Welt-Impfwoche 2023: Impfungen können Meningokokken-Erkrankungen verhindern

Wien, Jänner 2023 – Die kleine Elisabeth erkrankte im Alter von elf Monaten an Meningokokken. Noch heute leidet sie an den Folgen der Krankheit. Ihre Eltern wussten nicht, dass es verschiedene Impfungen gibt, die die Krankheit hätten verhindern können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will mit der Welt-Impfwoche vom 24. bis zum 30. April daher das Bewusstsein für Schutzmöglichkeiten vor vermeidbaren Erkrankungen stärken. Impfungen zählen zu den größten Errungenschaften der Medizin und ein umfassender Impfschutz kann lebenslange Folgen verhindern.

Meningokokken-Erkrankungen

Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte spricht Warnung aus

Meningokokken-Erkrankungen sind zwar selten, können aber dennoch schnell lebensbedrohlich werden. Besonders Babys und Kleinkinder sind aufgrund ihres noch nicht vollständig ausgereiften Immunsystems besonders gefährdet. Das mussten auch Elisabeths (Name geändert) Eltern mit ihrer elf Monate alten Tochter erleben. Die Kleine hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, sie litt unter Fieber und konnte nicht still liegen. Die Ärzt*innen in der Notaufnahme vermuteten einen grippalen Infekt und schickten die Mutter mit ihrem kranken Kind wieder heim – zweimal. Erst beim dritten Besuch im Spital, als Elisabeth am ganzen Körper bereits dunkle Hauteinblutungen hatte und nur noch flach atmete, stand der Verdacht einer Meningokokken-Sepsis im Raum. Plötzlich musste alles sehr schnell gehen, um Elisabeths Leben zu retten. Nach einigen Stunden bestätigte sich der Verdacht und das kleine Mädchen überlebte nur knapp. Dass es verschiedene Meningokokken-Erreger und daher unterschiedliche Schutzimpfungen gibt, wussten ihre Eltern zu diesem Zeitpunkt nicht. Elisabeth war nur gegen eine der Erregergruppen geimpft.

Eltern sollten ihre Ärzt*innen nach den unterschiedlichen Impfungen fragen

Gegen Meningokokken stehen in Österreich für einen bestmöglichen Schutz der Kleinen drei verschiedene Schutzimpfungen zur Verfügung. Die Impfung gegen die häufigste Gruppe B wird im österreichischen Impfplan möglichst früh ab dem vollendeten 2. Lebensmonat empfohlen. Auch eine Impfung gegen Meningokokken C ist möglich. Diese wird für Kleinkinder möglichst früh im 13. Lebensmonat empfohlen. Die deutlich spätere Impfung gegen ACWY ist vom vollendeten 10. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr empfohlen. Eltern sollten sich frühzeitig in der Kinderarztpraxis zu den Schutzmöglichkeiten beraten lassen.

Elisabeth kämpfte sich zurück ins Leben

Warum die Vorsorge so wichtig ist und die WHO mit der Impfwoche eine besondere Aufmerksamkeit auf den Impfschutz legen möchte, zeigt auch die Geschichte von Elisabeth. Denn eine Erkrankung kann sich ein Leben lang auf die Betroffenen auswirken: Bei bis zu 20 Prozent der Überlebenden bleiben dauerhafte Folgen, wie beispielsweise Amputationen, Hörverlust oder Hirnschädigungen zurück. Selbst bei korrekter ärztlicher Versorgung stirbt etwa 1 von 10 Patient*innen. Bei Elisabeth war es knapp: Sie musste fast drei Monate im Spital bleiben und bekam Bluttransfusionen. Zudem brauchte das kleine Mädchen Dialyse, weil ihre Organe anfingen zu versagen. Rund ein Jahr nach ihrer Erkrankung muss sie noch immer über eine Sonde ernährt werden und kann nicht schlucken. Ihr Immunsystem ist geschwächt und ihre Nebenniere bleibt vermutlich dauerhaft geschädigt. Mehr als 20-mal wurde die kleine Kämpferin an ihrem rechten Bein operiert, das stark vernarbt ist und nicht richtig mitwachsen kann.

Ziel der WHO ist es, Meningitis bis 2030 stark zurückzudrängen

Die Welt-Impfwoche der WHO (World Health Organization) vom 24. – 29. April soll weltweit ein stärkeres Bewusstsein für die Relevanz von Impfungen schaffen. Ein Ziel der WHO ist es, Meningitis, die unter anderem von Meningokokken ausgelöst werden kann, bis zum Jahr 2030 stark zurückzudrängen – Schutz vor dieser Erkrankung können Impfungen bieten. Eltern in Österreich sollten zum Schutz ihrer Kleinsten ihre Kinderärztin bzw. ihren -arzt so früh wie möglich auf die unterschiedlichen Meningokokken-Impfungen ansprechen und sich beraten lassen.

Weitere Informationen unter:

www.meningokokken-erkrankung.at

www.facebook.com/MeningokokkenJaZumSchutz

www.instagram.com/meningokokkenjazumschutz/

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Mehr erfahren:

Babybrei selbst zubereiten: Tipps aus der Beikostküche

Es ist eine spannende Phase im Leben deines Babys: die Beikostphase. Während es in den ersten sechs Monaten mit Muttermilch oder künstlicher Säuglingsanfangsnahrung ausreichend und gut versorgt ist, steigt der Nährstoffbedarf mit dem Heranwachsen an. Zwischen frühestens dem fünften Lebensmonat und spätestens dem siebenten Monat solltet ihr langsam mit der ersten Beikost beginnen. Wenn du mit Brei startest (und nicht mit Finger Food) kannst du den Brei entweder fertig im Gläschen kaufen oder aber selbst zubereiten. Wir haben ein paar Tipps für dich und erzählen dir, mit welchen Gemüsesorten du beginnen kannst und was du beim Kochen beachten solltest.

Weiterlesen …

Eine gesunde Schlafumgebung für die ganze Familie

Ein Dauerbrenner in jeder Familie ist der Schlaf – vor allem dann, wenn einer oder gleich mehrere Familienmitglieder zu wenig davon kriegen. Schlafmangel ist sowohl für Groß als auch Klein eine Belastung, denn erholsamer Schlaf ist ein Grundbedürfnis. Warum Schlafhygiene wichtig ist, welche Rolle natürliche Rohstoffe dabei spielen und wie du eine optimale Schlafumgebung für dich und deine Liebsten schaffen kannst, wir haben uns schlaugemacht.

Weiterlesen …

Junge Mutter und ihr Neugeborenes bei Rückbildungsgymnastik

Rückbildungsgymnastik

Körperlich gesehen fühlen sich viele Frauen nach der Geburt ganz ähnlich wie vor der Geburt. Auch wenn der Bauchumfang direkt nach der Entbindung ein wenig abnimmt, bleibt im Großen und Ganzen doch (noch) alles beim Alten. Schließlich wurden Bänder und Gewebe während der Schwangerschaft ausgiebig gedehnt, um Platz für das ungeborene Baby zu machen. Daher sollten sich frischgebackene Mütter in Punkto Körperbewusstsein vor allem eines gönnen: Gelassenheit.

Weiterlesen …

Kochtipps für die Stillzeit

Wenn du dein Baby stillst, sorgst du dafür, dass es mit idealen Voraussetzungen ins Leben startet. Muttermilch gilt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) als optimale Nahrungsquelle in den ersten Monaten. Sie hat immer die richtige Temperatur, passt sich in Menge und Inhaltsstoffen den Bedürfnissen deines Babys an und ist gut verträglich. Für die Milchproduktion benötigt dein Körper in der Stillzeit eine Extra-Portion Energie. Deine Ernährung spielt dabei neben möglichst viel Schlaf, ausreichend Bewegung und Erholungspausen eine wichtige Rolle. Wie du dich neben deinem Stillbaby selbst gut versorgen kannst und warum ausgewogene Mahlzeiten auch dann möglich sind, wenn du nicht viel Zeit hast, das erfährst du in diesem Artikel.

Weiterlesen …

Melde dich zum Schwanger.at Newsletter an – dich erwarten spannende Artikel, Produkttests und Gewinnspiele!

Bitte addieren Sie 7 und 7.