Zusammensetzung der Muttermilch

Eines ist mittlerweile unumstritten: kaum ein Nahrungsmittel ist so intelligent wie Muttermilch. Der weibliche Körper stellt sich bereits während der Schwangerschaft auf die Milchproduktion ein und sobald dein Nachwuchs das Licht der Welt erblickt hat, passt sich die Milch optimal den Bedürfnissen deines Babys an. Wir wollten es ganz genau wissen und haben uns angesehen, welche Kraftstoffe in Muttermilch stecken und warum Stillen für Mutter und Kind so wertvoll ist.

Junge Mutter und ihr Baby mit voller Milchflasche

Die Inhaltsstoffe der Muttermilch

Wo sollen wir beginnen? Muttermilch enthält viele Inhaltsstoffe, die dein Kind nicht nur nähren, sondern auch seine Entwicklung und Gesundheit positiv beeinflussen. Der Hauptbestandteil ist zwar Wasser, allerdings steckt das Wunder in den vielen Vitaminen, Proteinen, Spurenelementen, Fetten, Hormonen und Enzymen, die ebenfalls enthalten sind.

Nicht zu vergessen: hunderte Abwehrstoffe, die das noch nicht ausgereifte Immunsystem deines Babys in den ersten Lebensmonaten unterstützen. Die Zusammensetzung der Muttermilch ist einzigartig und genauso wie die Prozesse, die eine Schwangerschaft ermöglichen, eine geniale Erfindung der Natur.

Seit Jahren arbeitet man in der Forschung daran herauszufinden, was Muttermilch so besonders macht. Allerdings ist es noch nicht gelungen den „Muttermilch-Code“ zu knacken. Denn auch wenn die Bestandteile der Milch ähnlich sind, ist die genaue Zusammensetzung doch von Mutter zu Mutter verschieden.

Je nach Gestationsalter, Lebensstil der Mutter, Umwelteinflüssen, möglichen Mangelerscheinungen seitens der Mutter oder Wachstumsschüben beim Baby können die Inhaltsstoffe leicht variieren. Der Körper passt die Muttermilch jedoch innerhalb weniger Tage an die aktuellen Bedürfnisse des Babys an, z.B. wenn es plötzlich längere Schlafeinheiten hat oder sich mitten in einem Entwicklungsschub befindet und daher mehr trinken möchte.

Zudem werden drei Arten von Muttermilch gebildet: das Kolostrum (vor und direkt nach der Geburt), die Übergangsmilch und die reife Muttermilch (spätestens ab dem 14. Lebenstag des Babys bis zum Ende der Stillzeit). Das ist sozusagen eine Reaktion des Körpers auf den Nährstoffbedarf des Kindes – schließlich benötigt ein Neugeborenes andere Nährstoffe als ein Baby im Alter von sechs Monaten, das möglicherweise auch schon mit Beikost begonnen hat.

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Die Zusammensetzung der Muttermilch im Detail

Wasser

Wir haben es bereits erwähnt, der Wasseranteil in der Muttermilch liegt bei etwa 90%. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um reines Wasser, sondern um sehr reichhaltiges Wasser, da es viele Nährstoffe transportiert.

Milchzucker (Laktose)

Milchzucker ist ein Kohlehydrat, das in dieser Form nur in Milch vorkommt. Die Muttermilch enthält wesentlich mehr Laktose als Kuhmilch. Die Laktose fungiert als primäre Energiequelle für das Baby. Sie begünstigt die Hirnreifung und die Entwicklung des kindlichen Nervensystems. Außerdem ist der Zweifachzucker wichtig für das Verdauungssystem des Babys: er sorgt für die Besiedelung des Darms mit ausreichend Milchsäurebakterien.

Eiweiß (Protein)

Ist ganz allgemein ein wichtiger Baustein des kindlichen Wachstums. In der Muttermilch sind hauptsächlich Kasein und Laktalbumin, ein so genanntes Molkeprotein, zu finden. Außerdem steckt in der Muttermilch auch Serumalbumin, ein Plasmaprotein. Aufgabe der Proteine ist der Aufbau und Erhalt von Muskeln und Knochen.

Vitamine

Sie sind nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder essentiell, vor allem für die Kleinsten. Folgende Vitamine kommen in der Muttermilch vor: Vitamin A, Vitamin D, Vitamin K, B-Vitamine, Thiamin, Riboflavin, Beta-Carotin, Niacin, Folsäure und Vitamin C. Wenn du stillst und dich ausgewogen, vitaminreich und saisonal ernährst, dann bekommt dein Baby auch alle Vitamine, die es benötigt. Eine spezielle Nahrungsergänzung in Form von Vitaminpräparaten ist üblicherweise nicht erforderlich. Sollte ein dezidierter Mangel bestehen, entscheidest du gemeinsam mit deinem Arzt/deiner Ärztin über die Art der Supplementierung.

Mineralstoffe

Werden oft im gleichen Atemzug mit Vitaminen und Spurenelementen genannt. Die Muttermilch enthält Kalzium, Natrium, Eisen, Zink, Chlorid, Magnesium, Kupfer, Selen und vieles mehr. Auch diese Stoffe unterstützen das Wachstum deines Babys, fördern das Immunsystem und beispielsweise den Aufbau von Knochen und Zähnen.

Fett (Lipid)

Selbstverständlich benötigt der Körper auch Fett. Es gibt unterschiedliche Arten von Fett, die sich auch in der Muttermilch wiederfinden. Dazu zählen gesättigte sowie ungesättigte Fettsäuren, freie Fettsäuren und so genannte Triglyzeride (Neutralfette). Die Fette sorgen dafür, dass dein Baby Reserven anlegt, außerdem fördern sie die Gehirnentwicklung und die Reifung des zentralen Nervensystems.

Antikörper (Immunglobuline)

Muttermilch enthält viele Stoffe, die dem kindlichen Immunsystem in den ersten Lebenswochen helfen, sich gegen Keime und Erreger zu wehren.

Hormone

Sind gleichermaßen für Mutter und Kind wichtig. Die chemischen Botenstoffe setzen Funktionen in Gang und senden Signale an Körperzellen.

Enzyme

Sie sind gewissermaßen fleißige kleiner Arbeiter im Körper des Babys. Bei Enzymen handelt es sich um so genannte Eiweißmoleküle, die gewisse Prozesse im Körper beschleunigen und unterstützen können. Lipase und Amylase sind beispielsweise für die Aufspaltung von Kohlehydraten zuständig, Protease wiederum sind dafür verantwortlich, dass Proteine gut verarbeitet werden.

Phasen der Milchproduktion

Die Bestandteile der Muttermilch sind im Großen und Ganzen konstant, was sich im Laufe der Zeit ändert, ist die Zusammensetzung der Nährstoffe. Wie bereits erwähnt, reagiert der Körper der Mutter auf die Bedürfnisse des Säuglings. Daher hat die Natur es so eingerichtet, dass es Muttermilch sozusagen in drei unterschiedlichen Ausführungen gibt.

Vormilch (Kolostrum)

Die Vormilch wird bereits während der Schwangerschaft gebildet. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn du in den letzten Wochen vor der Geburt bemerkst, dass deine Brustwarzen Muttermilch abgegeben. Hauptaufgabe des Kolostrums ist es, das neugeborene Baby zu schützen. Enthalten sind viele Abwehrstoffe und Mineralien, eine große Menge an Eiweiß und die Vitamine K und A in größeren Mengen. Die Vormilch ist relativ dickflüssig und eher gelblich. Für dein Baby ist sie äußerst wertvoll.

Übergangsmilch

Etwa ab dem dritten Lebenstag beginnen die Milchdrüsen mit der Produktion der Übergangsmilch. Sie enthält bereits mehr Fett und Kohlehydrate als die Vormilch, versorgt dein Baby aber immer noch mit wichtigen Immunglobulinen. Von der Konsistenz her ist die Übergangsmilch schon etwas dünnflüssiger und auch nicht mehr so gelb wie das Kolostrum.

Reife Muttermilch

Sie wird etwa ab der zweiten Lebenswoche deines Babys ausgeschüttet, manchmal schon etwas früher. Die reife Muttermilch ist jene Milch, die dein Kind von diesem Zeitpunkt bis zum Abstillen trinkt. Sie ändert sich in der Zusammensetzung nur mehr geringfügig, am ehesten wird die Menge angepasst, wenn ihr beispielsweise in der Beikostphase angelangt seid. Der Hauptbestandteil ist Wasser, zusätzlich bekommt der Nachwuchs nochmal mehr Fett und Kohlehydrate. Insgesamt ist reife Muttermilch hochkalorischer als Übergangsmilch.

Stillen – Ein guter Start ins Leben

Muttermilch ist also ein echter Alleskönner. Nichts desto trotz soll auch gesagt werden, dass es letztlich immer die individuelle Entscheidung der Mutter ist, ob sie stillen möchte oder nicht. Manchmal ist es aus gesundheitlichen Gründen einfach nicht möglich, gelegentlich bewährt sich auch eine Kombination aus Muttermilch und Säuglingsanfangsnahrung. So wie du es entscheidest, ist es für dich und dein Baby gut. Keine Frau ist eine „schlechte“ Mama, wenn sie nur ein paar Wochen oder vielleicht gar nicht stillt.

Dennoch sollten die positiven Effekte des Stillens nicht unerwähnt bleiben. In Studien hat man mittlerweile nachgewiesen, dass Muttermilch die Entwicklung einer gesunden Darmflora begünstigt. Auch zeigt sich, dass gestillte Kinder später ein geringeres Risiko für Diabetes und Übergewicht haben. Das Allergierisiko fällt ebenso geringer aus. Jüngste Studien lassen vermuten, dass Babys, die Muttermilch erhalten, weniger oft unter Herz-Kreislauf Erkrankungen und chronischen Entzündungen des Darms leiden.

Hebammen betonen zudem, dass Stillen die Bindung zwischen Mutter und Kind fördert. Es werden zahlreiche Bindungshormone ausgeschüttet, für das Baby bedeutet dieses innige Ritual nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch Geborgenheit und Vertrauen.

Ein weiteres Argument für das Stillen: es wirkt sich positiv auf die Gesundheit der Mutter aus. Stillen in den ersten Wochen nach der Geburt unterstützt die Rückbildung der Gebärmutter und senkt das Brustkrebsrisiko.

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