich dazu: Bei Frauen zwischen 20 und 25 Jahren liegt sie bei etwa 30%.

Die Eizellen einer Frau werden schon von Geburt an in den Eierstöcken eingelagert und ab dem Zeitpunkt der ersten Geschlechtsreife langsam reduziert. Die Qualität und Anzahl der männlichen Spermien spielen ebenso eine wichtige Rolle. Auch diese nehmen im Laufe eines Lebens ab. Wenn der Zyklus der Frau jedoch regelmäßig stattfindet und die Qualität der männlichen Spermien durchaus positiv einzustufen ist, kann es auch im Alter von 40 zu einer Schwangerschaft kommen.

Gesundheitliche Risiken

Wie riskant eine Schwangerschaft ab dem 40. Lebensalter tatsächlich ist, dazu gehen die Meinungen der Experten auseinander. Viele Schwangerschaften verlaufen auch in diesem Lebensabschnitt ohne Komplikationen, während es bei anderen verstärkt zu Problemen kommen kann. Die häufigsten Probleme sind:

Diabetes

Tritt Diabetes während der Schwangerschaft zum ersten Mal auf, spricht man von Schwangerschaftsdiabetes. Grundsätzlich können davon alle schwangeren Frauen betroffen sein, die Anzahl der Schwangeren, die unter Zuckerkrankheit leiden, steigt jedoch mit zunehmendem Alter. Die Auswirkungen auf Mutter und Kind sind zumeist: höheres Risiko für Harnwegsinfektionen, Bluthochdruck, erhöhtes Geburtsgewicht des Kindes, Frühgeburt und Präeklampsie. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines Kaiserschnittes.

Bluthochdruck

Es kommt häufig vor, dass Schwangerschaften ab 40 von Bluthochdruck begleitet werden. Festgestellt wird dies im Rahmen der vorgeschriebenen Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen. Bleibt er unbehandelt, kann er zu Präeklampsie, HELLP-Syndrom (schwere Verlaufsform einer Präeklampsie) oder einer mangelnden Durchblutung der Gebärmutter und der Plazenta führen.

Präeklampsie

Diese Form der Erkrankung tritt hauptsächlich am Übergang vom zweiten zum dritten Trimester auf. Ödeme, erhöhter Blutdruck und erhöhte Eiweißwerte sind Anzeichen einer Präeklampsie. Sie ist vor allem deshalb als ernst einzustufen, da sie im schlimmsten Fall zu einer Eklampsie führen kann. Dies ist eine schwerwiegende Schwangerschaftserkrankung, die sich in Krampfanfällen äußert. Im Normalfall werden die Symptome jedoch rechtzeitig erkannt und es wird entsprechend vorgesorgt.

Chromosomenstörungen/Fehlgeburten

Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit Trisomie 21 (Down-Syndrom) oder anderen chromosomalen Störungen zu erwarten. Aus diesem Grund kommt es häufiger zu Fehlgeburten, weil sich die Babys aufgrund der Fehlbildungen nicht mehr weiterentwickeln. Spezielle pränataldiagnostische Screening- und Untersuchungsverfahren, können dabei helfen, etwaige Fehlbildungen zu erkennen. Ob diese Tests jedoch in Anspruch genommen werden, hängt einzig und alleine vom Wunsch der Mutter bzw. der Eltern ab. Sie sind auch diejenigen, die sich darüber im Klaren sein müssen, wie sie mit einer etwaigen Diagnose umgehen.

Tipp: Auch wenn es für dich keine Konsequenz hat, ob dein Kind eine Fehlbildung hat oder nicht, macht es trotzdem Sinn, pränatalmedizinische Untersuchungen (Nackenfaltenmessung, Organscreening) in Anspruch zu nehmen, weil man sich so im Falle einer Fehlbildung (z.B. Herzfehler) darauf einstellen kann und die idealen Rahmenbedingungen für die Geburt und die Zeit danach schaffen kann.

Expert*innen-Überprüfung durch

Dr. Sabine Jirecek

Seit 2011 bereitet Sabine Jirecek Schwangere in ihren Kursen auf eine entspannte Geburt vor. Außerdem begleitet die ausgebildete Allgemeinmedizinerin Paare als Fertilitäts-Coach auf ihrem Weg zum Wunschkind. Sie ist selbst Mutter zweier Kinder. Mehr über Sabine erfährst du hier.

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