Vaginal Steaming

Klassische Dampfbäder sind dir bestimmt ein Begriff – ob als Beauty-Anwendung für das Gesicht oder zur Entspannung des ganzen Körpers, z.B. in der Dampfsauna. Dampfbehandlungen haben sich auch im Bereich der Frauengesundheit bewährt – man kennt sie hierzulande in der Geburtsvorbereitung als Dampfsitzbäder. Etwas hipper ist die Bezeichnung Vaginal Steaming, die im Grunde jedoch das Gleiche meint: Deine Vagina wird bedampft.

Vaginal Steaming zur Geburtsvorbereitung

Steamen zur Geburtsvorbereitung

Der erste Kontakt mit Vaginal Steaming, manchmal auch Vulva/Yoni Steaming genannt, mag dich vielleicht ein wenig ratlos zurücklassen: Handelt es sich hierbei um eine spirituelle Praxis? Was genau ist Vulva-Wellness? Und warum benötigt man dafür einen eigenen Steaming-Coach? Hollywood Stars wie Gwyneth Paltrow haben die alternative Behandlung schon längst für sich entdeckt und wir wollten wissen, was hinter dem Trend steckt. Grundsätzlich versteht man unter Vaginal Steaming eine Dampfbehandlung für deine Vagina. Du setzt dich auf einen eigens angefertigten Steaming Stuhl oder hockst über einer Schüssel mit dampfendem Kräutersud. Am ehesten kennt man das noch aus der Geburtsvorbereitung. Hebammen empfehlen Heublumendampfsitzbäder ab der 34. Schwangerschaftswoche. Durch den warmen Dampf wird das Dammgewebe besser durchblutet, das wiederum steigert die Dehnbarkeit. Außerdem wird das Gewebe geschmeidiger, die Haut weicher.

Hilfe bei Zyklusbeschwerden und Kinderwunsch

Steamen klingt relativ modern, hat aber eine lange Tradition in der Frauenheilkunde. Die Dampfbäder werden in vielen Kulturen seit jeher eingesetzt, um typische Frauenleiden zu lindern und Frauen wieder mit ihrer Weiblichkeit in Einklang zu bringen. Wissenschaftliche Studien zu den positiven Effekten gibt es bislang wenige. Eine Studie von Keli Garza, Kimberly Johnson, Raquel Lemus und Dr. Zhaleh Boyd Phillips konnte jedoch nachweisen, dass Vaginal Steaming im Wochenbett und in der Zeit danach den Rückbildungsprozess unterstützt, den Blutdruck stabilisiert, die Darmtätigkeit anregt sowie Verstopfung und Hämorrhoiden vorbeugt. Weitere Anwendungsgebiete sind:

  • Schmerzhafte Periode, Zyklusstörungen
  • Unerfüllter Kinderwunsch
  • Infektionen
  • Nach Abtreibung und Fehlgeburten
  • Myome und Zysten
  • Vorbereitung auf die Geburt in den letzten Schwangerschaftswochen
  • Allgemeine Entspannung, Steigerung der Durchblutung
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Ausfluss
  • Wechseljahre

Hinweis: Vaginal Steaming ersetzt keine diagnostische Abklärung und/oder medizinische Behandlung. Es kann als zusätzliche oder alternative Behandlungsmethode eingesetzt werden.

Kleine Steaming-Kunde

Wie du steamen möchtest, hängt von deinen Möglichkeiten und Bedürfnissen ab. In Österreich haben sich unter dem Dach „Vaginal Steaming Austria“ Frauen zusammengeschlossen, die in ihren Berufen als Doula, Sexualtherapeutin, Yoga-Lehrerin und Zykluscoach mit Frauen arbeiten und das Steamen hierzulande bekannter machen wollen. Wenn du dich also dafür interessierst, kannst du über den Verband mit einem Steaming Coach Kontakt aufnehmen und mehr über entsprechende Angebote erfahren. Zumeist geht es in den Beratungseinheiten um viel mehr als das Bedampfen deiner Vagina. Häufig wird eine Zyklusanalyse gemacht, zumeist gibt es auch Ernährungsempfehlungen, mit denen du deinen Zyklus harmonisieren kannst. In gewissen Situationen ist Steaming nicht empfehlenswert, beispielsweise bei Allergien, Blutungen, Verhütung mit einem Hormonstäbchen oder in den ersten Monaten der Schwangerschaft. Unter fachkundiger Anleitung lernst du, wie du zu Hause sicher steamen kannst und welche Kräutermischungen am besten zu dir passen.

Tipp: Ob dir das Intim-Dampfbad prinzipiell gefällt, kannst du einfach testen. Nimm eine Handvoll Heublumen oder eine fertige Mischung und lass sie in einem Topf mit heißem Wasser ziehen. Anschließend stellst du den Topf oder eine Schüssel mit der Dampfmischung in dein WC, setzt dich ohne Unterwäsche auf die WC-Brille und umhüllst den unteren Rücken/dein Becken mit einem großen Handtuch, damit kein Dampf entweichen kann. Das Dampfbad sollte nicht zu heiß sein, es sollte sich stets angenehm anfühlen.

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