Schwangerschaftstests

Die Hoffnung mag vielleicht groß sein, aber wie schnell es tatsächlich mit dem Wunschbaby klappt, lässt sich nicht bestimmen. Für diese Phase ganz typisch: das Warten am Ende des monatlichen Zyklus, ob die Periode ausbleibt oder doch wie gewohnt eintritt. Es sind spannende Tage und Stunden in denen sich Paare zwischen Vorfreude und manchmal auch Enttäuschung bewegen.

Verlässlichkeit

Ob das Ausbleiben der Periode auf eine erfolgreiche Befruchtung der Eizelle zurückzuführen ist, zeigen moderne Schwangerschaftstests mit einer Verlässlichkeit von 90-99%. Grundsätzlich unterscheidet man Urintests und Bluttests, wobei letztere nur in der Arztpraxis oder in einem Labor durchgeführt werden dürfen. Nachgewiesen wird eine mögliche Schwangerschaft über das schwangerschaftsbildende Hormon HCG. Es sorgt für eine Veränderung des Hormonspiegels und zeichnet für einige Frühanzeichen verantwortlich, die manche Frauen bereits in den ersten Wochen nach der Empfängnis wahrnehmen.

Urintests

Urintests sind die Methode, mit deren Hilfe Schwangerschaften bei Ausbleiben der Regel im Selbsttest festgestellt werden können. Sie sind weit verbreitet und ohne Rezept in Drogeriemärkten, Apotheken oder in Online-Shops erhältlich. Die Urintests kosten je nach Hersteller zwischen 9 Euro und 25 Euro. Meist bieten Packungen mit mehreren Tests einen Preisvorteil und zugleich die Möglichkeit, zur Überprüfung des Ergebnisses direkt im Anschluss einen weiteren Test durchzuführen. Die Handhabung ist zwar einfach, dennoch sollte man sich die Packungsbeilage sorgfältig durchlesen. Die Handlungsanweisungen und Erklärungen der Testergebnisse können von Hersteller zu Hersteller variieren.

Im Grunde genommen funktionieren jedoch alle Urintests nach demselben Prinzip: ein Teststäbchen oder Teststreifen muss mit Urin in Berührung gebracht werden. Entweder indem man das Teststäbchen direkt in den Urinstrahl hält oder indem man es in einen Behälter mit frischem Urin eintaucht. Die beste Tageszeit ist dafür am Morgen, denn im Morgenurin wird die größte Konzentration an HCG (wenn man tatsächlich schwanger ist) vermutet.

Wenn das Hormon HCG bereits im Körper vorhanden ist, die Eizelle also befruchtet wurde, reagiert der Teststreifen mit dem Urin. Nach einer Wartezeit von wenigen Minuten wird das Testergebnis in einem Fenster angezeigt. Bei vielen Tests gibt es mittlerweile ein so genanntes Kontrollfenster, welches zur Kontrolle des im ersten Fenster angezeigten Ergebnisses dient. Ergebnisse werden unterschiedlich dargestellt: durch ein „Plus“ (+) oder ein „Minus“ (-), mit Hilfe von mehreren Streifen oder mit den Worten „schwanger“/“nicht schwanger“.

Entscheidend für ein zuverlässiges Ergebnis ist der Testzeitpunkt. Urin-Teststäbchen garantieren frühestens 14 Tage nach der Befruchtung der Eizelle ein sicheres Ergebnis mit einer Genauigkeit von 95 Prozent. Wer tatsächlich schwanger ist, befindet sich zu diesem Zeitpunkt bereits mindestens in der 5. Schwangerschaftswoche. So genannte Schwangerschaftsfrühtests sind nicht nur wesentlich teurer als „normale“ Schwangerschaftstests, sie versprechen schon fünf Tage vor Ausbleiben der Periode ein Ergebnis. Die Fehlerquote bei diesen Frühtests ist jedoch so hoch, dass es sich lohnt ein paar Tage zu warten.

Bei Unklarheiten in Bezug auf das Testergebnis beziehungsweise bei anhaltendem Ausbleiben der Regel, empfiehlt sich die Durchführung eines weiteren Urintests ein paar Tage nach dem ersten Schwangerschaftstest. Wer auf Nummer sicher gehen will, vereinbart darüberhinaus einen Termin beim Frauenarzt/bei der Frauenärztin. Er/sie kann eine Blutuntersuchung oder einen Ultraschall anordnen, um Zyklusstörungen oder andere Faktoren, die eine Irritation des Zyklus verursachen (z.B. Myome), auszuschließen.

Bluttests

Ein wenig früher als im Urin kann das Schwangerschaftshormon HCG im Blut nachgewiesen werden. Ein Bluttest ist demnach bereits 9 Tage nach der Befruchtung möglich. Der Test wird vom betreuenden Arzt/von der betreuenden Ärztin angeordnet und entweder direkt in der Praxis oder in einem Labor durchgeführt. Die Ergebnisse des Bluttests sind zu diesem Zeitpunkt schon sehr verlässlich, oft ist es auch möglich das Alter des Embryos zu bestimmen. Besteht ein Verdacht auf Eileiterschwangerschaft oder die Vermutung, dass sich die Eizelle vielleicht nicht richtig eingenistet hat, muss der Bluttest innerhalb von 48 Stunden wiederholt werden. Die Kosten für die Blutabnahme und die Auswertung der Ergebnisse übernimmt die Krankenkasse, sofern der Test von einem Vertragsarzt/einer Vertragsärztin oder einem Vertragslabor durchgeführt wird.

Ultraschalluntersuchung

Wird mittels Bluttest eine Schwangerschaft diagnostiziert, folgt meist eine vaginale Ultraschalluntersuchung. Je nachdem in welcher Schwangerschaftswoche die Untersuchung stattfindet, kann sie unterschiedliche Ergebnisse zeigen. In den ersten Wochen kann lediglich eine erfolgreiche Einnistung abgebildet werden, ab der 7. Schwangerschaftswoche ist der Embryo bereits ansatzweise zu erkennen. Wenn eine Frau über Schmerzen oder sonstige Beschwerden in Kombination mit dem Ausbleiben der Periode klagt, wird jedenfalls eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um etwaige Erkrankungen rechtzeitig erkennen zu können.

Falsche Testergebnisse

Es gibt verschiedene Gründe, warum Schwangerschaftstests zu falsch-positiven oder falsch-negativen Ergebnissen führen können. Beispielhaft wären hier Fehler in der Handhabung, eine Verwendung des Schwangerschaftstests nach Ablaufen des Haltbarkeitsdatums oder die Lagerung des Tests bei zu hoher Temperatur zu nennen.

Der Test kann ein falsch-negatives Ergebnis zeigen, wenn:

  • Zu früh getestet wird – die HCG-Konzentration im Urin noch zu gering ist, um sie nachweisen zu können.
  • Der Teststreifen/das Teststäbchen zu lange unter den Urinstrahl gehalten beziehungsweise in das Gefäß mit Urin getaucht wurde.
  • Sich die Schwangerschaft in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, in dem der HCG-Spiegel bereits wieder sinkt.
  • Stress oder unregelmäßige Arbeitszeiten (z.B. Nachtarbeit) den Zyklus erheblich stören.

Folgende Ursachen können einem falsch-positiven Testergebnis zu Grunde liegen:

  • Der erhöhte HCG Spiegel wurde von einer vorliegenden Krebserkrankung ausgelöst.
  • Der Hormonspiegel wird durch die Einnahme von bestimmten Medikamenten beeinflusst.
  • Die Eizelle wurde zwar befruchtet, ist jedoch frühzeitig abgegangen (Frühestabort).

Nach der Durchführung eines Urintests zu Hause ist eine Abklärung beim Frauenarzt/bei der Frauenärztin also in jedem Fall empfehlenswert. Ein angeordneter Bluttest sowie eine gynäkologische Untersuchung liefern die sichersten Ergebnisse.

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