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Akupunktur in der Schwangerschaft
Akupunktur ist eine Behandlungsmethode, die der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) entstammt. Vor allem in der Schwangerschaft gilt sie als beliebte medizinische Alternative bei typischen Beschwerden wie Übelkeit oder Rückenschmerzen. Auch in der Geburtsvorbereitung und bei der Geburt kommt Akupunktur häufig zum Einsatz. Bei uns erfährst du alles, was du über die kleinen Nadeln und ihre Wirkung wissen musst.

So funktioniert Akupunktur
Die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) versteht sich als ganzheitliche Medizin, bringt verschiedenste Symptome miteinander in Verbindung und findet so eine passende Diagnose und das dazugehörige Behandlungsschema. Das bedeutet aber auch, nicht nur der Körper, sondern auch Emotionen stehen im Mittelpunkt der Diagnostik und Behandlung. In der TCM können auch Gefühle Auslöser verschiedener Erkrankungen sein, ebenso wie Ernährung, Umwelteinflüsse und Lebensumstände (z.B. Stress) ebenfalls eine Rolle spielen.
Akupunktur blickt auf eine Tradition von über 3000 Jahren zurück. Bei der Behandlung werden feine Nadeln aus Stahl (Durchmesser zwischen 0,14 und 0,20 mm) an bestimmten Stellen in die Haut gestochen. Die Akupunkturpunkte liegen auf den so genannten Meridianen. Das sind aus TCM-Sicht Energiebahnen, die durch unseren Körper fließen. Störungen im „Energiekreislauf“ können bestimmte Beschwerden verursachen, die wiederum Krankheiten auslösen können. Bei der Akupunktur werden also jene Punkte ausgewählt, mit deren Hilfe zum Beispiel eine Stagnation (= Stau im Energiefluss) beseitigt werden kann.
Wenn du nun beispielsweise unter Rückenschmerzen leidest, kann deine Hebamme oder dein*e Ärzt*in mit TCM Ausbildung jene Punkte akupunktieren, die deine Schmerzen lindern können. Üblicherweise sitzt oder liegst du dabei in einer für dich angenehmen Position.
Je nach Symptom dauert es circa 20–30 Min. bis die Nadeln wieder entfernt werden. Während der Behandlungsdauer bleibst du in deiner Position und entspannst am besten auch deinen Geist. Du spürst vielleicht ein Kribbeln oder aber auch Wärme, die plötzlich durch deinen Körper fließt. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Akupunktur wirkt. Sie beeinflusst Durchblutung, Nervensystem und regt die Aktivität bestimmter Organe an.
Tipp von Hebamme Stephanie Lehner: der Einstich der Nadel ist beinahe schmerzfrei und nur eine Sekunde spürbar. Wenn du dennoch Sorgen hast, sprich darüber mit deiner*m Ärzt*in oder deiner Hebamme. Anstelle einer Nadel können auch Wärme, Laserstrahlen, Ultraschall- oder Stromwellen eingesetzt werden. Eine Massage der betroffenen Punkte ist ebenfalls möglich, aber bei weitem nicht so effektiv.
Akupunktur gegen Schwangerschaftsbeschwerden
Während der Schwangerschaft ist die Behandlung einiger Beschwerden eine knifflige Sache. Nicht jedes Medikament ist uneingeschränkt geeignet, der Einsatz gewisser Präparate ist nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung möglich. Gleichzeitig wissen wir aber, dass in deinem Körper aufgrund der Hormonumstellungen viel in Bewegung gerät und Beschwerden daher leider nicht ausbleiben. Sie gehören bedauerlicherweise einfach dazu. Wenn du möchtest, kannst du auf alternative Behandlungsmethoden zurückgreifen (in Absprache mit deinem Gynäkologen/deiner Gynäkologin). Deine Hebamme hat bestimmt ein paar Tipps für dich - erfahrungsgemäß werden mit Akupunktur, Akupressur, Taping, Homöopathie und natürlichen Heilmitteln (z.B. auf Pflanzenbasis) oft gute Erfolge erzielt.
Akupunktur als eine dieser Methoden ist vielseitig einsetzbar: bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden, in der Geburtsvorbereitung, bei der Geburt und auch im Wochenbett (beispielsweise um den Milcheinschuss anzuregen). Mittlerweile werden entsprechende Behandlungen schon auf einigen Geburtsstationen angeboten und es gibt viele Hebammen, die über eine Akupunktur/ TCM-Zusatzausbildung verfügen. Auch ein*e niedergelassene*r TCM-Ärzt*in wäre hier eine Option. Ein Anruf im Vorfeld schadet nie – nicht alle Hebammen/ Ärzt*innen bieten Akupunktur für Schwangere an.
Bei folgenden Beschwerden kann Akupunktur helfen:
- Übelkeit & Erbrechen (In der Frühschwangerschaft ist eine Abklärung mit deiner*m Ärzt*in oder der Hebamme ratsam, unter gewissen Umständen ist eine Behandlung in den ersten Schwangerschaftswochen nur begrenzt möglich).
- Sodbrennen & Verdauungsprobleme
- Hyperemesis gravidarum (extreme Schwangerschaftsübelkeit)
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen (vor allem gegen Ende der Schwangerschaft)
- Ischiasbeschwerden
- Krämpfe in den Beinen
- Einschlaf- und Durchschlafbeschwerden
- Wassereinlagerungen (Ödemen)
- Karpaltunnelsyndrom
Akupunktur während der Schwangerschaft ist zu jedem Zeitpunkt möglich. Üblicherweise wird die Behandlung jedoch begonnen, wenn die Beschwerden häufig auftreten und sie die Lebensqualität beeinträchtigen. Die Nadeln helfen übrigens auch bei der Reduktion von Stress und Anspannung.
Geburtsvorbereitung
Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit von Akupunktur in der Schwangerschaft gibt es nicht viele. Einige Ergebnisse zeigen aber, dass die Geburtsdauer (vor allem die Eröffnungsphase) mithilfe von Akupunktur um etwa zwei Stunden verkürzt werden kann. Außerdem wirkt sich die Behandlung positiv auf eine produktive Wehentätigkeit und es ist ebenfalls erwiesen, dass der Muttermund dadurch reifer und weicher wird. All diese Faktoren begünstigen im Allgemeinen den Geburtsvorgang.
Begonnen wird mit der geburtsvorbereitenden Akupunktur etwa in der 35./ 36. Schwangerschaftswoche. Die Behandlungen sollten einmal pro Woche für mindestens 4 Wochen durchgeführt werden, außer das Baby macht sich schon früher auf den Weg. Akupunktiert werden üblicherweise Punkte am Unterschenkel, den Handgelenken und später auch am kleinen Zeh. Es können aber auch Punkte am Kopf, den Ohren, Handgelenken und Rücken hilfreich sein. Verlasse dich hier auf die Expertise der Fachperson. In den letzten Wochen vor der Geburt kann dir deine Hebamme auch eine sogenannte Dauernadel im Ohr setzen. Sie stimuliert den entsprechenden Punkt über mehrere Tage oder Wochen hinweg.
Wenn die Akupunktur in den letzten Schwangerschaftswochen schon auf Geburtenstationen oder in Hebammenzentren angeboten wird, hat das den Vorteil, dass du dich noch während der Schwangerschaft mit dem Geburtsort vertraut machen kannst, indem du dort einmal oder zweimal pro Woche mit Akupunktur behandelt wirst. Aber auch deine niedergelassene Hebamme kann dir im Rahmen der Sitzungen noch gute Tipps geben oder Fragen beantworten.
Wann wird Akupunktur für Schwangere nicht empfohlen?
Auch wenn Akupunktur in der Schwangerschaft grundsätzlich als schonende Methode gilt, ist sie nicht in jedem Fall bedenkenlos anwendbar. Bei Risikoschwangerschaften – etwa bei vorzeitigen Wehen, Plazentaproblemen, Blutgerinnungsstörungen oder einer Neigung zu Kreislaufproblemen – sollte vor der Behandlung unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Eine sorgfältige Anamnese durch eine entsprechend ausgebildete Hebamme oder eine*n erfahrenen TCM-Ärzt*in ist daher wichtig.
Schmerzlinderung während der Geburt
Akupunktur kann selbstverständlich auch während der Entbindung zum Einsatz kommen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Hebamme eine Akupunktur-Ausbildung hat. Wir empfehlen, das bereits vor Geburtstermin mit deinem Wunschkrankenhaus abzusprechen, wenn es dir wichtig ist. Schwerpunkt der Behandlung während der Entbindung liegt auf der Schmerzlinderung. Durch gezielte Einstiche im Bereich der Unterarme oder Handgelenke, am Rücken oder im Bereich der Beine, ist es möglich, das Schmerzempfinden der Gebärenden positiv zu beeinflussen. Schmerzlinderung führt zu mehr Entspannung und einer besseren Atmung. Dies wiederum begünstigt die Wehentätigkeit und treibt die Entbindung voran.
Tipp: auf manchen Geburtsstationen wird Akupunktur mittlerweile auch während der Geburt angeboten. Eine entsprechend ausgebildete Hebamme ist dann Teil des Geburtsteams.
Akupunktur im Wochenbett
Im Wochenbett hat der Körper enorm viel zu leisten – hormonelle Umstellungen, Wundheilung, Milcheinschuss und emotionale Verarbeitung des Geburtserlebnisses. Akupunktur kann in dieser sensiblen Phase gezielt eingesetzt werden, um den Heilungsverlauf zu unterstützen und das Wohlbefinden zu fördern.
Ein häufiges Einsatzgebiet ist die Förderung des Stillens: Akupunktur kann den Milchfluss anregen, einem verzögerten Milcheinschuss entgegenwirken oder bei Milchstau helfen. Hierbei werden meist Punkte an Brustkorb, Rücken oder Ohren verwendet. Auch bei schmerzempfindlichen Brustwarzen oder Spannungsschmerzen in der Brust berichten Hebammen von positiven Effekten. Ein weiterer Fokus liegt auf der Rückbildung: Durch gezielte Reize kann die Gebärmutteraktivität unterstützt und der Wochenfluss angeregt werden. Zudem kann Akupunktur helfen, Nachwehen zu lindern, die besonders bei Mehrgebärenden oft schmerzhafter sind.
Günstig ist auch die Wirkung auf die emotionale Stabilität. In den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt sind Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder Erschöpfung keine Seltenheit – der sogenannte Baby Blues betrifft viele Mütter. Akupunktur kann hier beruhigend wirken, das Nervensystem regulieren und innere Anspannung reduzieren. Besonders Punkte, die mit dem Herzen, dem sogenannten „Shen“ (Geist), und dem Leber-Qi in Verbindung stehen, kommen dabei zum Einsatz.
Bei Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Verdauungsproblemen oder Rückenschmerzen nach der Geburt ist Akupunktur ebenfalls eine sanfte und gut verträgliche Option – vorausgesetzt, sie wird von einer erfahrenen Hebamme oder TCM-Fachperson durchgeführt. Idealerweise erfolgt die erste Behandlung erst dann, wenn der Kreislauf stabil ist und sich die Mutter wohlfühlt.
Kosten
Die Kosten für eine Akupunktur-Sitzung liegen zwischen 25 Euro und 60 Euro, je nach Setting und nachdem, wie lange die Behandlungseinheit dauert. Gruppen-Sitzungen sind meist deutlich günstiger als Einzelbehandlungen. Aber hier ist dann auch weniger Raum für Fragen oder ev. Privatsphäre. Wenngleich viele Hebammen über diese Zusatzausbildung verfügen, ist sie dennoch keine Hebammenleistung, die von der Krankenkasse gedeckt wird. Die Akupunktur ist also vorerst privat zu bezahlen.
Tipp von Hebamme Stephanie Lehner: Bei körperlichen Beschwerden, wie z.B. Rückenschmerzen oder starker Übelkeit, kannst du die Rechnung bei deiner Krankenkasse einreichen. Du bekommst dann einen bestimmten Anteil (etwa 10 Euro pro Sitzung) refundiert. Wenn du eine private Krankenversicherung abgeschlossen hast, erstattet sie dir (je nach Vertrag) auch einen Teil der Kosten. Informiere dich hier frühzeitig, um Überraschungen am Ende zu vermeiden.
Expert*innen-Überprüfung durch

Stephanie Lehner, MSc
Stephanie ist freiberufliche Hebamme in Oberösterreich mit eigener Ordination in Traun. Seit 2020 ist sie Vorstandsmitglied des österreichischen Hebammengremiums. Mehr über Hebamme Stephanie erfährst du hier.
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